Gut zwei Jahre ist es nun her, dass die Kinderapp "Wimmelburg" erschien. Doch die Idee dazu hatten die Spieleentwickler von Wolkenlenker schon viel früher. Nur wie entsteht aus einer vagen Idee schlussendlich eine fertige App? Das wollten wir herausfinden und waren zu Gast bei den Wolkenlenkern in Berlin.
Von der Idee zur App
Geduld – die braucht man, wenn man eine App entwickeln will. Denn von der ersten Idee bis zur fertigen App kann es schon mal zwei Jahre dauern. Doch davon ließen sich die drei Wolkenlenker Christopher, Daniel und Sebastian nicht abschrecken.
"Wir machen nur Sachen, auf die wir auch wirklich Bock haben", stellen die Wolkenlenker gleich klar. Und so suchten sie sich ein Thema für die App, für das sie sich begeistern.
Die drei stammen aus Hessen, einem Landstrich Deutschlands, in dem es von alten Burgen nur so wimmelt. Und alle kannten noch aus ihrer eigenen Kindheit die "Wimmelbücher". Bücher mit quirligen Bildern, auf denen es jede Menge zu entdecken gibt. Ein Wimmelbuch als App – das wollten sie entwickeln. Und eine Burg musste es sein - mit Rittern und Burgfräulein natürlich.
Die Wimmelburg entsteht
Also machten sich die Entwickler an die Arbeit. Erst einmal bauten sie ein Modell: Eine Miniatur-Wimmelburg entstand, die als Vorlage für die spätere App dienen sollte.
Als nächstes mussten Zeichnungen der Wimmelburg her. "Wir können alle drei nicht zeichnen, also suchten wir uns Verstärkung", erzählen Sebastian und Daniel. Sie stellten also ein Zeichnerteam ein, das die Wimmelburg und ihre Bewohner entwarf. Im nächsten Schritt musste nun Bewegung in die App kommen. Schließlich sollten die einzelnen Figuren ja auch reagieren, wenn sie angetippt werden.
Dazu wurden die Zeichnungen der Wimmelburg-Bewohner zunächst mit einem Computerprogramm "animiert" – also in Bewegung versetzt. Schließlich mussten die animierten Darsteller noch "interaktiv" werden, also vom Wimmelburg-Spieler steuerbar sein. Und da es ohne Ton doch etwas langweilig wäre, wurden die Figuren noch mit lustigen Geräuschen aus dem Tonstudio verbunden. Diese Aufgaben übernahm ein Programmierer- und Entwicklerteam.
Eine App ist nie fertig
Nun war die App bereit für den App-Store, also das virtuelle Geschäft, in dem Apps verkauft werden. Dieser Moment ist natürlich besonders spannend: Wie kommt die App bei den Käufern an? Kauft sie überhaupt jemand?
Doch die Wolkenlenker mussten nicht lange um ihren Erfolg bangen – die App war ein Volltreffer und wurde weltweit bis heute 350.000-mal heruntergeladen! Inzwischen gehört die Wimmelburg außerdem zum App-Angebot von Ravensburger Digital, die verschiedene Apps für Kinder veröffentlichen - von einfachen Suchspielen und Puzzeln bis hin zu interaktiven Büchern.
Auch wenn die Wimmelburg jetzt im App-Store steht, bedeutet dies aber nicht, dass die App nun endgültig fertig ist. "Eine App ist ein dynamisches Produkt, das wächst und gedeiht", erklären die Wolkenlenker. Sie entwerfen immer neue Updates, also Verbesserungen und Aktualisierungen an der App. So kommt hier und da mal ein neuer Charakter dazu, die schon vorhandenen Figuren "lernen" neue Bewegungen oder laden zu einem Spiel ein, wie zum Beispiel der kleine Ritter Karl, der sich immer wieder auf der Burg versteckt und gefunden werden will. Schließlich soll es nicht irgendwann langweilig werden, wenn man schon alle Reaktionen kennt.
Nächstes Ziel: Morgenland
Inzwischen arbeiten Sebastian, Daniel und ihr Team bereits an ihrer nächsten App. Diesmal haben sie sich die Welt aus Tausend und einer Nacht zum Thema gewählt: das Morgenland.
Und wie bei all ihren Projekten werden sie auch hier wieder mit jeder Menge Spaß an die Arbeit machen.