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Goodbye, Glühbirne!

Geratet jetzt bloß nicht aus der Fassung! Die Glühbirne, wie sie bisher bekannt und beliebt war hat ausgeglüht. Seit dem 1. September 2009 darf keine 100-Watt-Birne mehr in der Europäischen Union produziert werden. Wir haben Alternativen und Tipps...

Inhaltsverzeichnis

Nostalgiker und Sparer

Die Tage der gewöhnlichen Glühbirne sind gezählt. Der Grund: Seit dem 1. September 2009 darf keine 100-Watt-Birne mehr in der Europäischen Union produziert oder aus anderen Ländern importiert werden. Ebenfalls aus dem Programm genommen wurden bereits die mattierten Glühbirnen-Modelle. Bis 2012 soll dann der ganze Rest – die 75, 60 und 25 Watt-Varianten - folgen und Europa endgültig zur glühbirnenfreien Zone werden.

Warum die Regierungen der europäischen Länder überhaupt den Glühbirnen-Ausstieg wollen, ist einleuchtend: Die Glühbirne ist ein ganz schöner Strom-Nimmersatt! Damit sie für Licht im Dunkeln sorgt, muss erst ein aufgewickelte Wolfram-Draht in ihrem Inneren auf fast 2500 Grad Celsius Temperatur erhitzt und auf diese Weise zum Glühen gebracht werden. Großes Problem: Dabei geht die allermeiste Energie, rund 95 Prozent, ungenutzt verloren und wird als Wärme an die Umgebung abgestrahlt. Die Glühbirne wirkt also - ganz ungewollt - als Heizung im Miniformat!

Und nun? In Zukunft nur noch bei Tageslicht in der neuesten GEOlino schmökern? Oder gleich alle Lampenschirme auf einen Haufen werfen und daraus ein lichtspendendes Feuerchen machen? GEOlino.de hat für euch einige - nicht immer ganz ernst gemeinte - Ratschläge für die glühbirnenfreie Zeit gesammelt.

Für Nostalgiker: Restbestände horten

Goodbye, Glühbirne!
© Ernst Rose/pixelio.de

Wozu überhaupt wechseln, denkt sich so mancher und kauft einfach jede einzelne Glühbirnen, die er noch in die Finger bekommt. Denn Geschäfte können ihre Restbestände weiterhin verkaufen - ein generelles Glühbirnenverbot besteht nicht. Und jeder, der noch elektrische Birnen zu Hause hortet, darf sie auch benutzen - so lange er will.

Aber Vorsicht! Wer gar nicht auf seinen dickbauchigen Lichtbringer verzichten kann, sollte folgendes beachten: Eine normale Glühlampe brennt durchschnittlich bis zu 1000 Stunden, liefert also für etwas mehr als 40 Tage durchgängiges Licht. Um allein für die kommenden Jahre gewappnet zu sein, müsste man schon einen ordentlichen Vorrat anlegen. Und wo sollen all diese Glühbirnen dann gelagert werden? In einem Glühbirnenspeicher á la Dagobert Duck?

Für Sparer: Wechsel auf Energiesparlampen

Was also hält noch davon ab, auf Energiesparlampen zu wechseln, bei denen erst nach 6.000 bis 15.000 Stunden das Licht ausgeht? Eine Energiesparlampe lebt nicht nur länger, sondern benötigt im Bestfall rund elf Watt, um die Lichtausbeute einer 60-Watt-Birne zu erreichen. Nachteil: Bis sie ihre volle Lichtstärke erreicht haben, benötigen einige Modelle mehrere Minuten an "Aufwärmzeit" - nichts für Ungeduldige! Zudem finden sich mitunter erhebliche Qualitätsunterschiede: Noch immer tummeln sich "schwarze Schafe" unter den Herstellern, deren Lampen im schlimmsten Fall mehr Strom verbrauchen als vergleichbare Glühbirnen. Bevor man sich also für ein bestimmtes, vielleicht etwas günstigeres Modell entscheidet, sollte man sich genau informieren, ob die Qualität in der Praxis hält, was die Werbeverpackung verspricht.

Weiterer Nachteil: Energiesparlampen benötigen Quecksilber, ein giftiges Schwermetall. Fällt eine solche Lampe aus Versehen auf den Boden und zerbricht, wird dieses Quecksilber freigesetzt. Daher sollte man auf keinen Fall Splitter einer Energiesparlampe mit bloßen Fingern anfassen oder aufsaugen. Und nicht nur das: Selbst ausgebrannte Modelle dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen in eine spezielle Sammelstelle - ähnlich wie Batterien. Ganz schön umständlich...

Für Romantische: Brennendes Wachs

Wer es lieber gemütlich mag, holt sich Inspiration aus der Vergangenheit. Bevor Thomas Edison 1879 die erste praktisch nutzbare Glühlampe vorstellte, beleuchteten die Menschen ihre Wohnungen jahrhundertelang mit Kerzen aus brennbarem Wachs. Das Prinzip ist simpel: Wachs schmilzt und verdampft in der Flamme eines brennenden Dochts. Keine Gefahr also, seine Gesundheit durch Quecksilber zu ruinieren, auch die Stromrechnung bleibt unbelastet.

Außerdem schwören viele Menschen noch immer auf die Kerze als schönste, weil ursprünglichste Lichtquelle. Allerdings auch ursprünglich gefährlich: Vor allem in der Weihnachtszeit sind allein gelassene Kerzen für Wohnungsbrände verantwortlich. Wer dennoch darauf schwört, sein Wohnzimmer durch Kerzenlicht zu erleuchten, müsste schon einen Großeinkauf tätigen. Denn um die Lichtstärke einer 100 Watt Birne zu ersetzen, bräuchte man grob geschätzt rund 120 Kerzen – und jeder Docht müsste einzeln angezündet werden.

Für Kreative: Glühwürmchen

Goodbye, Glühbirne!
© wrw/pixelio.de

Wenn die Taschenlampe ihren Geist aufgibt, behilft sich so mancher findige Comic-Pfadfinder mit einem besonderen Trick. Er fängt einige Glühwürmchen in einem Glas und missbraucht die Tierchen als Ersatzlichtquelle. Leider funktioniert dieser Trick wirklich nur in Comics: Denn die Lichtmenge, die ein Glühwürmchen abgibt, beträgt in etwa nur ein Tausendstel des Lichts einer Kerze. Und wer möchte schon 120.000 Glühwürmchen einfangen und bei sich im Zimmer herumschwirren lassen?

Dafür sind die kleine Leuchtkäfer wahre Meister im Energiesparen: 95 Prozent der freigesetzten Energie setzen die Glühwürmchen tatsächlich in Form von Licht um. Einen letzten Vergleich, bitte? Erinnert euch an die Glühbirne! Da waren es nur fünf Prozent.

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