Superman ist das Idol vieler Jungen auf der ganzen Welt. Auch Zana (6) und Dana (10) wollen so sein wie er, nachdem sie ihn im Kino bestaunt haben. Dieses Kino ist Teil eines kleinen Dorfs im kurdischen Teil des Iraks, Anfang der 90er Jahre. Die beiden Jungs sind nicht im Publikum, sondern schauen durch ein Loch in der Wand zu, bis sie vom Kinobesitzer weggejagt und verprügelt werden. Das ist Alltag für die beiden Brüder – sie sind der Abschaum der Gesellschaft: obdachlos, verwaist, mittellos. Ihre Eltern sind unter der Schreckensherrschaft des irakischen Diktators Saddam Hussein gestorben. Alles, was sie noch haben: einander und einen gemeinsamen Traum – Superman zu treffen!
So wollen sich die Brüder auf eine Reise in die "riesige Stadt, in der die Häuser bis zum Himmel reichen und alles voller bunter Lichter ist" begeben. Das Problem an diesem Wunsch? Um in die USA zu reisen, braucht man einen Pass, der sehr viel Geld kostet. Geld, das die Brüder nicht haben. So fangen sie an, Schuhe im Dorf zu putzen, um für Pässe zu sparen. Irgendwann wird ihnen aber klar, dass es gar nicht genügend Schuhe im Dorf gibt, die ihnen das Geld für die Reise einbringen könnte. Von der Erkenntnis lässt sich vor allem Zana nicht entmutigen und kämpft weiter für seinen Traum – und das mit einer berührenden Zuversicht. Zana ist die treibende Kraft im Film. Er treibt seinen älteren Bruder an und bringt ihn wieder zurück auf die richtige Fährte. Auch als der sich in ein Mädchen im Dorf verliebt und den Wunsch, in die USA zu reisen, aufgibt.
Das bisschen Geld, das die beiden durch das Schuhputzen gespart haben, geben sie für ein Transportmittel aus, das sie in die USA bringen soll: einen Esel, den sie Michael Jackson taufen. So beginnt das Abenteuer der beiden Brüder, die sich während des ganzen Films streiten und vertragen, verlieren und wiederfinden. Sie ziehen durchs Land, treffen die verschiedensten Leute, sehen Dinge, von denen sie zuvor nicht einmal geträumt haben und begegnen sich in etliche Gefahren. Was ihnen während des Trips Sicherheit gibt? Sie haben einander – und das macht sie stark.
Fazit
Bekas ist ein berührender Film, dem es an nichts fehlt: Manche Szenen sind zum Schreien komisch – vor allen Dingen die, in denen Tollpatsch Zana wieder einmal in ein Fettnäpfchen getreten ist. Andere Abschnitte rühren zu Tränen; etwa als die Brüder ihre letzte Bezugsperson verlieren. Was den Film außerdem ausmacht: Eine spannende Szene folgt der nächsten. Getragen wird die Geschichte von Zanas und Danas Wunsch, nach Amerika auszuwandern und der Frage, ob sie es schaffen werden.