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Praktika
Johannes, Maria und Markus sind gute Freunde und alle im letzten Schuljahr. Sie freuen sich die Schule endlich hinter sich zu haben und ins Berufsleben zu starten. Johannes möchte gerne irgendwas mit Menschen machen. Maria ist sich schon ganz sicher, dass sie Tierpflegerin werden möchte. Und Markus möchte gerne später in einer großen Bank arbeiten. Alle drei wissen aber noch nicht, wie sie ihren Traumjob erlernen können, denn in Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten einen Beruf zu erlernen.
Praktika
Ihr habt noch gar keine Ahnung, welchen Beruf ihr erlernen wollt? Dann ist ein Praktikum die beste Lösung. So könnt ihr erst einmal in den Beruf hereinschnuppern. Und ihr erfahrt so, ob ihr überhaupt an der Arbeit Spaß habt.
An allen deutschen Schulen sind Betriebspraktika in den letzten Schuljahren fester Bestandteil in den Lehrplänen. Ihr sucht euch einen Betrieb aus und werdet während dem ganzen Praktikum von euren Lehrerinnen und Lehrern betreut. Anschließend schreibt ihr einen Bericht über das Praktikum, ob es euch gefallen hat und was ihr alles gelernt habt. So ein Praktikum kann ein paar Tage oder sogar drei Wochen dauern, das hängt von der Regelung an eurer Schule ab. Bei den Hauptschulen findet es meistens schon in der achten Klasse statt, an Realschulen oder Gymnasien in der neunten oder zehnten Klasse. Bei vielen Betrieben gibt es auch die Möglichkeit zusätzlich in den Schulferien ein Praktikum zu absolvieren. Fragt einfach mal bei Firmen in eurer Stadt nach. So könnt ihr euch noch andere Berufe anschauen, für die beim Betriebspraktikum in der Schule keine Zeit war.
Ausbildung in einem Betrieb
Arbeiten wie die Erwachsen, das kommt einer so genannten betrieblichen Ausbildung im Handwerk oder Handel schon sehr nahe. Für eine Zeit von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren arbeitet ihr in einer Firma oder Einrichtung, zum Beispiel einem Hotel oder einer Bank. Dort lernt ihr, welche Tätigkeiten zu diesem Beruf gehören und wie ihr was machen müsst. Die Schulbank müsst ihr dennoch drücken. Denn ihr geht regelmäßig in die Berufsschule, wo ihr zusammen mit anderen Auszubildenden alles Wissenswerte über diesen Job erfahrt. Von dem Betrieb erhaltet ihr monatlich ein Ausbildungsgehalt. Ihr schickt eure Bewerbung direkt an den Ausbildungsbetrieb. Ihr solltet auf jeden Fall einen Schulabschluss und Interesse an dem Beruf haben.
Kurzinfo
Ausbildungsort: Betrieb und Berufsschule Ausbildungszeit: 2,5 bis 3,5 Jahre Vorraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss, Fachabitur, Abitur Bewerbung: beim Betrieb Berufe: z.B. Tischler/in, Bankkaufmann/frau, Hotelfachmann/frau, Tierarzthelfer/in, Bäcker/in, Fotograf/in, Mediengestalter/in
Schulische Ausbildung
Nicht jeden Beruf erlernt ihr direkt am Arbeitsplatz. Die Ausbildung für Fremdsprachenberufe und viele Jobs, bei denen ihr mit Menschen zu tun habt, wie im Sozial- oder Gesundheitswesen, findet an Beruflichen Schulen statt. Zwei bis dreieinhalb Jahre geht ihr jeden Tag zur Schule, wie jetzt auch. Nur habt ihr dort besondere Unterrichtsfächer, in denen ihr euch das Fachwissen für diesen Job aneignet. Bei den meisten Ausbildungen an Beruflichen Schulen müsst ihr während der Ausbildungszeit ein Praktikum absolvieren. Auf diese Weise lernt ihr das Wissen aus der Schule auch mal praktisch anzuwenden. Berufliche Schulen, die vom Staat finanziert werden, sind kostenfrei, aber ihr bekommt auch während der Schulzeit kein Geld. Besucht ihr aber eine private Berufliche Schule, dann kann es sein, dass ihr jeden Monat Geld für die Ausbildung zahlen müsst.
Kurzinfo
Ausbildungsort: Berufliche Schule
Ausbildungszeit: 2 bis 3,5 Jahre Vorraussetzungen: Realschulabschluss, Fachabitur oder Abitur Bewerbung: bei der Beruflichen Schule Berufe: z.B. Fremdsprachensekretär/in, Physiotherapeut/in, Technische/r Assistent/in für Informatik, Dolmetscher, Erzieher/in,
Studium
Die beliebten Traumberufe Arzt und Anwältin lassen sich, wie noch einige Berufe mehr, nur mit einem Studium verwirklichen. Studieren könnt ihr an einer Fachhochschule oder Universität, wo ihr nicht den Beruf, sondern das Fach studiert. Wollt ihr zum Beispiel Arzt oder Ärztin werden, dann studiert ihr Medizin. Wollt ihr Lehrerin oder Lehrer werden, dann studiert ihr die Fächer, die ihr unterrichten wollt. Für die Fachhochschule braucht ihr das zweijährige Fachabitur oder das dreijährige Abitur. An einer Universität könnt ihr nur mit dem Abitur studieren. Dort müsst ihr euch den Stundenplan selbst zusammenstellen und ihr seid in keinem festen Klassenverband. Ein Studium dauert vier bis fünf Jahre. Ein Studienjahr ist immer in zwei Semester eingeteilt. Die Bewerbung richtet ihr an die Hochschulen oder an die ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen). Geld bekommt ihr auch hier nicht. Bisher ist ein Studium in Deutschland kostenlos, aber immer wieder diskutieren Politikerinnen und Politiker über die Einführung einer Studiengebühr, die jedes Semester, also zweimal im Jahr, zu zahlen sein wird.
Kurzinfo
Ausbildungsort: Fachhochschule oder Universität
Ausbildungszeit: vier bis fünf Jahre Vorraussetzungen: Fachabitur oder Abitur Bewerbung: bei der Fachhochschule, Universität, ZVS Berufe: z.B. Arzt/in, Architekt/in, Ingenieur/in, Anwalt/in, Lehrer/in, Tierarzt/in, Informatiker/in, Designer/in