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Beruf Stuntprofi

Beruf: Stuntprofi
© Colourbox
Wenn Tanja de Wendt beschreiben soll, was sie beruflich macht, dann sagt sie: "Springen, fallen, stürzen, klettern, Fahrten mit Autos, Motorrädern, Rennbooten und Schlägereien." Sie ist eine der besten Stuntfrauen Deutschlands.

"Stunt" ist englisch und bedeutet "Trick" oder "Kunststück" - und davon müssen die Stuntleute einige auf Lager haben. Denn sie sind zwar mutig, aber durchaus nicht lebensmüde. Wenn sie mit einem Auto in einen Fluss rasen müssen, haben sie meist eine Sauerstoffflasche dabei; wenn sie aus großen Höhen springen, wartet unten meist ein Luftkissen, und wenn sie brennend vor der Kamera herumlaufen müssen, tragen sie natürlich einen Spezialanzug.

Nichts für Jammerlappen

Trotzdem ist das kein Job für Leute, die über jeden blauen Fleck jammern. Und die Stuntfrauen müssen sogar oft noch eine ganze Portion "härter" sein als ihre männlichen Kollegen: Wenn ein Mann nämlich einen Treppensturz "spielt", ist er unter seinem Anzug meist gepolstert wie ein Eishockeyspieler. Aber unter einem engen Minikleid ist kein Platz für dickes Schaumgummi...

Sturz vom Fernsehturm

Tanja de Wendt ist schon von Brücken hinab auf fahrende Schiffe gesprungen oder mit einem Motorrad durch die Luft geflogen. Bei ihrem spektakulärsten Stunt stürzte sie sich 180 Meter tief vom Düsseldorfer Fernsehturm. Die Vorbereitungen dafür dauerten anderthalb Jahre.

Lange Vorbereitung für jeden Stunt

Für Tanja wurde eine Spezialweste genäht, an der ein Stahlseil befestigt war; es gab Probewürfe, Testbremsungen - und dann kam der Moment, als es hieß: "Kamera läuft." Und Tanja sprang. "Ich habe wild geschrien, als säße ich in einer Achterbahn", erzählte sie anschließend. Alles ging gut - aber einige Wochen später versuchte ein Stuntman in den USA den gleichen Sprung. Er verletzte sich schwer und sitzt seitdem im Rollstuhl.

Wichtig: gute Körperbeherrschung

Weil dieser Job so gefährlich ist, kommt es ganz besonders auf eine perfekte Vorbereitung an. Und natürlich auf gute Körperbeherrschung. Aber wie trainiert man das? Am besten, Du machst viel Sport und besuchst später eine Stuntschule.

Die Stuntschule Köln/Düsseldorf zum Beispiel sucht ein paar Mal im Jahr aus vielen hundert Bewerberinnen und Bewerbern die Besten aus.

Hechtrollen, Scheinkämpfe und Fensterstürze

Für diese Glücklichen beginnt dann eine mehrjährige Ausbildung - denn Stuntleute müssen absolut fit sein in Hechtrollen, Scheinkämpfen und Fensterstürzen. Es schadet auch nicht, nebenher Schauspielunterricht zu nehmen. Das erhöht die Chancen auf "richtige" Rollen und ein bißchen Ruhm. Denn Stuntmänner und -frauen sind zwar die wahren Film-Heldinnen und -Helden, aber trotzdem werden die wenigsten von ihnen berühmt.

So wirst du Stuntprofi:

Gut ist, wenn du ziemlich viel Sport treibst, zum Beispiel Klettern, Turnen, Reiten und Kampfsport. Wenn du 18 Jahre alt bist, kannst du Kurse in Stuntschulen besuchen oder dich in Stuntteams hocharbeiten.

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