1492: Der erste Globus wird gebaut
Würde Martin Behaim (1459–1507) noch leben, wäre er sicher Mitarbeiter bei Columbus in Krauchenwies – und begeistert darüber, wie exakt man die Welt heutzutage auf einer Kugel abbilden kann.
Der Kaufmann und Gelehrte aus Nürnberg war nämlich einer der Ersten, der das Wissen über die Erde zusammentrug, bündelte und schließlich von Handwerkern und Künstlern auf einem Globus darstellen ließ. Sein Modell ist der älteste noch er haltene Erdglobus, gebaut im Jahr 1492.
Zwar stimmen darauf längst noch nicht die Größenverhältnisse der Kontinente und Länder auf dem Globus, dennoch hat Martin Behaim viele Erdteile erstaunlich genau auf dem Globus eingezeichnet: Europa etwa, den Mittelmeerraum und die Küste Westafrikas. Anstelle von Amerika aber überzieht auf seinem Modell ein großes, dunkles Meer die Fläche.
Denn 1492 war auch das Jahr, in dem Christoph Kolumbus erst lossegelte, um den Seeweg nach Indien westwärts über den Atlantik zu finden – und stattdessen in Amerika landete.
Nach dem Vorbild Martin Behaims wurden bald immer mehr Erdkugeln gebaut. Entdecker und Weltumsegler brauchten genauere Darstellungen. Sie waren es auch, die neue Daten über die Welt mit nach Hause brachten, die dann auf die Globen aus Holz, Pappe, Gips oder Leder übertragen wurden.
Den Original-Globus von Martin Behaim kann man übrigens noch immer bewundern: im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Mehr als 600 Weltkugeln besitzt auch das weltweit einzige Globenmuseum in Wien. Wo Wien liegt? Schaut doch einfach auf dem Globus nach!