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Tierlexikon Okapis

Okapi auf Wiese
© Mohana AntonMeryl / Colourbox
Nein, das ist kein Zebra, sondern ein Verwandter der Giraffe! Lange galten Okapis als Fabelwesen, denn erst vor gut 100 Jahren entdeckten Forscher die Tiere aus dem Regenwald. Dort verstecken sie sich noch heute – bedroht von Wilderern

Manche Tiere kennt jeder – aber niemand weiß, ob es sie gibt. Nessie, das Ungeheuer vom Loch Ness in Schottland, ist so ein Beispiel. Oder der Yeti, jener "Schneemensch" im Himalaya. Bis vor gut 100 Jahren gehörte auch das Okapi zu diesen Wesen: Immer wieder hatten die Bewohner der Regenwälder im Kongo von ihm erzählt – von einer Art Wildesel mit gestreiftem Fell.

Doch kein Forscher hatte das Fabeltier gesehen. Erst im Jahr 1909 fing eine Expedition ein Okapi. Eine Sensation! Heute weiß man, dass Okapis trotz ihrer Zebrastreifen Verwandte der Giraffen sind und – wie diese – Paarhufer mit zwei Zehen an jedem Fuß. Sie laufen im Passgang, schwingen also mal die linken, mal die rechten Beine nach vorn.

Sie fressen Blätter, die sie mit ihrer langen, beweglichen Zunge abstreifen. Und die männlichen Tiere haben zwei Hörner, die mit Haut überzogen sind und jahrelang wachsen, ohne besonders groß zu werden.

Noch wissen Forscher nur wenig über die Okapis

Da Okapis heutzutage nur noch durch den Regenwald im Norden der Demokratischen Republik Kongo streifen, weiß man über ihr Verhalten in Freiheit wenig. Denn der Lebensraum der Einzelgänger ist einer der unzugänglichsten und gefährlichsten Orte der Welt: Seit Jahren kämpfen dort bewaffnetenete Gruppen brutal um Bodenschätze.

Forscher kommen kaum in die Gegend – und auch die Okapis sind oft Opfer von Gewalt. Obwohl die Waldgiraffen unter Schutz stehen, werden sie von Wilderern gejagt, und ihr Lebensraum schwindet durch den Bergbau. Kaum erforscht, gehören sie schon zu den bedrohten Arten.

Nur gut, dass es Projekte wie das "Okapi Conservation Project" gibt, das sich um den Schutz der Tiere kümmert und ein Reservat im kongolesischen Regenwald unterstützt. Schließlich sollen Okapis nicht zur Legende werden wie Nessie oder der Yeti.

Verbreitungsgebiet der Okapis
© GEOlino

Steckbrief: Okapis

  • Allgemein: Okapis, wissenschaftlich Okapia johnstoni, gehören zur Familie der Giraffenartigen.
  • Verbreitungsgebiet: Im Regenwald der Demokratischen Republik Kongo leben noch schätzungsweise 10 000 bis 50 000 der Tiere.
  • Größe und Gewicht: Okapis werden rund 2,5 Meter lang und haben eine Schulterhöhe von 1,5 Metern. Das Gewicht ausgewachsener Tiere liegt zwischen 200 und 350 Kilogramm.
  • Ernährung: Okapis mögen am liebsten Blätter, Knospen und Triebe.
  • Nachwuchs: Okapis treffen sich nur zur Paarung. Nach 14 bis 15 Monaten bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt.
GEOLINO Nr. 03/2017 - Augen auf

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