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Redewendung Über seinen Schatten springen

Redewendung: Wenn man redensartlich über einen Schatten springt, dann handelt man entgegen seiner eigentlichen Überzeugung
Wenn man redensartlich über einen Schatten springt, dann handelt man entgegen seiner eigentlichen Überzeugung
© Gerti G. / photocase
Sicher seid auch ihr schon einmal über euren Schatten gesprungen - zumindest redensartlich. Oder?

"Hey, ich gehe morgen Abend mit Lena ins Kino. Kommst du mit?", fragt Isabell ihre Freundin Claudia nach dem Unterricht. "Ach, ich weiß nicht", druckst die herum. "Die hat mir doch letztes Jahr die Hauptrolle im Theaterstück weggeschnappt. Damals hab ich mir geschworen, dass ich ihr das nicht verzeihen werde." "Ach, sei nicht albern", sagt Isabell. "Spring über deinen Schatten und komm mit!"

Über seinen Schatten springen? Das geht doch gar nicht. Oder vielleicht doch? "Über seinen Schatten springen" sagt man, wenn jemand etwas tut, obwohl es seinen eigenen Überzeugungen oder seinem Charakter widerspricht.

Die Geschichte der Redewendung "Über seinen Schatten springen"

Die Redewendung geht auf den alten Glauben zurück, der Schatten einer Person sei mit ihr so eng verbunden wie ihr inneres Wesen, ihr Charakter. In vielen Geschichten spielt der Schatten daher eine große Rolle, wie zum Beispiel im Kindermärchen "Peter Pan", der sich seinen Schatten von seiner Freundin Wendy an die Fersen nähen lässt, nachdem er ihn einmal verloren hat. Im wirklichen Leben kann das nicht passieren: Egal wohin jemand geht, sein Schatten geht treu mit ihm.

Daraus entwickelte sich die Redensart, man könne nicht "über seinen Schatten springen". Sie meint nicht nur die Tatsache, dass es physisch unmöglich ist, über seinen Schatten zu springen. Sie besagt auch, dass manche Entscheidungen oder Handlungen Überwindung kosten.

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