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Raus in die Natur Unternehmungstipps im März

Mädchen im März
© Colourbox
Im März beginnt endlich der Frühling! So manche Wiese verwandelt sich plötzlich in ein Blütenmeer und die Tiere kehren aus dem Winterschlaf zurück. Einige von ihnen können jedoch noch etwas Starthilfe gebrauchen

Inhaltsverzeichnis

Hilfe für die Bienenkönigin

Wenn es im Herbst kühler wird, sterben die Mitglieder eines Hummelvolkes ab. Nicht jedoch die Jungköniginnen, also die Hummeln, die bereits im Sommer zum Aufbau eines neuen Hummelvolkes begattet wurden. Eingegraben in den Boden retten sie sich über den Winter, ihre dichte Behaarung und eine spezielle Heizung in ihrer Flugmuskulatur schützen sie vor der Kälte.

Raus in die Natur: Der Frühling erwacht
Der Frühling erwacht
© picture-alliance/dpa

Für eine gewissen Zeit können Jungköniginnen von den Nahrungsvorräten, die sie in ihrem Honigmagen einlagern, zehren. Sobald es aber in den ersten Frühlingstagen wärmer wird, gehen sie auf die Suche nach nektarspendenden Blüten.

So kommt es, dass wir bereits im März die sehr großen und imposanten Jungköniginnen, die laut brummend um die ersten blühenden Sträucher fliegen, beobachten können.

Das Frühjahr bedeutet für die Jungköniginnen harte Arbeit, denn sie müssen alles alleine für ihr Hummelvolk vorbereiten: Nistplatz suchen, Waben für den Nachwuchs bauen, Eier legen, Futter holen.

Tipp: Wer eine erschöpfte Hummelkönigin am Boden liegen sieht, kann ihr ganz einfach helfen. Löst einen halben Teelöffel Zucker in etwas lauwarmem Wasser auf und bietet es dem Tier auf dem Löffel an. Wenn nötig, könnt ihr sie dafür mit den Händen oder einem Stück Papier aufheben.

In wenigen Minuten saugt die Jungkönigin einen Teil des Zuckerwassers mit ihrem Rüssel auf und tankt somit neue Energie. Damit rettet ihr nicht nur einer einzelnen Hummel, sondern gleich dem ganzen Hummelstaat, den sie in den folgenden Wochen aufbauen wird, das Leben.

Als Nistplatz für das neue Hummelvolk kommen dunkle, trockene und höhlenartige Verstecke in Frage, wie zum Beispiel Steinhaufen oder Mäusebauten. Angeblich reichen das drohende Brummen und der Stachel der Hummelkönigin aus, damit die Mäuse Reißaus nehmen. Hat die Königin ein Quartier gefunden, baut sie ihre erste Wabe und legt dort einige Eier hinein.

Sie umschließt die Eier mit weiterem Wachs und brütet sie mit der Wärme ihres Körpers aus. Die schlüpfenden Larven versorgt sie mit Blütenstaub. Je mehr die Hummelkönigin davon besorgen kann, desto größer und kräftiger werden ihre zukünftigen Arbeiterinnen.

Nach einer Woche spinnen die Larven einen Kokon um sich herum, aus denen drei Wochen später die fertigen Hummeln schlüpfen. Sobald es genügend Arbeiterinnen gibt, die sich um die Nahrungsbeschaffung kümmern können, konzentriert sich die Königin nur noch auf das Eierlegen und verlässt das Nest nicht mehr.

Im Sommer bringt sie auch Hummel-Männchen zur Welt. Sie heißen Drohnen und sind für die Befruchtung der Jungköniginnen da, die kurz nach den Drohnen schlüpfen. Bis zu 120 Jungköniginnen stammen von einer Königin ab, allerdings gründet nur ein kleiner Teil von ihnen im nächsten Jahr einen eigenen Staat.

Häufig entwickelt sich in den Folgewochen ein Kampf zwischen der Jungkönigin und den Arbeiterinnen, denn plötzlich wollen sich alle von ihnen mit den anwesenden Männchen fortpflanzen. Die alte Königin muss ihren Staat aufgeben und wird aus dem Nest vertrieben. Für sie selbst bedeutet dieser Rauswurf den baldigen Tod, doch schon im nächsten Frühjahr gründen ihre Nachkommen neue Hummelvölker.

Basteln: Leuchtkreide machen

Stellt euch vor, eure Kreidegemälde, die ihr tagsüber auf Bürgersteige und Plätze gemalt habt, würden abends im Dunkeln leuchten! Das geht tatsächlich! Glaubt ihr nicht? Dann schaut doch mal in unsere Leuchtkreide-Anleitung hinein.

Leuchtende Straßenmalkreide selbermachen
© frechverlag_TOPP

Unser Tipp: Besonders schön sehen die leuchtenden Kreidezeichnungen aus, wenn ihr sie in vielen verschiedenen Farben malt. Dann strahlen sie im Dunkeln noch heller und bunter.

Rezept: Löwenzahn-Salat zubereiten

Ihr habt noch nie den saftig-herben Geschmack von jungen Löwenzahn-Blättern probiert? Dann wird es höchste Zeit! Sie sind mit das erste, was wir im Frühjahr ernten können. Und zwar nur im Frühjahr, denn später im Jahr werden die Blätter holzig und ungenießbar.

Löwenzahn findet ihr fast überall, aber natürlich solltet ihr nicht gerade die Exemplare direkt neben vielbefahrenen Straßen wählen. Auf Wiesen und an Wegrändern habt ihr schnell ein paar Hand voll gesammelt.

Für den Löwenzahn-Salat braucht ihr außerdem:

  • 1 Zwiebel
  • Salz
  • 2 Teelöffel Zucker
  • Essig
  • etwas Schmand oder Sahne
Raus in die Natur: Frisch gepflückter Löwenzahn für den Salat
Frisch gepflückter Löwenzahn für den Salat
© sattva / Colourbox

Und so geht’s:

  1. Schneidet die Zwiebel in kleine Würfel, streut etwas Salz darüber und lasst es ein paar Minuten einziehen. Dadurch wird die Zwiebel milder. In dieser Zeit könnt ihr die zarten Löwenzahnblätter gründliche waschen. Legt sie anschließend in etwas lauwarmes Wasser ein, so verliert der Löwenzahn ein wenig von seiner Bitterkeit.
  2. Die Soße: Vermischt etwas Essig und Schmand/Sahne in einer Schüssel und rührt anschließend zwei Teelöffel Zucker hinein. Das ist eine ganze Menge Zucker für eine Salatsoße, die Süße passt aber toll mit dem herben Löwenzahn zusammen. Alternativ könnt ihr auch mit Honig süßen.
  3. Nun schneidet ihr die Löwenzahnblätter in feine Stücke und hebt sie unter die Salatsoße. Fertig ist ein knackiger Frühjahrs-Salat!

Der Löwenzahn gehört übrigens zu den Heilpflanzen und weckt die Lebensgeister: Er regt den Appetit und die Verdauung an. Wie alle Heilpflanzen solltet ihr ihn jedoch nur in Maßen genießen, da sonst seine heilende Wirkung in Magen- und Darmprobleme umschlagen kann. Also: Auch wenn ihr mit dem Löwenzahn-Salat den Frühling regelrecht auf der Zunge spüren könnt, gehören zwischendurch auch immer wieder andere Gerichte auf den Speiseplan.

Tierschutz: Krötentaxi spielen

Wer in diesen Tagen abends am Waldrand unterwegs ist, hat gute Chancen, einer Gruppe Kröten zu begegnen. Die kriechen um diese Jahreszeit nämlich aus ihren Winterquartieren im Wald und machen sich auf den Weg zu Tümpeln und Teichen, wo sie anschließend laichen. So heißt es, wenn die Tiere ihre Eier ablegen, aus denen zunächst Kaulquappen und später Kröten werden.

Bis zu fünf Kilometer legen die Kröten auf ihrem Weg zu den Gewässern zurück. Echte Knochenarbeit! Allerdings nur für die Krötenweibchen, denn die Männchen lassen sich einfach von ihnen tragen, huckepack auf dem Rücken. Manchmal schleppen die Krötendamen bis zu zehn Männchen gleichzeitig zum nächsten Tümpel.

Raus in die Natur: Krötenwanderung
Krötenwanderung
© NABU/Th. Beuster

Bei dieser Wanderung müssen die Kröten häufig Straßen überqueren und laufen dabei Gefahr, von Autos überfahren zu werden. Um das zu verhindern, bauen Naturschützer vielerorts Krötenschutzzäune auf. Das sind etwa kniehohe, grüne Plastikzäune, die entlang des Straßenrands gezogen werden, damit die Tiere nicht direkt vom Wald auf die Straße laufen.

Die Naturschützer kennen die typischen Wanderwege der Tiere, denn Kröten legen ihre Eier immer in dem Gewässer ab, wo sie selbst geschlüpft sind. Deshalb suchen sie sich auch keinen neuen Teich, wenn sie auf ihrer alljährlichen Strecke plötzlich von einer neuen Straße behindert werden, sondern versuchen, sie zu überqueren.

Stoßen sie dabei auf einen Krötenschutzzaun, müssen sie ihre Wanderung zunächst unterbrechen, denn die Zäune sind für die Kröten zu hoch, um darüber zu hüpfen. Also hopsen sie immer weiter hinter der grünen Abschirmung entlang. Entlang des Krötenzauns befinden sich alle paar Meter Eimer, die in den Boden gegraben wurden und in die die Kröten früher oder später hineinfallen.

Sie dienen als Krötentaxis, denn die Naturschützer können die Eimer einfach greifen und die Kröten darin über die Straßen tragen. So brauchen die Helfer die schleimigen Artgenossen nicht einmal anfassen, was den Tieren nur einen noch größeren Schrecken einjagen würde. Da die Kröten meist im Dunkeln auf Wanderschaft gehen, werden die Eimer an den Krötenschutzzäunen zweimal täglich geleert, nämlich morgens und abends. Einmal auf der anderen Straßenseite angekommen, kann die Wanderung weitergehen!

Straßenschild Krötenwanderung
Achtung, Krötenwanderung!
© NABU/H. May

Am Tümpel angekommen legen die Weibchen ihre Eier ab. Sie sehen aus wie kleine, milchige Kreise mit einem schwarzen Punkt in der Mitte und schwimmen an der Wasseroberfläche. Anschließend kehren die Kröten wieder in den kühlen Wald zurück, so dass Ende März noch einmal Arbeit für die Krötenschützer ansteht. Drei bis vier Monate später folgen außerdem die Kinder, die in den Tümpeln aus ihren Eiern geschlüpft sind.

Ihr könnt euch vorstellen, wie viele Helfer nötig sind, damit die Kröten unsere Straßen unversehrt überqueren können. Deshalb suchen die Naturschutzverbände in jedem Jahr wieder Personen, die helfen, Schutzzäune aufzubauen und die Kröteneimer regelmäßig zu leeren. Wer mitmachen möchte, findet Aktionen in seiner Nähe in der Schutzzaun-Übersicht des "NABU".

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