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Nix wie raus Nix wie raus am Geburtstag

Unsere Serie feiert Geburtstag! Ein Jahr lang haben wir euch jeden Monat mit Tipps und Hinweisen versorgt, mit denen ihr draußen die Natur entdecken könnt. Nun zeigen wir euch verschiedene Aktivitäten, mit denen es sich prima im Kreis eurer Freunde feiern lässt. Topfschlagen? Kinderkram. Gemeinsam Fernsehgucken? Langweilig. Die Natur aber ist zu jeder Jahreszeit spannend...

Inhaltsverzeichnis

Im Herbst: Das Natur-Mandala

Nix wie raus: Mit Stöckchen, Eicheln, Bucheckern und anderen Naturmaterialien lässt sich ein Mandala legen
Mit Stöckchen, Eicheln, Bucheckern und anderen Naturmaterialien lässt sich ein Mandala legen
© Katja Grundmann

Nein, Mandalas haben nichts mit Mandeln oder Mandarinen zu tun. Übersetzt heißt Mandala Ring oder Kreis. Es besteht aus einem gelegten oder gemalten Bild, das innerhalb des Kreises verschiedene geometrische Formen (das heißt Vierecke, Rauten oder Dreiecke) einschließt. Der Begriff Mandala stammt aus den heiligen Schriften der Hinduisten. In ihrer Religion hat das Mandala eine ganz besondere Bedeutung: Es stellt nämlich den Kosmos, die Unendlichkeit des Weltraums, dar. Das Mandala hilft den Hinduisten beim Meditieren. Sicher habt ihr auch schon einmal meditiert, ohne es zu wissen. Es beschreibt einen Zustand, in dem ihr Raum und Zeit vergesst und ganz in eine Sache vertieft seid, zum Beispiel beim Spielen.

Gerade weil das Mandala so eine fesselnde Wirkung hat, macht es viel Spaß, ein Kreisbild zusammen mit den besten Freunden zu legen. Für ein Natur-Mandala müsst ihr zunächst losziehen und die Utensilien zusammensuchen. Für euer Mandala könnt ihr alles verwenden, was die Natur zu bieten hat, also Stöckchen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern und vieles mehr. Besonders reizvoll sind im Herbst außerdem Blätter in vielen verschiedenen Farben und Formen.

Habt ihr genug Material gesammelt, sucht ihr euch eine freie Fläche, zum Beispiel die Terrasse oder eine ebene Rasenfläche, auf der ihr eine Plane ausbreitet. Auf keinen Fall solltet ihr die Straße wählen! Ihr beginnt mit dem Außenkreis eures Mandalas, der gleichzeitig seine Größe absteckt. Anschließend füllt ihr es von außen nach innen aus. Wie regelmäßig soll euer Mandala sein? Sind im nächsten Ring wieder die roten Hagebutten oder eher eine Reihe Stöckchen dran? Hat noch jemand einen Vorschlag für ein neues Muster? Je mehr verschiedene Materialien ihr habt, desto bunter und vielfältiger wird euer Bild. Ihr könnt auch in verschiedenen Gruppen Mandalas legen und einen Wettbewerb daraus machen.

Wenn ihr fertig seid, macht ein Foto von eurem Mandala. So kann jeder ein Bild von eurem Kunstwerk mit nach Hause nehmen und ihr habt noch eine Erinnerung an den gemeinsamen Tag, wenn Wind und Regen euer Mandala schon längst hinweggefegt haben.

Nix wie raus: So - oder noch viel größer - könnte euer Mandala aussehen...
So - oder noch viel größer - könnte euer Mandala aussehen...
© Katja Grundmann

Im Winter: Das Eichhörnchen-Spiel

Gemeinsam mit euren Freunden schlüpft ihr in die Rolle von Eichhörnchen. Dazu sucht ihr am besten schon vor der Feier ein geeignetes Waldstück aus, in dem nicht so viele Spaziergänger vorbeikommen und in dem ihr ungestört spielen könnt.

Eichhörnchen leben überwiegend in unseren Nadel- und Mischwäldern. Sicher habt ihr sie aber auch schon einmal im Park um die Ecke entdeckt. Die Tiere fühlen sich da wohl, wo sie hohe Bäume hoch- und runterflitzen, Nahrung sammeln und ihre Nester ungestört ins Geäst bauen können. In der kalten Jahreszeit halten sie im Kogel - so nennt man das Nest - die Winterruhe und verlassen diesen teils für mehrere Wochen nicht. Januar oder Februar schlüpfen sie völlig ausgehungert aus ihren Nestern und stürzen sich auf die Nahrungsvorräte, die sie zuvor im Herbst gesammelt und im nahen Umfeld versteckt haben - zum Beispiel im Boden, in Rindenspalten oder Astgabeln. Und jetzt seid ihr dran!

Für das Spiel benötigt ihr eine große Tüte Haselnüsse. Sie stehen stellvertretend für die Nahrung der Eichhörnchen, die neben Nüssen auch Knospen, Blüten, Obst, Pilze oder Würmer mögen. Sie werden vom Spielleiter ausgegeben, den ihr zuvor auswählt und der den Überblick über das Spiel behält. Jeder Mitspieler bekommt vom Spielleiter zehn Haselnüsse und drei Minuten Zeit, sie wie das Eichhörnchen im Herbst in eurem Waldstück zu verstecken. Geht dazu nicht all zu weit weg, denn ihr müsst die Nüsse später schnell wiederfinden.

Nix wie raus: Pech gehabt! Diese Mitspielerin hat für die dritte Runde eine Nuss zu wenig wiedergefunden
Pech gehabt! Diese Mitspielerin hat für die dritte Runde eine Nuss zu wenig wiedergefunden
© Katja Grundmann

Nach einigen Minuten bricht für euch das Frühjahr an und ihr erwacht mit knurrenden Mägen aus der Winterruhe. Um zu überleben, müssen die Eichhörnchen innerhalb einer Minute vier ihrer versteckten Nüsse wiederfinden. Diese werden beim Spielleiter abgeliefert. Wer in der vorgegebenen Zeit zu wenig findet, scheidet aus, denn natürlich können auch die Eichhörnchen in der Winterkälte nicht lange suchen. Anschließend werden noch zwei Runden gespielt, in denen ihr jeweils drei Nüsse finden müsst. Wer findet alle seine Vorratsverstecke wieder?

Auch die echten Tiere finden ab und zu ihre Verstecke nicht wieder und tragen so ungewollt zur Erneuerung des Waldes bei. Denn wird das Wetter wieder wärmer, beginnen die eingegrabenen Samen zu keimen und es wächst ein neuer Baum heran. Für das Wiederfinden der Nahrung ist der Geruchssinn der Eichhörnchen sehr wichtig, denn den Großteil ihrer Vorräte erschnüffeln sie. Nach der Winterruhe können sie sich nur an wenige ihrer Verstecke tatsächlich erinnern. Und ihr? Mit welcher Strategie habt ihr die Vorräte versteckt? Habt ihr nur eine oder gleich mehrere Nüsse in einem Versteck deponiert? Habt ihr Gedankenstützen benutzt, um euch an die Plätze zu erinnern?

Natürlich leben Eichhörnchen nicht allein im Wald, überall lauern Futterkonkurrenten. Wenn ihr eine größere Gruppe seid, könnt ihr dies in der nächsten Spielrunde berücksichtigen und den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Dafür schlüpft jeder vierte von euch in die Rolle einer Maus oder eines Eichelhähers. Sie sind die Feinde und verstecken selbst keine Nüsse. Wenn die Eichhörnchen losziehen, um ihre Vorratslager zu bestücken, schauen sie aus der Entfernung zu. Im Spiel müssen sie genauso viele Nüsse zum Spielleiter bringen wie die anderen, allerdings plündern sie dafür die Verstecke der Eichhörnchen.

Im Frühling: Was bin ich?

Im Herbst treiben uns die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres nach draußen. Die ideale Gelegenheit, um das bekannte Party-Spiel "Was bin ich?" raus in die Natur zu verlegen.

Ihr braucht dafür:

  • Stifte
  • Zettel
  • etwas Klebeband
  • ein Wollknäuel

So wird gespielt:

Jeder Mitspieler schreibt einem anderen einen Zettel mit einem Tiernamen, einer Pflanze oder einer Baumart und klebt ihn demjenigen auf den Rücken. Ihr bildet einen Kreis, in dem reihum jeder Mitspieler eine Frage stellen darf: Bin ich ein Tier? Bin ich groß? Fresse ich Pflanzen? Die Gruppe darf nur mit Ja oder Nein antworten. Es wird so lange gefragt, bis jeder herausgefunden hat, um was es sich handelt. Wer weiß, was er ist, darf seinen Zettel vom Rücken nehmen und ihn sich auf die Brust kleben.

Wenn alle fertig sind, beginnt der Sieger mit der nächsten Runde. Er nimmt das Wollknäuel und wirft es einem anderen in der Runde zu. Dabei begründet er, warum er sich das Lebewesen, was die Person darstellt, ausgesucht hat: Ich werfe das Knäuel zur Eiche, weil ich als Holzwurm Bäume mag. Oder: Ich werfe das Knäuel zum Löwenzahn, weil ich ihn als Feldhase zum Fressen gern habe. Spielerisch findet ihr so die Verbindungen der einzelnen Lebewesen in einem Ökosystem heraus. Fast unbemerkt bildet sich dabei in eurem Kreis ein Spinnennetz aus Wolle. Aber Achtung, nicht verheddern!

Nix wie raus: Stockbrot über dem Lagerfeuer
Stockbrot über dem Lagerfeuer
© Gry Thunes / Colourbox

Im Sommer: Lagerfeuer und Stockbrot

Schon einmal vormerken für den nächsten Sommer: Was gibt es in den warmen Jahreszeiten schöneres, als an langen Abenden noch draußen zu sein? Fragt deshalb eure Eltern, ob ihr eure Geburtstagsfeier vom Nachmittag auf den Abend verlegen dürft. Gibt es im Garten oder in einem Park eine befestigte Feuerstelle, um ein Lagerfeuer zu machen? Dafür solltet ihr am Nachmittag genügend Feuerholz gesammelt haben.

Für den Anfang benötigt ihr eher kleinere Stöckchen, die schnell Feuer fangen. Zu späterer Stunde eignen sich dann große Holzblöcke, die langsam durchglühen. Zieht gemeinsam los und sucht ausreichend Holz zusammen. Da Flammen sehr gefährlich werden können, wenn sie sich ausbreiten, solltet ihr das Feuer jedoch auf gar keinen Fall ohne einen Erwachsenen anmachen.

Über der Glut könnt ihr später Stockbrot backen. Der Teig dafür lässt sich gut vorbereiten.

Für circa 15 Portionen braucht ihr:

  • 1kg Mehl
  • 500ml warmes Wasser
  • 1 Teelöffel Salz
  • 2 Päckchen Trockenhefe
  • und wenn ihr mögt: Kräuter

Anleitung:

  1. Mischt die Zutaten in einer großen Schüssel zusammen und knetet sie gut durch. Dann lasst ihr den Teig an einem warmen Ort fünf bis sechs Stunden gehen. Fertig!
  2. Damit ihr das Stockbrot über dem Feuer backen könnt, benötigt jeder von euch einen langen Stock. Wenn ihr Glück habt, findet ihr in euren Vorräten für das Feuerholz direkt einen geeigneten Ast. Brecht dafür die Seitentriebe des Astes ab und schnitzt euch die Spitze des Stocks für euer Stockbrot zurecht.
  3. Nun formt ihr aus dem Teig eine kleine Wurst und wickelt diese um die Spitze eures Stocks. Mit seiner Hilfe könnt ihr den Teig direkt über die Glut halten, ohne euch die Finger zu verbrennen. Vergesst dabei nicht, den Stock hin und wieder zu drehen, so dass eure Teig-Wurst von allen Seiten kross wird. Wenn das Brot fertig ist, könnt ihr es einfach von der Stockspitze ziehen. Guten Appetit!

Außerdem: Bei einer Geburtstagsfeier am Abend liegt die Idee eine Übernachtungsparty nicht fern - entweder als Pyjamaparty in eurem Zimmer oder draußen im Zelt. Da können sich auch keine Eltern beschweren, dass sie eure Gäste so spät noch abholen müssen...

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