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Zecken So haben Zecken keine Chance

Zecke in der Natur
Zecken lauern auf Sträuchern und im Gras auf ihre Opfer. Ihre Bisse tun zwar nicht weh, doch die Milben können Krankheitserreger übertragen
© Arpad / Fotolia
Jippie, die Sonne scheint – also schnell ab ins Grüne! Doch draußen lauern jede Menge tierische Plagegeister auf euch. Besonders klein und gemein sind Zecken. Mit ihren Waffen kämpfen sie buchstäblich bis aufs Blut. Hier zeigen wir euch, mit welchen Mitteln ihr die Attacken abwehren könnt

Im Visier der Zecke

  • Die Waffe der Zecke: das Hallersche Organ

Ihre Opfer können Zecken schon von Weitem ausmachen – dank Spezialsensoren an ihrem vorderen Beinpaar: dem Hallerschen Organ. Dieses erkennt unter anderem Kohlendioxid, das Menschen und Tiere ausatmen. Sobald es meldet: "Achtung, Beute im Anmarsch!", stehen die Parasiten bereit und lauern auf ihr Opfer.

Abwehr: Kokosfett

Reibt euch Beine, Arme und die Nackenpartie gründlich mit Kokosfett (aus dem Drogeriemarkt) ein, bevor ihr im Wald oder auf Wiesen unterwegs seid. Die Paste schmilzt, sobald ihr eure Haut damit bestreicht. Die im Kokosfett enthaltene Laurinsäure können die Zecken gar nicht riechen und suchen das Weite.

Attacke! Wenn die Zecke auf eurer Haut sitzt

  • Die Waffe der Zecke: der Widerhaken

Klar zum Entern: Jedes Zeckenbein ist mit winzigen Widerhaken gespickt. Mit ihren sechs hinteren Beinen krallt sich die Zecke an einem Grashalm oder einem hervorstehenden Blatt fest. Die beiden Vorderbeine streckt sie wie zwei Enterhaken in Richtung des Opfers aus.

Sobald sich die Widerhaken in Socken, Hose oder Haaren verfangen, lässt die Zecke mit den Hinterbeinen los – und schwingt sich auf ihr Opfer.

Zeckenabwehr: Klebefilm oder Gewebeband

Augen auf! Hat es eines der Tiere auf eure Haut oder Kleidung geschafft, aber noch nicht zugebissen, pappt schnell einen Streifen Gewebeband auf den hungrigen Krabbler – und zieht ihn einfach von der Haut. So habt ihr den Angreifer festgesetzt und könnt verhindern, dass er zum Täter wird.

Zecke auf der Haut
Zecken wollen nur eins: Blut
© Colourbox

Wenn die Zecke bereits zugebissen hat

  • Die Waffe der Zecke: Mundwerkzeuge mit Saugrüssel

Mit ihren Mundwerkzeugen schneiden Zecken die Haut auf. Sobald Blut aus der Miniwunde quillt, versenken die Zecken ihren Saugrüssel darin. Weil auch dieser, wie die Beine, Widerhaken besitzt, lassen sich die Blutsauger so leicht nicht mehr abschütteln.

Zecken entfernen mit der Parasitenschlinge

Die Parasitenschlinge lässt sich in der Geldbörse überallhin mitnehmen. Sie eignet sich für kleine Zecken!

Ihr braucht:

  • Nadeleinfädler
  • spitze Zange

So baut ihr die Parasitenschlinge:

Parasitenschlinge
© GEOlino

Besorgt euch einen gewöhnlichen Nadeleinfädler. In der Regel ist die Schlaufe am oberen Ende des Drahtes zu weit – deshalb müsst ihr diese mit einer spitzen Zange zu einer feineren Schlinge zubiegen.

In der Mitte der Parasitenschlinge lasst ihr mehr Platz, wie im Bild rechts zu sehen.

So wendet ihr die Schlinge an:

Die fertige Schlinge legt ihr über die Zecke mittig auf die Haut. Verschiebt die Schlinge, sodass die Zecke vorn eingeklemmt wird. Dann die Zugkraft langsam erhöhen, bis die Zecke sich löst. Auch hier gilt: Hautstelle desinfizieren!

Zeckenbiss entfernen mit dem Trinkhalm-Extraktor

Der Trinkhalm-Extraktor eignet sich als schnelle Soforthilfe, wenn ihr keine Pinzette, Zeckenkarte oder Ähnliches zur Hand habt.

Ihr braucht:

  • Trinkhalm
  • scharfe Schere
  • wenn möglich: Klebefilm

So bastelt ihr den Tinkhalm-Extraktor:

Zecken entfernen mit Strohhalm
© GEOlino

Schneidet von dem Halm ein etwa 5 cm langes Stück ab.

Drückt mit Daumen und Zeigefinger ein Ende des Halmes zusammen und schneidet schräg etwa 1,5 cm ab.

Zecken entfernen mit Strohhalm
© GEOlino

Dreht die Unterseite nach oben und drückt den Halm erneut zusammen.

Schneidet hier in einem sehr spitzen Winkel ein knapp 1 cm langes Stück heraus.

Wie im Bild zu sehen, sollte so eine große und eine kleine Kerbe entstehen.

Falls ihr Klebefilm greifbar habt: Drückt das andere Ende des Halmes quer zur Doppelkerbe zusammen und verklebt es mit einem Stück Klebefilm.

So steckt die Zecke in der Klemme:

  1. Schiebt den Trinkhalm-Extraktor auf der Haut mit dem engeren Schiltz so an die Zecke heran, dass sie unterhalb des Hinterleibes genau in dem Schlitz liegt.
  2. Nun schiebt ihr langsam, aber bestimmt weiter, bis ihr den Blutsauger aus der Haut herausgehebelt habt.
  3. Nicht vergessen: Die Wunde danach desinfizieren!

Weitere Tipps, um Zecken zu vermeiden

DAS TUN:

Antizeckensprays, feste Schuhe und lange Kleidung schützen bei Streifzügen durch die Natur. Doch wer trägt im Sommer schon gern Langärmeliges und -beiniges? Darum: Sucht euren Körper nach einem Tag im Freien ab, vor allem die Kniekehlen, den Haaransatz, die Leiste und die Haut hinter den Ohren.

Zecken mögen warme, dünne Hautstellen. Zudem gibt es eine Impfung, die vor dem FSME-Virus schützen kann: einer von mehreren Krankheitserregern, die von Zecken übertragen werden.

DAS LASSEN:

Nagellack, Klebstoff, Benzin und Co. auf einen Zeckenstich schmieren oder das Tier mit der Hand zerquetschen.

Nutzt zum Entfernen eine Pinzette oder Zeckenkarte. Desinfiziert danach die Wunde. Merkt euch den "Stichtag" und beobachtet, ob sich die Wunde verändert. Dann müsst ihr fix zum Arzt!

GEOLINO Nr. 05/2017 - Koenigstiger

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