Unsere Ernährung ist ein tierisches Problem
Fast 60 Kilogramm Fleisch verdrückt jeder von uns durchschnittlich im Jahr. Das ist etwa ein Zehntel unseres Speiseplans und entspricht einem halben Schwein. Was daran so schlimm ist? Je mehr Fleisch auf unseren Tellern liegen soll, desto mehr Getreide landet in Futtertrögen.
Doch zum Wachsen braucht das Viehfutter viel Platz. Unser Appetit auf Fleisch verschlingt so indirekt eine Fläche so groß wie Österreich. Rund um den Globus werden unzählige Wälder und Wiesen in Äcker umgewandelt, auf denen etwa Soja für Rinder angebaut wird. Durch die Bearbeitung der oberen Bodenschicht wird klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, das darin gespeichert ist.
Dies ist einer der Gründe dafür, dass ein Kilogramm Rindfleisch, aus dem wir Burger oder Bolognese machen, mehr als 13 Kilogramm CO2 verursacht. Mit dem Gas könnte man locker 2800 Luftballons füllen. Das gleiche Gewicht an Äpfeln bringt es gerade mal auf 0,5 Kilogramm CO2.
Tipps für eine klimafreundliche Ernährung
Es wird vielen nicht schmecken, aber: Wir sollten weniger Fleisch verzehren. Wissenschaftler empfehlen ohnehin nur 600 Gramm pro Woche, so viel, wie in fünf Bratwürsten steckt. Würden wir uns daran halten und mehr Gemüse verputzen, könnten wir auf Ackerland von der Fläche des Bundeslandes Sachsen verzichten – und dabei 27 Millionen Tonnen Treibhausgase, wie Kohlendioxid, vermeiden.
Drei Gerichte im CO2-Vergleich
Mehr als die Hälfte aller klimaschädlichen Gase, die unsere Ernährung hierzulande verursacht, stammen aus der Landwirtschaft. Von Feldern und Äckern etwa, wo Nahrungsmittel angebaut und geerntet werden. Oder von Weiden, auf denen Viehherden grasen, die uns Milch und Fleisch liefern.

Das Ergebnis: Mahlzeiten, in denen Fleisch steckt, schneiden schlecht ab. Ein Menü mit einem Hamburger braucht fast achtmal so viel wertvolle Ackerfläche wie eine Portion Nudeln mit Tomatensoße. Allein das Burger-Fleisch verursacht das Vierfache an CO2.
Besonders Rinder sorgen dabei für dicke Luft. Während sie verdauen, entsteht Methan – ein Gas, das die Erde 21-mal so stark aufheizt wie die gleiche Menge Kohlendioxid. Alle 40 Sekunden rülpst eine Kuh etwas davon aus. Ihre Pupse dazugerechnet, lässt sie im Jahr rund 140 Kilogramm Methan entweichen.
Damit richtet sie genauso viel Schaden an wie eine Autofahrt von Berlin in Chinas Hauptstadt Peking und wieder zurück. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn Bauern auf ihren Feldern stickstoffhaltigen Dünger verwenden. Dabei wird Lachgas freigesetzt, das mehr als 300-mal so schädlich ist wie Kohlendioxid. Die Abgase von Traktoren und Erntemaschinen sind dagegen fast schon harmlos.