Sie sind weder schön noch hässlich, vor allem aber sind sie nicht von dieser Welt. Die Produkte, die in Fernsehserien über den Bildschirm flimmern, sehen zwar täuschend echt aus. In den Regalen heimischer Supermärkte braucht man sie aber gar nicht erst zu suchen. Denn jede Zahnpastatube, Coladose und Modezeitschrift wurde nur fürs Fernsehen erschaffen. Name und Aussehen sind frei erfunden.
Scheinwerbung statt Schleichwerbung
Einen Kühlschrank voller echter Markenprodukte zu zeigen, wäre Schleichwerbung und ist deshalb verboten. Also tüfteln zwei Grafiker und ein Fotograf der Firma "Schein Berlin" am Design von Waschmittelverpackungen, Cornflakeskartons und Bierflaschen. Und all die Mühe geben sie sich, damit ihre kleinen Kunstwerke so echt aussehen, dass sie nicht auffallen. Grüner Punkt und Strichcode helfen bei der Täuschung.
Frei erfundene Produkte für Film und Fernsehen
Rund 20 neue Produkte entwerfen die drei Berliner pro Woche allein für die Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", dazu kommen Anfragen anderer Fernsehproduktionen und inzwischen auch Aufträge für Kinofilme. Lange Zeit zum Überlegen, wie eine Tütensuppenpackung oder ein Quarkbecher aussehen soll, bleibt da nicht.
30 Minuten pro Gegenstand
Etwa eine halbe Stunde Zeit nehmen sich die Grafiker pro Gegenstand. Verglichen mit den wenigen Sekunden, die ihr Produkt letztendlich auf dem Fernsehbildschirm zu sehen ist, wirkt das allerdings wie eine Ewigkeit. Mit dem, was die Kreativen von "Schein Berlin" bisher gebastelt haben, könnte man inzwischen schon einen kleinen Supermarkt füllen. Eine kleine Bildauswahl haben wir hier für Euch zusammengestellt.