Da kommt sie: Winkend und strahlend zieht Annabelle in das Berliner Olympiastadion ein. So viele Lichter! So viele Leute! Die 13-Jährige hat sich schon lange auf diesen Moment gefreut – nun ist er da. Ende Juni nimmt das Mädchen an den Special Olympics teil, dem größten Sport-ereignis für Menschen mit geisti-gen Behinderungen. Annabelle hat das Downsyndrom, auch Trisomie 21 genannt. Doch die Besonderheit hielt sie nie davon ab, genau wie ihre Geschwister zum Turntraining zu gehen. Seit vier Jahren übt sie in ihrem Heimatverein in Borna Geräteturnen – in den vergangenen Monaten besonders fleißig, schließlich wurde sie für das große Turnier in Berlin ausgewählt. Dort trifft sie auf 7000 andere Athletinnen und Athleten aus 176 Ländern, die in verschiedenen Sportarten antreten!

Annabelle zeigt ihr Können an vier Stationen, darunter der Schwebebalken und der Stufenbarren, an dem sie eine Bronzemedaille gewinnt. Höchstleistungen sind ihr aber nicht am wich-tigsten. Auf die Frage, worauf sie sich freut, antwortet sie vor dem Turnier: „Alles. Andere Sportler kennenlernen. Schön turnen. Ein-fach normal sein.“ Trotzdem ist sie bei dem Wettbewerb jemand Besonderes: Mit ihren 13 Jahren ist Annabelle nämlich die jüngste deutsche Teilnehmerin.