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Weihnachten Woher kommen eigentlich unsere Weihnachtsbräuche?

Bäume im Wohnzimmer, Kalender, die nur 24 Tage haben, alte Männer mit roter Zipfelmütze. Auf den ersten Blick wirken unsere weihnachtlichen Bräuche vielleicht etwas seltsam. Sie haben aber eine Geschichte - und die erfahrt ihr hier
Weihnachten: Nikolaus oder Weihnachtsmann?
Nikolaus oder Weihnachtsmann?
© Jose Luis Pelaez/Iconica/Getty Images

Nikolaus und Weihnachtsmann

Weißer Rauschebart, rotes Gewand und ein prall gefüllter Geschenksack - das ist, na klar, der Weihnachtsmann. Doch nicht immer hatte der sagenumwobene Held der Weihnacht diese uns wohlbekannte Gestalt.

Sein Aussehen und seine Funktion gehen zurück auf den heiligen Nikolaus. Im 4. Jahrhundert hat dieser Bischof gelebt und bis heute wird jedes Jahr am 6. Dezember sein Namenstag gefeiert - ihm haben wir zu verdanken, dass Schuhe und Strümpfe am Nikolaustag mit Süßem gefüllt werden.

Jetzt wird es allerdings komplizierter. Denn der, der uns am Heiligen Abend besucht, das ist nicht der Nikolaus, das ist der Weihnachtsmann. Die beiden weihnachtlichen Kerle haben zwar viele Gemeinsamkeiten, sind aber nicht ein und dieselbe Person. Aus dem heiligen Nikolaus entstand in den USA im Laufe der Zeit "Santa Claus". Vor allem dort wurde auch das heutige Bild von ihm geprägt.

Anfang des 19. Jahrhunderts beschrieben ihn die Autoren vieler Gedichte und Geschichten mit rotem Mantel und langem weißen Bart - später wurde auch der Rentierschlitten erwähnt. Außerdem bekam der Weihnachtsmann eine "Heimat": den Nordpol.

ank vieler Filme und der Werbung des Limonaden-Riesen "Coca Cola" wurde der Weihnachtsmann bald auch in Deutschland bekannt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts macht so der Weihnachtsmann unserem eigentlichen Weihnachtsboten - dem Christkind - Konkurrenz.

Ein Baum steht im Mittelpunkt

Mit "Weihnachten" verbinden wir nicht nur den Weihnachtsmann, sondern auch den Weihnachtsbaum. Aber warum stellen wir uns eigentlich ein nadeliges Gewächs ins Wohnzimmer? Der Baum braucht viel Platz, er piekst uns, wenn wir an die Geschenke wollen, die unter ihm liegen und er beginnt nach kurzer Zeit, seine Nadeln zu verlieren. Und dann behängen wir ihn auch noch mit allerlei Krimskrams, wickeln ihm glänzende Fäden um die Zweige und lassen ihn in Lichterpracht erstrahlen.

In vielen Ländern dieser Welt gibt es den nadeligen Brauch - ihren Ursprung hat die Tradition des Weihnachtsbaums bei uns in Deutschland. Geschmückte Bäume sind in unserer Kultur nichts Neues. Ein Beispiel: Schon im Mittelalter begann man, im Frühjahr einen Maibaum zu verzieren.

Bis die Menschen sich an Weihnachten einen Baum ins Wohnzimmer holten, dauerte es etwas länger. Man vermutet, dass die ersten Weihnachtsbäume im 18. Jahrhundert die Wohnräume geziert haben. Warum spielen aber ausgerechnet Nadelbäume an Weihnachten die Hauptrolle?

Nadelbäume sind fast alle immergrün, sie verlieren also ihre Blätter nicht. Das symbolisiert Lebenskraft. Außerdem: Im Winter eine kahle Birke als Weihnachtsbaum aufzustellen, das würde sicher etwas trostlos aussehen - auch wenn man dann leichter an die Geschenke käme.

So macht das Warten Spaß - der Adventskalender

Jeden Tag ein Türchen öffnen, jeden Tag eine kleine Überraschung erleben - ob Bilder, Schokolade oder sogar liebevoll gestaltete Päckchen... Formen des Adventskalenders gibt es viele, aber der Zweck ist immer derselbe: Sie sollen die endlos scheinende Zeit bis Heiligabend versüßen.

Denn das Warten fällt dann besonders schwer, wenn man nicht weiß, wie lange man zu warten hat. Deswegen gab es für Kinder auch früher schon kleine "Weihnachts-Warte-Hilfen". Da wurden zum Beispiel mit Kreide 24 Striche auf den Türrahmen gemalt - jeden Morgen durfte ein Strich weggewischt werden.

Das war einem Jungen namens Gerhard Lang allerdings zu langweilig. Daher bastelte ihm seine Mutter eine Tafel aus Pappe, auf der sie 24 Kekse befestigte. Bis Weihnachten durfte Gerhard jeden Tag einen dieser Keks essen. 1904, als Gerhard Lang erwachsen war, erfand er so den Adventskalender.

Zunächst bestand er aus 24 Bildern, später hatte Gerhard Lang den Einfall, den Kalender mit Schokolade zu füllen. Prima Idee, Gerhard!

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