Hallo, ich bin Jenny, eine Meerjungfrau. Ich bin 13 Jahre alt und wohne in Almanta. Mein Vater arbeitet als Wache bei unserem König Neptun, Mama ist Verkäuferin in einer Meeresboutique. Eines schönen Tages schwamm ich mit meinen zwei Delfinfreunden Flipper und Flappe herum. Als wir gerade in die Grotte bogen, hörte ich plötzlich die Stimme von König Neptun und blieb stehen. Er unterhielt sich gerade mit einer dunklen Gestalt. Seine Stimme war angstvoll und zitternd. Die Gestalt sagte: "Entweder du überträgst mir dein Königreich, oder ich töte deine Tochter – entscheide dich!"
Bei diesem Satz erstarrte ich – was sollte ich jetzt tun? Flipper und Flappe hatten nichts von alledem bemerkt und waren weitergeschwommen, ich war alleine. Ich musste weg von hier, um nicht bemerkt zu werden, und schwamm schnell nach Hause in meine Meermuschel. Nach einer unruhigen, schlaflosen Nacht beschloss ich, dem König zu helfen.
Zum Glück kannte mich die königliche Wache und ließ mich in den Palast. Ich erzählte König Neptun, dass ich das Gespräch mit angehört hatte. König Neptun erschrak zunächst, doch dann erzählte er: "Meine Tochter wurde entführt, ich habe riesige Angst um sie, sie ist doch alles, was ich habe!" Ich versuchte, ruhig zu bleiben und fragte ihn: "Wer hat ihre Tochter entführt, wer ist diese Gestalt?" Der König antwortete: "Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich mich entscheiden muss – entweder meine Tochter oder das Königreich." "Ich werde ihre Tochter befreien": sagte ich. Der König zögerte, überwand sich dann aber: "Einverstanden, bringe mir nur meine Tochter gesund wieder."
Ich überlegte, ich wollte seine Tochter befreien, aber wie? Als erstes schwamm ich, so schnell ich konnte, in die Meeresbücherei, um dort nach einem Suchzauber zu stöbern. In einem alten modrigen Buch, das in einer fauligen Nische versteckt war, fand ich die Lösung, einen Zauberspruch: Suchia, findia, kommia, Hex, Hex. Also versuchte ich, wie dort beschrieben war, den Zauberspruch aufzusagen und dabei ganz intensiv an die Person zu denken, die ich suchte. "Dann mal los", sagte ich mir mit zittriger Stimme. "Suchia, findia, kommia, Hex, Hex." Und plötzlich wurde alles dunkel um mich, ich wusste nicht mehr, wo ich war. Doch dann stand die Prinzessin vor mir, gefesselt und mit Tränen in den Augen. Schnell löste ich die Fesseln und sie sagte: "Danke, vielen Dank, das Ungeheuer ist gerade nicht da, das ist unsere Chance abzuhauen. Ich kenne den Weg nach Hause." "Okay, komm", sagte ich und wir schwammen so schnell, wie uns unsere Flossen trugen, zurück nach Almanta.
Als wir zum Palast kamen, stürmte der König, der die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte, uns entgegen und umarmte seine Tochter. Dann sagte er zu mir: "Danke, tausend Dank, du hast es geschafft, ich werde für dich ein Fest veranstalten und deinen Vater zu meinem obersten Ritter machen!" Und so kam es dann auch, wir feierten ein riesiges Fest und tanzten, lachten und hatten viel Spaß. Und wenn wir nicht gestorben sind, dann feiern wir noch heute.