Eine etwas andere Expedition (Lynn Sigel, 12 Jahre)

Ich wandere mit meinem Kollegen, Adam heißt er, toller Kerl. Wir wandern vor uns hin, hängen unseren Gedanken nach. Warmer Kaffee, hm, lecker, am besten auf dem Sofa….."Du Adam, schmeckt dir Kaffee", frage Ich ihn. Als er keine Antwort gibt, schaue ich auf. Was war das? Ein Rauschen, wie ein Blätterrauschen, ich starre Adam an. Adam!!! Neben mir ist nicht Adam, nein, das ist eine Gestalt mit einem langen Rüssel, keinen Armen, sondern Knochenhaken und ganz viel Speckfalten am Rumpf und an den Beinen; wie aus einem Sciencefiction Film. Ich glauben, das Entsetzen steht mir im Gesicht geschrieben. Ich bleibe stehen. "He, was, wer bist du" sage ich laut. Das Wesen versteht mich, glaube ich, nicht. "Where are you", frage ich etwas lauter. Es knurrt. "Hahahahahahiiiihiiii", das Gelache kommt nicht von mir. Es kommt von "in mir drin". Ich sage:" Warst du das gerade", wieder Gelache, wieder kommt es irgendwie aus meinem Kopf.

"Ich sein Clausimpradotsch Frahid, du sagen Frahid zu mir". Es kommt aus meinem Gehirn..

"Aha, hallo Frahid, wer bist du? Wo ist Adam?" Frahid zeigt hinter sich. "Jenseits".

"Was!!" Ist er tot?"

"Hää, nee!" Frahid lacht. So langsam nimmt die Panik zu, die bei Frahids Erscheinung aufgekommen und bei seinem Gekicher wieder abgeklungen war.

"Sag" denke ich etwas verstärkt. "Adam Geisel" denkt er etwas gelangweilt. "Du unser Volk retten, dann Adam kommen zurück!"

Mghh, das muss ich erst mal verdauen. "Was soll ich tun", denke ich. "Du su uns kommen, bösen Bresto besiegen musst, du nicht aussuchen ob ja, nein. Du musst."

Mit diesen Worten sperrt Frahid sein Maul auf und ich werde hinein gesogen. Die ganze weiße Wüste dreht sich, ich will schreien, glaube meine Panik zerreißt mich. Doch dann ist alles wieder vorbei.

Ich springe auf und schaue mich um. Ich stehe in einer Meute komischer Wesen mit Speckfalten, Rüsseln und Knochenarmen. Ach, ja, Frahit, fällt es mir wieder ein. "Hallo, wo bin ich hier", versuche ich per Gedankenübertragung Kontakt zu den Frahitwesen aufzunehmen. "Hallo Menschling, ich bin Alexis, der König des Jenseits. Fahit hat dir schon gesagt, was du zu tun hast um den anderen Menschling zu befreien", und zu den Umstehenden…"bringt ihn in die Arena!!!!"

Ich werde vorwärts gestoßen und getreten, durch ein Steinportal in ein, naja, es sieht so aus wie ein römisches Koloseum, gestoßen.

Das Koloseum ist leer, die Wesen haben sich hinter das Steinportal gedrängt. Ich mache mir gerade einen Kopf, wie ich hier rauskomme als sich eine Holztür öffnet. Herein kommt ein Frosch. Der Frosch lässt einen Schrei los, der Glas zerspringen lassen würde. Plötzlich ist da kein Frosch mehr, sondern ein Löwe mit Hörnern, dann ein Drache, eine Riesenameise und dann wieder ein Frosch. Jetzt bin ich nur noch zehn Meter weg, meine Ohren brummen furchtbar und es ist als würde ich in den Steinboden gedrückt werden. Ich will vor den näher kommenden Horrorgestalten zurückweichen, doch ich habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Der Druck ist inzwischen so stark angeschwollen, dass ich mich schon zerplatzen sehe. Doch plötzlich stelle ich mir vor, die Horrorgestalt, die gerade wieder das Äußere eines Drachen angenommen hat, würde es zerreißen. Wieder und wieder sehe ich das Bild vor meinem inneren Auge und bei jeder Wiederholung wird das wesen kleiner und der Druck schwächer. Das Wesen kreischt in Todesangst, doch ich höre es nicht, konzentriere mich nur auf die Vorstellung.

Das Dröhnen ist weg. Ich schlage die Augen auf und blicke wiederum in blaue Augen, Adams Augen. Ich hebe den Kopf. "Evi, geht's dir gut? "Ja, ja, wo bin ich, was ist passiert?" "Du hast mir das Leben gerettet"

So langsam dämmert mir, was passiert ist. Ich hatte das Vieh besiegt und habe damit Adam befreit, wahrscheinlich, weil ich mir vorgestellt habe, dass das Vieh zerplatzen würde, grässlich.

Als ich mich in unserem Zelt erholt hatte, beschlossen wir, unsere Expedition zum Polarkreis abzubrechen.

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