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Rezept So ernährten sich die alten Römer

Römische Rezepte auf einem Holztisch
© Eva Pradel/GEOlino extra
Das Römische Reich verleibte sich mehr und mehr Länder ein. Damit sog es auch mehr und mehr Bräuche und Traditionen auf. Das schlug sich in den Essgewohnheiten nieder. Was dem Römer mundete, ist allerdings nicht unbedingt nach unserem Geschmack: Nacktschnecken, Schweine-Euter oder Schildkröten? Na ja! Doch wer die antiken Kochbücher wälzt, findet darin auch manche Köstlichkeit. Wir haben es für euch ausprobiert

Moretum: Köstliche Käsebällchen

Der Name »Moretum« leitet sich von der mortarium genannten Reibschale ab, in der man es ursprünglich zubereitete. Es gehörte auf den Tisch jedes römischen Bauern. Alles, was man hierfür brauchte, gab es in Italien reichlich. Weinraute wächst dort bis heute, bei uns bekommt man diese in der Apotheke. Das einzige bekannte Rezept stammt übrigens aus keinem Kochbuch. Es handelt sich um ein Gedicht - mit 122 Versen.

Zubereitungszeit: 30 Minuten

Ihr braucht für etwa 10 Portionen:

  • 300 g Schafskäse
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Selleriestangen
  • 2 EL Weinraute
  • 2 EL Korianderblätter
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Rotweinessig

So geht's:

Knoblauch, Sellerie und Koriander fein hacken. Mit den übrigen Zutaten vermischen und daraus kleine Bällchen formen. Moretum eignet sich hervorragend als Brotaufstrich.

Pullum Numidicum: Huhn auf numidische Art

Dieses Gericht stammt aus Numidien, einer Gegend in Nordafrika. Im Originalrezept wurde ein Gewürz namens Silphium verwendet. Dabei handelte es sich vermutlich um etwas Ähnliches wie Asant. Den gibt es in Gewürzläden.

Achtung: Asant, nicht ohne Grund auch Teufelsdreck genannt, stinkt fürchterlich. Der Mief verfliegt jedoch beim Braten.

Zubereitungszeit: 2 Stunden
Ihr braucht für 4 Personen:

  • 1 Hähnchen
  • 3 TL Salz
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Zwiebeln
  • 1 TL Gewürznelken
  • 1 Karotte
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 TL Asant
  • 1 TL Pfeffer
  • 2 EL Butterschmalz
  • 50 g Pinienkerne
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Koriandersamen
  • 4 Datteln
  • 1 TL Weinraute
  • 1 EL Rotweinessig
  • 1 TL Honig
  • 4 EL asiatische Fischsauce
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Maisstärke

1. Gebt Salz, Lorbeer, Nelken, Rosmarin, die in Stücke geschnittene Karotte und eine geviertelte Zwiebel mit dem Huhn und 2 Litern Wasser in einen Topf und lasst es 60 Minuten köcheln.

2. Rührt in der Zwischenzeit die Sauce an. Zerstoßt in einem Mörser die Pinienkerne, ebenso Kümmel und Koriandersamen. Zerkleinert die Datteln. Hackt die zweite Zwiebel in kleine Würfelchen und dämpft diese mit wenig Wasser in einem Topf. Gebt die zuvor genannten Zutaten dazu, rührt außerdem 1TL Pfeffer, Weinraute, Essig, Honig, Öl und Fischsauce hinein. Das Ganze muss dann 10 Minuten köcheln. Löst die Maisstärke in etwas Wasser auf und gebt sie in die Sauce.

3. Dann hebt ihr das Huhn aus dem Sud. Lasst es abkühlen und zerteilt es. Mit Asant und dem übrigen Pfeffer bestreuen und in einer Pfanne mit Butterschmalz anbraten. Legt schließlich die gebratenen Stücke auf einen Teller und gebt die Sauce darüber - fertig! Als Beilage passt dazu Reis.

Das GEOlino extra Team nach dem Kochen
Was man hier nicht sieht: die knurrenden Mägen! Erst mühte sich das GEOlino-Extra-Team Stunden in der Küche, dann mussten die Speisen noch abgelichtet werden. Gegessen haben wir erst spät in der Nacht
© GEOlino Extra
GEOLINO EXTRA Nr. 19/09 - Das alte Rom

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