Rosetta ist am Ziel
Die Forscher der Europäischen Weltraum Agentur (ESA) haben allen Grund zum Feiern: Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt hat es eine Sonde geschafft, auf einem Kometen zu landen. Ganze sieben Stunden hat der kleine Lander Philae gebraucht, um sicher auf Tschuri aufzusetzen.
Das LKW-große Raumschiff Rosetta war zehn Jahre lange durch das All gereist und hatte Philae dann schließlich nach einer langen Reise über dem Kometen im All für die Landung abgekoppelt.
Probleme bei Philaes Landung
Während seines Anflugs auf den Kometen gab es keine Probleme, doch die Landung gestaltete sich ziemlich schwierig. Denn Tschuri ist ein nur vier Kilometer großer, gebirgiger, eisiger Brocken mit vielen Spalten und Abhängen. Die Gefahr war also groß, dass Philae kippen oder in einer dicken Lage Staub versinken könnte.
Beim Aufsetzen funktionierte zudem die mechanische Verankerung im Boden nicht, die mit Hilfe von zwei Harpunen das kleine Labor fest an den Kometen heften sollte.
Aus diesem Grund befürchteten die Forscher erst, dass der kleine Lander Philae am Kometen abprallen und wieder ins All zurück geschleudert werden könnte. Allerdings gab es bald Entwarnung: Philae hüpfte nach der ersten Berührung mit der zerklüfteten Kometenoberfläche einige Male und - steht.
Was genau ist ein Komet?
Kometen könnt ihr euch wie große, schmutzig-staubige Klumpen aus Eis und Fels vorstellen, die viele Milliarden Kilometer entfernt von uns am Rande unseres Sonnensystems kreisen. Sie haben sich vor 4,6 Milliarden Jahren gebildet, als Wolken aus Staub und kleinen Wasserteilchen durch das All schwebten.
u diesem Zeitpunkt entstand auch unsere Erde. Daher vermuten Wissenschaftler heute, dass einige Kometen in der Urzeit durch unfreiwillige Zusammenstöße eventuell in Richtung Erde trudelten. Auf diese Weise könnten sie einen Teil des Wassers auf unsere Erde gebracht haben und so dafür gesorgt haben, dass auf unserem Planeten Leben entstand.
Die ersten Stunden nach der Landung
Rosetta und ihr kleines Labor Philae haben gut 20 Instrumente im Gepäck, mit deren Hilfe sie Tschuri genauer untersuchen können. Bereits einige Stunden nach Philaes Landung auf dem Kometen haben die beiden in Partnerarbeit einige wichtige Daten und Fotos gesammelt.
Gemeinsam durchleuchten sie nun den Kometen und nehmen in 30 Zentimeter Tiefe Proben aus dem Kometengestein, um wichtige Daten zur Entstehung unseres Sonnensystems zu bekommen.
Die Rosetta-Mission wird noch bis Ende 2015 andauern. Der Lander Philae wird aber vermutlich schon vorher mit seiner Arbeit auf dem Kometen fertig sein. Er soll mindestens 65 Stunden, vielleicht aber auch einige Monate auf dem Kometen Tschuri bleiben.
Die Zeit drängt allerdings, denn Ende des Jahres 2015 wird der Komet Tschuri sich aller Voraussicht nach so weit der Sonne annähern, dass der kleine Lander Philae überhitzen und damit unbrauchbar werden wird.