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Wasserschutzpolizei Kontrolle auf dem Terminal

Die Hafensicherheitsbeamten Matthias Flade und Frank Dittrich kontrollieren die Gefahrgutcontainer im Hamburger Hafen. Dabei stellen sie fest: Nur 20 Prozent der von der Polizei inspizierten Container erfüllen alle Vorschriften

Langsam fährt Frank Dittrich den Polizeibus an den Containerreihen im Containerterminal entlang. Ganz genau schaut er sich die Kennungen auf den Containern an. „Da ist ein Container der Klasse drei. Ethanol soll in Fässern geladen sein. Lass uns mal reinschauen, ob alles korrekt ist“, sagt er.

Wasserschutzpolizei: Matthias Flade schaut sich den Container genau an
Matthias Flade schaut sich den Container genau an
© Elisabeth Böker

„Zuallererst messe ich, ob sich im Container gefährliche Gase entwickelt haben. Das ist für die eigene Sicherheit beim Öffnen absolut wichtig“, erklärt der Polizeibeamte. Sein Messgerät zeigt keine Gefahr an. Nachdem er außerdem geprüft hat, dass der Container von außen unbeschädigt und versiegelt ist, bricht ein Kaiarbeiter das Siegel auf und öffnet die Türen. „Die Fässer sind nicht gesichert, die Paletten können rutschen“, bemerkt Matthias Flade sofort. „Den Container sperren wir, wenn der so weiterfährt, besteht eine unheimlich große Gefahr," sagt er. "Die Fässer können verrutschen, im schlimmsten Fall zerbrechen." Damit er Beweise hat, fotografiert er die Ladung. Währenddessen notiert Frank Dittrich die Funde auf einem Gefahrgutkontrollbogen. Dann verschließt der Kaiarbeiter den Container. Die Polizisten versiegeln ihn und markieren ihn mit Polizeiabsperrband.

Dann fragen die Polizisten den Kaiarbeiter: "Ist dir noch ein Container aufgefallen?" Selbst haben sie über ein Computersystem Zugang auf alle Gefahrgutcontainer, sehen, welche Güter auf dem Terminal zur Verladung stehen. Heute ist ihnen allerdings nichts ins Auge gesprungen. Dem Kaiarbeiter aber schon: „Bei Zeppelin 6 steht ein Container. Der wurde als Gefahrgut angemeldet, enthält aber wohl keins. Das ist merkwürdig. Lasst uns da mal hinfahren und schauen, was los ist.“ Auf geht’s. Zeppelin 6, so heißt der Bereich Z6. Zeppelin kommt aus dem Internationalen Flaggenalphabet, damit verständigen sich Seemänner. Auch auf dem Terminalgelände verwenden sie die Abkürzungen gerne.

Beim Container angekommen stellen sie fest: Gefahrgut enthält er keins. Doch es fehlt die Ladungssicherheit. Die Ware kann einfach hin- und herrutschen und kaputt gehen. Daher sperren sie auch den Container. Zwei weitere Container inspirieren sie noch. Auch diese weisen Mängel auf. „Normalerweise finden wir bei zehn Containern acht mit Mängeln.

Doch was passiert mit den gesperrten Containern? „Die dürfen nicht verladen werden. Weder aufs Schiff noch auf einen LKW oder die Bahn“, erklärt Frank Dittrich. Damit das wirklich nicht passiert, fahren die Polizisten nun zum Terminalbüro. Dort sperrt ein Kontrolleur für sie die Container. Erst wenn sie korrekt umgeladen sind, dürfen sie verschifft werden.

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