Die Venus ist der Planet, der der Sonne am zweitnächsten ist. Die Erde ist ihr direkter Nachbar: Sie ist - von der Sonne aus gesehen - der dritte Planet. Zu ganz bestimmten Zeiten kommt es vor, dass sich die Venus für eine Weile genau zwischen der Erde und der Sonne befindet.
Von der Erde aus hat man dann den Eindruck, als wenn ein kleiner schwarzer Punkt langsam über die Sonne wandert.
Das Ereignis: Der Venus-Transit
Die Venus kann von der Erde aus gesehen werden, wenn sie sich an der Sonne vorbeischiebt. Dieses seltene Ereignis wird "Venus-Durchgang" oder "Venus-Transit" genannt.
Das letzte Mal fand ein solches Ereignis 2012 statt. Der Durchgang der Venus war schon 1882 von großer Bedeutung, weil er es Astronomen ermöglichte, zum ersten Mal die Entfernung zwischen der Erde und der Sonne auszurechnen.
Auch heute noch versuchen Himmelsforscher, mit den gesammelten Daten Aussagen über das Ausmaß unseres Sonnensystems und des gesamten Universums zu machen.
Wie weit ist es zur Sonne?
Der Astronom Edmond Halley (1656-1742) entwickelte eine Methode, mit der man bei einem Venus-Transit die Entfernung zwischen Sonne und Erde messen kann. Noch heute gehen Wissenschaftler nach dieser Theorie vor. Sie messen den Weg, den die Venus zurücklegt, von vielen verschiedenen Orten aus.
Denn nicht alle Menschen auf der Welt sehen genau das Gleiche: Je nachdem, wo sich ein Beobachter befindet, sieht er die Venus in einer anderen Position. Mit dieser so genannten Parallaxenverschiebung und den Entfernungen zwischen den einzelnen Beobachtern lassen sich die gesuchten Strecken anschließend ausrechnen.