"Augentäuschung"
Optische Täuschungen können uns überall begegnen! Beweis gefällig? Bitte sehr: Der Mond ist immer gleich groß, wenn wir ihn von der Erde betrachten. Zumindest in der Theorie.
Achte das nächste Mal darauf, wenn der Mond gerade aufgegangen ist, kurz über den Häusern steht. Wie groß sieht er dann aus?
Und wie fällt die Einschätzung aus, wenn du später in der Nacht im Sternenhimmel nach ihm suchst? Er sieht dann viel kleiner aus, als beim Mondaufgang! Obwohl sich seine Größe in Wirklichkeit natürlich nicht verändert.

Warum das so ist? Ganz sicher weiß man das nicht. Wahrscheinlich zieht das Auge beim Vergleich mit den Häusern als Bezugspunkt andere Schlüsse, als wenn der Mond inmitten des Himmels steht – mit den vielen, kleiner aussehenden, Sternen drum herum.
Du kannst das selbst testen. Male einfach mit einem Zirkel zwei gleich große Kreise mit 0,5 Zentimeter Durchmesser auf ein Blatt Papier.
Um den einen Kreis zeichnest du im gleichen Abstand Kreise, die größer sind als 0,5 Zentimeter. Um den anderen kommen Kreise die kleiner sind. Und? Welcher mittlere Kreis sieht jetzt größer aus?
Was die Natur scheinbar vormacht, nützen auch viele Künstler. Sie spielen mit unserer Wahrnehmung! Im Fotorealismus wird so gezeichnet, dass es aussieht wie eine Fotografie.
Die Mona Lisa ist berühmt dafür, dass sie den Betrachter immer anzublicken scheint. Und viele Bilder sind auf den zweiten Blick verwirrend, obwohl auf den ersten noch alles logisch aussah.
Fazit

Silke Vry zeigt in Ihrem Buch "Augentäuschung – Die Tricks der Künstler" eindrucksvoll wie deine Augen dich trügen können.
Dabei lässt sie dich anhand vieler berühmter Gemälde und anderer Beispiele Illusionen entdecken, Tests machen und erklärt dir die Hintergründe dazu. Getreu dem Motto: forschen, spielen und verstehen.
Silke Vry: Augentäuschung - Die Tricks der Künstler, Prestel Verlag, 19,95 Euro