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Buchtipp Buchtipp: Die Katze des Rabbiners

Für alle Freunde des Philosophierens: In Joann Sfars Comicreihe "Die Katze des Rabbiners" beweist ein verschmustes Haustier Sinn für die großen religiösen Fragen

Heldin mit Krallen: "Die Katze des Rabbiners" verspeist zu Anfang des gleichnamigen Comics von Joann Sfar einen Papageien. Und siehe da: Plötzlich kann sie nicht nur krächzen – nein, sogar sprechen! Ihr Besitzer, ein frommer Rabbi aus einer nordafrikanischen Hafenstadt, glaubt erst an ein Wunder und dann an einen Fluch. Denn seine kuriose Katze lügt, sobald sie das Maul aufmacht. So heißt es auf die Frage, was sie denn mit ihrem gefiederten Wohnungsgenossen angestellt habe: "Der Papagei ist weg. Eine dringende Angelegenheit. Er sagte, dass du mit dem Abendessen nicht auf ihn warten sollst."

Buchtipp: Buchtipp: Die Katze des Rabbiners
© avant Verlag

Katzentatzentanz

Was für ein Schlamassel! Dem Rabbi ist seine heißgeliebte Schmusekatze mit einem Mal nicht mehr geheuer. Vorsorglich verbietet er ihr den Umgang mit seiner Tochter. Jedenfalls solange, bis er das Schlitzohr "auf den rechten Weg Gottes" gebracht hat. Doch eine Katze ist nun mal eine Katze. Und der sträuben sich bei dem Wort Religion die Nackenhaare. Bis das schlaue Tier auf die Idee kommt, die Situation einfach umzudrehen: "Wenn ich eine jüdische Katze bin, will ich auch meine Bar-Mizwa haben", maunzt es rund heraus. Ein Fellknäuel als vollwertiges Mitglied der jüdischen Gemeinde? Das hat es ja noch nie gegeben! So langsam wird dem Rabbi klar: Für ihn hat der eigentliche Katzenjammer gerade erst begonnen...

Flinke Feder

Joann Sfar gilt als Ausnahmetalent unter den Comic-Zeichnern: In seinem Heimatland Frankreich erschienen von dem 40-Jährigen bereits über 100 Alben und Bücher. Dabei beackert er so unterschiedliche Felder wie Abenteuergeschichten, Science-fiction und Autobiografisches. In seiner Comicreihe "Die Katze des Rabbiners" scheinen sich Letztere zu vermengen: So trug Joann Sfar für die Rolle des Rabbiners zahlreiche Erzählungen aus dem Umfeld seines jüdischen Elternhauses zusammen. Die maunzende Titelheldin scheint von den Inhalten seines eigenen Philosophiestudiums geprägt zu sein. Am Ende steht eine sehr eigentümliche Mischung aus teils ernsthafter, teils aberwitziger religiöser Streiterei und orientalischem Märchen. Ausgezeichnet wurde Joann Sfar für seine großartige Arbeit unter anderem auch mit dem Erlanger Max-und-Moritz-Preis. – Unbedingt lesenswert!

Joann Sfar: "Die Katze des Rabbiners", avant Verlag, ab 14 Jahren, 14,95 Euro

Tipp: Gratis-Comic-Tag 2012

Joann Sfars Comic zeigt: "Geduld zahlt sich aus". Und das übrigens nicht nur im Märchen! Denn wer noch bis zum 12. Mai wartet, darf sich auf eine Geschenkausgabe von "Die Katze des Rabbiners" freuen. Dann feiern nämlich zahlreiche Verlage und Buchhändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum dritten Mal den Gratis-Comic-Tag. Sie alle haben sich zusammengetan und insgesamt 30 verschiedene Bände in einer Auflage von 180.000 Stück für Groß und Klein herausgebracht. Bestimmt macht auch ein Buchhändler in eurer Nähe bei der tollen Aktion mit! Schaut doch mal nach unter www.gratiscomictag.de/shops/geosearch

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