Fata Morgana: Wie der Name entstand
König Artus hat sich in waghalsige Schlachten gestürzt; seine „Ritter der Tafelrunde“ standen ihm stets treu zur Seite – heißt es in der berühmten Artussage aus dem Mittelalter. Was wenige wissen: König Artus hatte auch eine Schwester, schrecklich und schön zu- gleich – die Fee Morgane.
Schon so mancher Wüsten- Wanderer soll in ihre Falle getappt sein, auf der verzweifelten Suche nach Wasser und Schatten. Denn die Fee Morgane zaubert, so die Legende, Oasen und andere verheißungsvolle Trugbilder an den Horizont. So führt sie Reisende in den Sandmeeren der Wüsten, in den kalten Polarregionen und auf offener See in die Irre.
Ihren Schabernack treibt die Fee auch in der Straße von Messina bei Sizilien – und kam vielleicht deshalb zu ihrem italienischen Namen: Fata Morgana.
Wie entsteht eine Fata Morgana?
An die wundersame Gestalt glaubt natürlich niemand mehr. Physyker haben das Phänomen der Fata Morgana längst als sogenannte Luftspiegelung enttarnt: Die Spukbilder entstehen dort, wo kalte und warme Luftschichten aufeinandertreffen. An der Grenze der Schichten wirkt die Luft wie eine Art Spiegel und wirft Lichtstrahlen zurück. So reflektiert sie Gebilde, etwa Berge oder hohe Gebäude, die in Wirklichkeit an einer ganz anderen Stelle liegen können.
Je nachdem, in welcher Höhe die Luftschichten aufeinandertreffen, erscheinen die Spiegelungen auf dem Kopf oder aufrecht, manche scheinen gar zu schweben. Selbst mehrere Hundert Kilometer weit entfernte Dinge kann eine Fata Morgana auf diese Weise spiegeln.
Statt sich von einer Fata Morgana in die Irre führen zu lassen, nutzen Abenteurer das Wissen um die Luftspiegelungen während ihrer Expeditionen längst für sich – zur Orientierung! Schließlich wissen sie genau, dass irgendwo im Umkreis auch das reale Gebilde sein muss. Ganze Oasen, mit Palmen, Menschen und Wasserstelle – ein gern gewähltes Beispiel für eine Fata Morgana – gehören aber ins Fabelreich. So detailliert können nicht einmal die zauberhaftesten Trugbilder erscheinen.