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Fidschi-Tagebuch Teil 1: Wie alles begann

Was nimmt man alles mit ins neue Leben? Matchboxautos, Playmobil und Andenken an Freunde mussten auf jeden Fall in die Kisten! Nach über 39 Stunden Reise war es dann soweit: Vanua Levu - "unsere Insel" - hatte uns wieder

Luisa erzählt:

Vor zwei Jahren, als wir auf Fidschi Urlaub gemacht haben, fragten uns unsere Eltern, ob wir uns vorstellen könnten, hier zu leben. Wir sagten "ja".

Anfang des Jahres ging es dann los. Finn und ich hatten jeder eine große Kiste gepackt, in die alles reinpassen musste, was wir mitnehmen wollten.

Nach 39 Stunden Reise ist man ziemlich geschafft: hier beim Warten auf die Fähre um endlich zur Insel zu kommen
Nach 39 Stunden Reise ist man ziemlich geschafft: hier beim Warten auf die Fähre um endlich zur Insel zu kommen
© Yavaladesign

Finn hatte all sein Lego, seine Matchboxautos, sein Playmobil, Kuscheltiere, Bücher und Kassetten einsortiert. Ich habe meine Bücher, meine Gitarren, meinen Kassettenrecorder und Andenken von meinen Freunden eingepackt. Fast drei Monate brauchten die Kisten in die Südsee. Wir haben dagegen nur anderthalb Tage mit dem Flugzeug gebraucht. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, merkten wir, dass nun alles ganz anders ist. Eine ganz warme, ganz feuchte Luft umgab uns, so wie im tropischen Gewächshaus. Eine Südseeband spielte Musik und die Menschen begrüßten uns und lachten uns an. Gelacht wird in Fidschi sowieso viel mehr als in Deutschland.

Unsere Insel heißt "Vanua Levu" - "großes Land"

Vom internationalen Flughafen sind wir mit einem Van drei Stunden über die ganze Insel in die Hauptstadt Suva gefahren, wo auch der Hafen ist, von dem aus unsere Fähre auf "unsere Insel" ablegte. Unsere Insel heißt Vanua Levu – übersetzt "großes Land" und ist die zweitgrößte Insel Fidschis. Die Insel ist aus Vulkanen entstanden und es gibt hier hohe, bewaldete Berge, Flüsse und Wasserfälle. Sie ist von einem großen Riff umgeben. Die Strände hier sind gar nicht so weiß, wie man sich das für die Südsee immer vorstellt. Manche sind sogar ganz schwarz.

Luisa und Finn mit Südseewind im Haar
Luisa und Finn mit Südseewind im Haar
© Yavaladesign

Kokusnüsse sind sehr nützlich

Palmen, Sandstrand und rauschendes Meer liegen direkt vor der Haustür
Palmen, Sandstrand und rauschendes Meer liegen direkt vor der Haustür
© Yavaladesign

Aber Kokosnusspalmen gibt es hier sehr viele und die Menschen nutzen die Kokosnuss für alles Mögliche, die reifen trockenen Nüsse zum Essen, die grünen zum Trinken, die Blätter für Hauswände. Die Schalen der Nüsse kann man als Trinkschalen verwenden, aus den Fasern der Hüllen werden Seile gemacht.

Das Wetter hier ist abwechslungsreich. Es scheint nicht nur die Sonne, häufig regnet es nachts, manchmal ganze Tage, besonders in der Regenzeit, in der wir ankamen. Deshalb ist es aber auch schön grün hier und es wachsen alle möglichen Früchte wie Bananen, Papaya, Ananas, Zitronen, Orangen.

Von November bis April ist auf Fidschi Sommer

Die Regenzeit, der Fidschianische Sommer ist von November bis April und in dieser Zeit gibt es auch viel Wind. Manche nennen diese Jahreszeit auch "hurricane season", zu deutsch Wirbelsturmsaison. Die Einheimischen haben aber gar keine Angst vor den Hurricanes. Sie leben auf ihren Inseln ja schon seit einigen tausend Jahren und sind an das Klima gewöhnt. Und zu unserm Glück haben wir in der Anfangszeit bei Fidschianischen Freunden gewohnt, die uns beigebracht haben, wie man hier lebt.

Luisa und Finn mit ihren Eltern auf Fidschi
Luisa und Finn mit ihren Eltern auf Fidschi
© Yavaladesign

Die Dusche war draußen unter freiem Himmel und wir haben immer unter einem Moskitonetz geschlafen. Denn es ist nicht schön, wenn man die ganze Nacht von den Mücken gestochen wird. Die Stiche können sich auch entzünden, wenn man sie aufkratzt. Wir haben gelernt, das Essen von hier zu essen, hauptsächlich Fisch und Taro und Tavioka (Maniok). Inzwischen können wir beide auch Fidschianisch verstehen und ein bisschen sprechen.

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