
Vier Monate sind wir schon hier auf unserem Grundstück auf Fidschi. Am Anfang war es sehr schwer für uns. Wir hatten nur eine kleine Blechhütte, kein fließend Wasser, keinen Strom und keine richtige Dusche. Doch inzwischen hat sich vieles verändert. Als erstes haben Papa und Yaya angefangen, ein ordentliches Badehäuschen zu bauen. Das war gar nicht so einfach – ganz ohne Strom. Denn wie das hier so ist, dauerte der Stromanschluss meist ziemlich lange. Immer wieder versprachen uns die Stromwerke, den Strom anzuschließen, doch es dauerte schließlich Monate. Für den Stromanschluss mussten wir uns einen fünf Meter hohen Strompfosten besorgen.
Den haben wir günstig von einem Inder gekauft. Wir haben aber nicht schlecht gestaunt, als wir den Mast gesehen haben: Der sah eher aus wie ein Baum, noch ganz knorpelig und auch ziemlich schief. Hier sehen aber viele Strommasten so aus. Auch der Wasseranschluss hat lange gedauert. Mit Wasser und Strom konnten die Bauarbeiten für das Badehäuschen dann beginnen. Es hat einen Zementboden. Den Sand und die Kieselsteine dafür haben wir vom Strand geholt. Dann haben wir aus mehreren leeren Öltonnen, die in die Erde gegraben werden, einen "Septic tank" gebaut - so etwas wie eine Art Klärgrube.


Waschbecken, Rohre und die Dusche haben wir gekauft. Bei den Wänden haben wir uns für Fidschianische Bambuswände entschieden. Dazu kamen extra fünf oder sechs Fidschianer zu uns nach Hause und haben die Wände geflochten. Das Bambusrohr wurde gespalten und die einzelnen Streifen ineinander geflochten. Papa und Yaya haben die fertigen Wände dann montiert.
Nirgends prasselt der Regen so schön wie auf einem Blechdach
Unser Haus ist stetig am wachsen. Erst der Fußbodenrahmen, der auf mehrere Holzposten aufgeschraubt ist. Am Rahmen haben wir dann Holzstützen für das Wandgerüst befestigt. Als Dach haben wir ein Blechdach - das haben hier alle. Unser Haus hat zwei Türen, eine zum Badehäuschen hin und eine zur Straße. Bald machen wir noch ein kleines Küchenhäuschen dazu. Unser Haus ist nur 36 Quadratmeter groß und hat drei Zimmer, eins für uns Kinder, eins für Mama und Papa und ein Wohnzimmer. Damit es immer schön kühl ist und der Wind durchziehen kann, haben wir 18 Fenster.


Die Außenwände des Hauses und der Fußboden sind aus Holz. Das Holz kommt von der Insel und nennt sich "Hardwood". Es ist so hart, dass einige unserer Maschinen, zum Beispiel der Akkuschrauber oder die Säge, gar nicht richtig funktionierten. Ach so, habe ich vergessen zu erzählen, Mama und Papa haben zum Glück die ganzen Maschinen und Werkzeuge aus Deutschland mitgebracht: Kreissäge, Bohrmaschine, Akkuschrauber, Hobel und Schleifmaschine. Opa hat bei seinem Besuch im Februar viele Holzschrauben und Bolzen mitgebracht. Die sind hier nämlich sehr teuer.
Bald wird umgezogen!
Bald können wir in unser Haus einziehen. Der Fußboden ist erst halb fertig und die Eckwände müssen noch gemacht werden. Wir spielen aber schon in dem Haus oder essen dort. Gestern haben Finn und ich unser Zimmer ausgemessen. Wir können es sogar teilen. Dann hat jeder quasi sein eigenes Zimmer und wir können endlich unser ganzes Spielzeug auspacken!
