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Beruf Gärtner/in

"Gärtner kann man nicht lernen. Entweder man ist es oder man ist es nicht", sagt Christian Heindl. Er glaubt fest daran, dass sein Beruf eine Berufung ist. Wer nicht mit Leidenschaft bei der Sache sei, könne kein guter Gärtner werden
Beruf: "Eigentlich war mir immer klar, dass Gärtner das Richtige ist"
"Eigentlich war mir immer klar, dass Gärtner das Richtige ist"
© Esther Gusewski

Christian selbst war vier Jahre alt, als er seine Legosteine wegpackte und sich die Blumenzwiebeln schnappte. Im Sommer kümmerte sich der Knirps zusammen seiner Mama um die Balkonblumen. Schon damals war klar: Er hat ein Händchen für Pflanzen.

"Gärtner ist das Richtige"

Ob er nie davon geträumt hat, einen anderen Beruf zu ergreifen? "Klar gab es mal Hirngespinste, aber eigentlich war immer klar, dass Gärtner das Richtige ist", sagt Christian und ergänzt schmunzelnd: "Meine Mutter hätte eh nie zugelassen, dass ich etwas anderes mache."

Als er den Hauptschulabschluss in der Tasche hatte, fing Christian deshalb gleich eine Lehre zum Zierpflanzengärtner an. Drei Jahre lang lernte er, wie man Blumen pflanzt, wie man sie vermehrt und wie man sie richtig pflegt. Er bekam beigebracht, wie man Schädlingen den Garaus macht und Krankheiten behandelt.

Lateinische Namen büffeln

Außerdem gehörten Boden- und Maschinenkunde und Pflanzenschutz zur Ausbildung und Christian musste die lateinischen Namen der Pflanzen büffeln. In seiner Abschlussprüfung wurde er gefragt, wie Blumen aufgebaut sind und wie sie Schadstoffe in Sauerstoff umwandeln. "Ganz schön schwer", meint der 29-Jährige, wenn er heute an seine Lehrzeit zurück denkt. Aufgeben kam trotzdem nie in Frage, denn er war vom ersten Tag an begeistert vom Gärtnerberuf. Ganz besonders faszinierte den Lehrling, wie aus einem kleinen Samenkorn, das man im Winter einpflanzt, eine große Pflanze wird, die man an die Kundinnen und Kunden verkauft. Dabei lernte er auch, dass ein grüner Daumen nicht ausreicht, um ein guter Gärtner zu sein. Zum Beruf gehört es auch, Kundinnen und Kunden zu beraten und ihnen geduldig zu erklären, welches Pflänzchen sie wohin pflanzen sollten.

Harte Arbeit in der Baumschule

Nach der Lehrzeit blieb Christian seinem Beruf treu. Mittlerweile arbeitet er seit zehn Jahren in einer Baumschule. Die Arbeit dort ist hart, dass muss der Gartenexperte zugeben.

Er muss schwere Maschinen bedienen, Bäume pflanzen und Erde schleppen. Außerdem sind die Angestellten der Baumschule bei jedem Wetter draußen.

Jahreszeiten hautnah

Beruf: Pflanzen, pflegen, umtopfen, beschneiden - bis die Blätter sprießen und die Blumen blühen
Pflanzen, pflegen, umtopfen, beschneiden - bis die Blätter sprießen und die Blumen blühen
© Esther Gusewski

Der Lohn für die Mühen? "Reich wird man als Gärtner oder Gärtnerin nicht", sagt Christian. Aber dafür erlebt man die Jahreszeiten hautnah. Der Pflanzenkenner mag den Herbst, weil er so schön bunt ist, aber seine Lieblingsjahreszeit ist der Frühling. Er lächelt und gerät ein bisschen ins Schwärmen, wenn er beschreibt, wie nach dem Winter alles zu neuem Leben erwacht, die Blätter sprießen und die Blumen blühen.

Schattenseiten des Berufsalltags als Gärtnerin oder Gärtner

Das Lachen vergeht Christian schlagartig, wenn er von den Schattenseiten des Berufsalltags spricht. Spinnmilben und Pilze gehören dazu. Wenn sie den Pflanzen an die Wurzeln und Blätter wollen, versteht er überhaupt keinen Spaß. Auch nach über zehn Jahren im Job sind Pflanzen sein ein und alles. Manche von ihnen begleiten ihn sogar, wenn er sich abends auf den Heimweg macht. "Ich habe selbst fast schon eine eigene Gärtnerei zu Hause", verrät Christian. Er sei ein Sammlertyp. Wann immer ein Pflänzchen in der Gärtnerei schlapp macht, nimmt er es mit nach Hause und versucht es aufzupäppeln. Doch damit noch nicht genug, auch Christians Internetadresse verrät, dass er für Grünzeug schwärmt. Er hat sich den lateinischen Namen des Fächerblattbaums dafür ausgesucht. Kein Zweifel: Christian Heindl ist ein Gärtner aus Leidenschaft.

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