Spätestens mit zehn Jahren muss man seine Ausbildung beginnen. Zu den besten Ballettschulen zählen die in Stuttgart, München oder in Hamburg bei dem früheren Tanzstar John Neumeier. Zuerst muss man bei einer Aufnahmeprüfung sein Talent beweisen.
Nicht zu hoch hinaus
Manchmal werden bei den Kindern sogar die Hände geröntgt. Anhand der so erkennbaren Knochen lässt sich schätzen, wie groß sie einmal werden. Wer etwa als Mädchen mehr als 1,70 Meter erreicht, hat in der Regel schlechte Karten im Ballett.
Lange Beine und langer Hals:
Außerdem muss das Äußere stimmen. Chancenreich sind eher Jungen und Mädchen mit langen Beinen, schlankem Körper, einem "Schwanenhals" und kleinem Kopf, was natürlich nichts mit geringerer Intelligenz zu tun hat. Zwei Stunden täglich wird nun nach den Kommandos der Lehrenden geübt. "Arme strecken, Beine hoch, Blick immer schön geradeaus."
Üben vor dem Spiegel:
Spiegelwände im Ballettsaal verraten den Schülerinnen und Schülern gnadenlos, wieviel ihnen noch an der perfekten Körperhaltung fehlt. Mit dem "hohen C" des Balletts, der berühmten Pirouette auf der Zehenspitze, übt man sich allerdings in Geduld: Bei Zehnjährigen sind die Knochen nämlich noch nicht ausreichend entwickelt, so dass solch Spitzentanz ihre Füße verkorksen könnte.
Drei Paar Schuhe pro Aufführung
Welche Belastungen bei den Pirouetten auftreten, davon können auch gestandene Tanzprofis ein Lied singen: Bei großen Rollen wie im "Nußknacker" oder "Schwanensee" tanzen Primaballerinen an manchen Abenden drei Paar Ballettschuhe durch! Solche Soloauftritte sind für den Nachwuchs noch eine ferne Hoffnung.
Immer wieder vortanzen
Immerhin darf er von Zeit zu Zeit schon mal in kleinen Rollen mit den Profis auf die Bühne, als Schneeflöckchen im "Nußknacker" zum Beispiel. Die härteste Bewährungsprobe folgt erst nach Abschluss der Ballettschule mit etwa 18 Jahren. Dann heißt es nämlich immer wieder vorzutanzen, um ein Engagement bei einer "Kompanie" zu bekommen.
Das schönste Glück
Die Konkurrenz ist leider riesig. In Essen zum Beispiel haben sich im letzten Jahr mehr als 400 Tänzer und Tänzerinnen beworben - aber nur vier haben es geschafft! Reich werden allerdings auch diese höchstwahrscheinlich nicht. Mit Tanzen verdient man gerade mal 4000 Mark im Monat, nicht viel für all die Mühen. Aber viel, viel mehr zählt doch das Glück, endlich mit dem Prinzen über das Parkett zu schweben.