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Hallo Kosmos im Oktober Starke Frauen in der Raumfahrt

Zum Weltmädchentag am 11. Oktober lest von beeindruckenden Frauen, die in der Raumfahrt Großes geleistet haben.

Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier klärt die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.

In der Raumfahrt ist es wie beim Film: Alle schauen nur auf die Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller. Dabei arbeiten auch hinter den Kulissen  zahlreiche Menschen am perfekten Ergebnis... 

Walentina Tereschkowa: Die erste Frau im All

Valentina Teroshkova aus der damaligen UDSSR, die erste Frau im Weltall

Walentina Tereschkowa aus der Sowjetunion (heute Russland) war die erste Frau im Weltraum. Zudem ist sie bis heute die einzige Astronautin, die eine Solomission unternommen hat – also ganz alleine unterwegs war.

Überraschend: Walentina Tereschkowa war zunächst Schneiderin. Doch als großer Fan von Juri Gargarin, dem ersten Menschen im All, wollte auch sie neue Höhen erkunden. Sie ließ sich an der Abendschule zur Technikerin ausbilden und schaffte es nach mehreren Anläufen schließlich auf die Astronautenschule.

Unter dem Funknamen „Möwe” startete die Kosmonautin am 16. Juni 1963 an Bord der Wostok 6 zu einer fast dreitägigen Reise in den Weltraum. 

Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary W. Jackson: die „Computer”

Von links nach rechts: Katherine Johnson, Mary W. Jackson und Dorothy Vaughan
Von links nach rechts: Katherine Johnson, Mary W. Jackson und Dorothy Vaughan
© NASA/Courtesy Vaughan Family

Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary W. Jackson waren drei Afroamerikanerinnen, die ein unschlagbares Talent für Zahlen und Formeln hatten. Sie lebten jedoch leider in einer Zeit, in der Schwarze Menschen nicht mit Weißen gleichgestellt waren. Sie durften nicht in den gleichen Räumen arbeiten wie Weiße und waren in der Abteilung „Coloured Computers” (frei übersetzt: „Schwarze Computer”) der NASA beschäftigt. „Computing” ist das englische Wort für rechnen, deswegen nennen wir den Computer hierzulande auch Rechner. 

Katherine Johnson berechnete unter anderem Flugbahnen für die Mercury- und Apollo-Programme der NASA. Sogar als es echte Computer gab, rechnete sie die Ergebnisse noch einmal nach  – um sicher zu gehen. Besonders ihr ist es zu verdanken, dass die USA erstmals sicher Menschen ins All schicken konnte. 

Dorothy Vaughan war  die erste weibliche Führungskraft bei der NASA mit afroamerikanischen Wurzeln. Außerdem leistete sie durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur ersten Mondlandung.

Und Mary W. Jackson wurde trotz vieler Widerstände die erste schwarze Ingenieurin der NASA. Sie befasste sich hauptsächlich mit der Luftströmung an Flugzeugen.

Wenn ihr mehr über die Geschichte der drei Frauen und den Wettlauf ums All wissen wollt, haben wir einen Filmtipp für euch: „Hidden Figures – unerkannte Heldinnen” erzählt von den drei mutigen Afroamerikanerinnen.

Susan Jocelyn Bell Burnell: Entdeckerin des ersten Pulsars

Susan Jocelyn Bell Burnell
© Wikimedia Commons

Susan Jocelyn Bell Burnell ist eine Astronomin aus England. Sie entdeckte gemeinsam mit Antony Hewish, ihrem Doktorvater, den ersten Pulsar. Pulsare sind die Reste großer Sterne, die sich wahnsinnig schnell um die eigene Achse drehen. Dabei senden sie wie Leuchttürme im All ganz regelmäßige Lichtsignale. Weil so ein Signal noch nie zuvor gemessen wurde, vermutete man sogar, dass sie von Außerirdischen stammen könnten – von „kleinen grünen Männchen”, auf englisch „Little Green Man”. Daher heißt der Pulsar auch LGM1.

Obwohl Burnell den Pulsar entdeckte, erhielt ihr männlicher Kollege die ganze Anerkennung: Er bekam den Nobelpreis für Physik. Das ist die höchste Auszeichnung, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler je bekommen können.

Mercury 13: der erste Mann auf dem Mond hätte eine Frau sein können

Mercury13
© Wikimedia Commons

Der Begriff „Mercury 13” steht für die Geschichte von 13 Frauen, die vor den ersten Mondflügen als Astronautinnen getestet wurden. Sie waren erstklassige Pilotinnen und bestanden alle Tests, um ins All zu fliegen teilweise besser als ihre Kollegen.

Aber: Frauen hatten damals, in den 60er-Jahren, in vielen Teilen der Welt nicht die gleichen Rechte wie Männer. So wurden die 13 Pilotinnen auch nie zu Astronautinnen. Trotzdem waren und sind sie wichtig für alle Frauen in der Raumfahrt, die nach ihnen kamen. Denn sie sind echte Pionierinnen, die sich einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherten.

Übrigens: Elf Männer aus Deutschland waren bisher im Weltall – aber noch keine Frau. Insa Thiele-Eich ist angehende Astronautin und bald die erste deutsche Frau im All! Wie sie sich auf ihren Flug vorbereitet und was sie in der Astronautenschule lernt, hört ihr hier:

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