1. Sucht euch ein Problem
Erfindungen sind Problemlöser. Daher solltet ihr zunächst Ausschau nach einem geeigneten Problem halten. Das kann etwas ganz Alltägliches sein: Findet ihr es etwa mühsam, einen Stift lange in der Hand zu halten? Mögt ihr euch nicht bücken, um eure Socken anzuziehen? Gibt es etwas, das euch immer schon gestört hat? Schreibt alles auf, was euch dazu einfällt.
2. Findet alles über das Problem heraus
Habt ihr ein Problem gefunden? Dann solltet ihr ein paar Fragen dazu klären: Plagt es nur euch oder noch mehr Menschen? Unterhaltet euch mit Freunden, Bekannten, euren Eltern und Geschwistern darüber. Fragt sie auch, was genau sie stört und ob sie vielleicht schon einmal über eine Lösung nachgedacht haben. Forscht auch zu Dingen, die mit eurem Problem zu tun haben: Plant ihr etwa, eine Sockenanzieh-Hilfe zu ertüfteln, findet alles über Socken und ihre Eigenschaften heraus.
3. Gibt es bereits eine Lösung?
Wahrscheinlich seid ihr nicht die Ersten, die sich über eine Lösung eures Problems Gedanken machen. Doch wer hatte bereits einen Einfall dazu - und welchen? Solche Fragen werden etwa auf der Internetseite des Deutschen Patent- und Markenamtes (www.dpma.de) beantwortet. Sollte es bereits eine Lösung geben, heißt das aber nicht, dass ihr euch gleich ein neues Problem suchen müsst. Vielleicht könnt ihr ja eine bestehende Erfindung verbessern.
4. Legt Eigenschaften fest
Was muss eure Erfindung auf jeden Fall können? Legt ihre wichtigsten Eigenschaften fest. Überlegt euch etwa: Muss sie handlich sein? Oder im Dunkeln leuchten? Ordnet die Eigenschaften am besten nach der Wichtigkeit - von "sehr wichtig" bis "eher unwichtig". Am Ende dieses Schrittes solltet ihr ziemlich genau wissen, worauf es bei eurer Erfindung ankommt.
5. Lasst eurer Fantasie freien Lauf
Jetzt geht's ans große Grübeln: Ihr wisst zwar schon genau, wozu eure Erfindung dienen soll und was sie können muss. Wie sie aber aussieht und funktioniert, müsst ihr euch noch überlegen. Es gibt verschiedenste Methoden, die beim Herumspinnen helfen können. Drei davon stellen wir euch hier vor:
6. Bewertet eure Ideen
Wahrscheinlich liegt nun eine lange, ungeordnete Liste mit Ideen, Vorschlägen und Notizen vor euch. Die solltet ihr verkürzen. Gibt es ähnliche Ideen, die sich zusammenfassen lassen? Sind Vorschläge doppelt aufgelistet? Versucht, das Aufgeschriebene nach Themen zu ordnen oder in Gruppen einzuteilen. Entscheidet anschließend, welche eurer Ideen die besten sind. Eine Möglichkeit: Gebt ihnen Punkte und versucht, sie so in eine Rangfolge zu bringen - von der besten bis zur schlechtesten. Wichtig: Streicht keinen eurer Einfälle endgültig von der Liste, denn vielleicht entscheidet ihr euch später doch noch dafür.
7. Probiert aus
Zeichnet am besten eine grobe Skizze eurer Idee. Anschließend solltet ihr die Sache buchstäblich selbst in die Hand nehmen: Baut darum ein Modell eurer Erfindung. Schaut euch in eurem Zimmer um, welche Gegenstände dabei helfen könnten. Natürlich muss euer Modell noch nicht perfekt aussehen und funktionieren. Doch ein Nachbau aus Pappe, Knete, Bausteinen oder Holz hilft häufig dabei, eure Erfindung noch weiterzuentwickeln und sich über Feinheiten Gedanken zu machen.
8. Überprüft euer Werk
Selten gelingt eine perfekte Erfindung direkt im ersten Versuch. Schaut euch euer Modell also genau an. Was könnt ihr verbessern? Überprüft vor allem, ob eure Erfindung all die Eigenschaften erfüllt, die ihr in Schritt 4 festgelegt habt. Scheut euch nicht davor, alles infrage zu stellen und vielleicht sogar noch einmal von vorn anzufangen.
9. Sucht nach Unterstützerinnen und Unterstützern
Zufrieden mit eurer Erfindung? Das ist das Wichtigste! Um sie weiterzuentwickeln oder sogar zum Patent anzumelden, solltet ihr euch Unterstützerinnen und Unterstützer suchen. Denn all das kostet Geld. Stellt eure Erfindung daher euren Eltern, Verwandten und Bekannten vor und bittet sie um Unterstützung. Informiert euch außerdem, ob es Wettbewerbe gibt, an denen ihr mit eurem neuen Produkt teilnehmen könnt.
10. Schützt eure Erfindung vor Nachmachern und Nachmacherinnen
Habt ihr genug Geld gesammelt oder einen großzügigen Unterstützer gefunden, könnt ihr eure Erfindung schützen, indem ihr sie patentieren lasst. Beim Deutschen Marken- und Patentamt gibt es übrigens es eine kostenlose Erfindererstberatung. Dort könnt ihr zunächst einmal nachfragen, ob es sinnvoll ist, eure Erfindung schützen zu lassen.