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Werdet zu Erfindern! In zehn Schritten zu eurer Erfindung

Skizzen des Tüftlers Leonardo Da Vinci
© Shutterstock
Macht eure eigene Erfindung! Wie das geht? Zugegeben, ein Patentrezept gibt es nicht. Jeder Erfinder und jede Erfinderin geht  eigene Wege. Diese zehn Schritte aber können eurem Geistesblitz auf die Sprünge helfen

1. Sucht euch ein Problem

Erfindungen sind Problemlöser. Daher solltet ihr zunächst Ausschau nach einem geeigneten Problem halten. Das kann etwas ganz Alltägliches sein: Findet ihr es etwa mühsam, einen Stift lange in der Hand zu halten? Mögt ihr euch nicht bücken, um eure Socken anzuziehen? Gibt es etwas, das euch immer schon gestört hat? Schreibt alles auf, was euch dazu einfällt.

2. Findet alles über das Problem heraus

Habt ihr ein Problem gefunden? Dann solltet ihr ein paar Fragen dazu klären: Plagt es nur euch oder noch mehr Menschen? Unterhaltet euch mit Freunden, Bekannten, euren Eltern und Geschwistern darüber. Fragt sie auch, was genau sie stört und ob sie vielleicht schon einmal über eine Lösung nachgedacht haben. Forscht auch zu Dingen, die mit eurem Problem zu tun haben: Plant ihr etwa, eine Sockenanzieh-Hilfe zu ertüfteln, findet alles über Socken und ihre Eigenschaften heraus.

3. Gibt es bereits eine Lösung?

Wahrscheinlich seid ihr nicht die Ersten, die sich über eine Lösung eures Problems Gedanken machen. Doch wer hatte bereits einen Einfall dazu - und welchen? Solche Fragen werden etwa auf der Internetseite des Deutschen Patent- und Markenamtes (www.dpma.de) beantwortet. Sollte es bereits eine Lösung geben, heißt das aber nicht, dass ihr euch gleich ein neues Problem suchen müsst. Vielleicht könnt ihr ja eine bestehende Erfindung verbessern.

4. Legt Eigenschaften fest

Was muss eure Erfindung auf jeden Fall können? Legt ihre wichtigsten Eigenschaften fest. Überlegt euch etwa: Muss sie handlich sein? Oder im Dunkeln leuchten? Ordnet die Eigenschaften am besten nach der Wichtigkeit - von "sehr wichtig" bis "eher unwichtig". Am Ende dieses Schrittes solltet ihr ziemlich genau wissen, worauf es bei eurer Erfindung ankommt.

5. Lasst eurer Fantasie freien Lauf

Jetzt geht's ans große Grübeln: Ihr wisst zwar schon genau, wozu eure Erfindung dienen soll und was sie können muss. Wie sie aber aussieht und funktioniert, müsst ihr euch noch überlegen. Es gibt verschiedenste Methoden, die beim Herumspinnen helfen können. Drei davon stellen wir euch hier vor:

Brainstorming

Beim "Brainstorming" (wörtlich übersetzt etwa: "Gehirnstürmen") schreibt ihr einfach alles auf, was euch zu eurem Problem in den Kopf kommt. Dabei muss es sich noch nicht um eine Lösung für euer Problem oder gar eine konkrete Erfindung handeln. Notiert Farben oder Gegenstände, die vielleicht nur entfernt mit eurem Problem zu tun haben. Denn auch so kommt man manchmal auf eine Lösung.


Kopfstandmethode

Bei dieser Methode stellt ihr die Dinge auf den Kopf - und betrachtet alles andersherum: Überlegt euch, wie eure Erfindung eben nicht sein sollte oder welche Erfindung auf keinen Fall euer Problem lösen könnte. Wenn ihr diese Ideen dann wieder ins Gegenteil dreht, kommt ihr vielleicht auf richtig geniale Einfälle.


Zufallstechnik

Nehmt euch irgendein Buch aus dem Regal. Blättert irgendeine Seite auf und zeigt wahllos auf ein Wort, etwa "Stuhl". Versucht dieses Wort dann irgendwie mit eurem Problem zu verbinden. Überlegt etwa, was "Stuhl" mit eurer Sockenanzieh-Hilfe zu tun haben könnte, ob es ein Teil der Lösung sein könnte oder euch darauf bringt. Oft entstehen so weiterführende Ideen.

6. Bewertet eure Ideen

Wahrscheinlich liegt nun eine lange, ungeordnete Liste mit Ideen, Vorschlägen und Notizen vor euch. Die solltet ihr verkürzen. Gibt es ähnliche Ideen, die sich zusammenfassen lassen? Sind Vorschläge doppelt aufgelistet? Versucht, das Aufgeschriebene nach Themen zu ordnen oder in Gruppen einzuteilen. Entscheidet anschließend, welche eurer Ideen die besten sind. Eine Möglichkeit: Gebt ihnen Punkte und versucht, sie so in eine Rangfolge zu bringen - von der besten bis zur schlechtesten. Wichtig: Streicht keinen eurer Einfälle endgültig von der Liste, denn vielleicht entscheidet ihr euch später doch noch dafür.

7. Probiert aus

Zeichnet am besten eine grobe Skizze eurer Idee. Anschließend solltet ihr die Sache buchstäblich selbst in die Hand nehmen: Baut darum ein Modell eurer Erfindung. Schaut euch in eurem Zimmer um, welche Gegenstände dabei helfen könnten. Natürlich muss euer Modell noch nicht perfekt aussehen und funktionieren. Doch ein Nachbau aus Pappe, Knete, Bausteinen oder Holz hilft häufig dabei, eure Erfindung noch weiterzuentwickeln und sich über Feinheiten Gedanken zu machen.

8. Überprüft euer Werk

Selten gelingt eine perfekte Erfindung direkt im ersten Versuch. Schaut euch euer Modell also genau an. Was könnt ihr verbessern? Überprüft vor allem, ob eure Erfindung all die Eigenschaften erfüllt, die ihr in Schritt 4 festgelegt habt. Scheut euch nicht davor, alles infrage zu stellen und vielleicht sogar noch einmal von vorn anzufangen.

9. Sucht nach Unterstützerinnen und Unterstützern

Zufrieden mit eurer Erfindung? Das ist das Wichtigste! Um sie weiterzuentwickeln oder sogar zum Patent anzumelden, solltet ihr euch Unterstützerinnen und Unterstützer suchen. Denn all das kostet Geld. Stellt eure Erfindung daher euren Eltern, Verwandten und Bekannten vor und bittet sie um Unterstützung. Informiert euch außerdem, ob es Wettbewerbe gibt, an denen ihr mit eurem neuen Produkt teilnehmen könnt. 

10. Schützt eure Erfindung vor Nachmachern und Nachmacherinnen

Habt ihr genug Geld gesammelt oder einen großzügigen Unterstützer gefunden, könnt ihr eure Erfindung schützen, indem ihr sie patentieren lasst. Beim Deutschen Marken- und Patentamt gibt es übrigens es eine kostenlose Erfindererstberatung. Dort könnt ihr zunächst einmal nachfragen, ob es sinnvoll ist, eure Erfindung schützen zu lassen. 

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