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"Hanni und Nanni"
Die Zwillinge Hanni und Nanni (Sophia und Jana Münster) sind sich trotz ihrer äußerlichen Ähnlichkeit sehr verschieden. Doch wenn die beiden zusammenarbeiten, ist das Chaos vorprogrammiert.
Diesmal aber haben Hanni und Nanni den Bogen deutlich überspannt: Was als Wette begann, endet in einer wilden Verfolgungsjagd quer durch ein Luxuskaufhaus und zu guter Letzt werden sie auch noch vom Kaufhausdetektiv (Oliver Pocher) des Diebstahls beschuldigt.

Die Zwillinge fliegen von ihrer Schule und werden von ihren Eltern (Heino Ferch und Anja Kling) ins Internat "Lindenhof" gesteckt.
Dort beginnt für die beiden ein ganz neues Leben. Während die sanftere Nanni erste Freund- schaften knüpft, tut sich die hitzköpfige Hanni mit der Eingewöhnung schwer. Nicht nur die Schuluniformen, auch die schrägen und strengen Lehrerinnen (unter anderem Hannelore Elsner, Susanne von Borsody und Katharina Thalbach) machen ihnen zu schaffen.
Ganz langsam erst lernen die Neuankömmlinge, sich in der ungewohnten Situation zurecht zu finden. Hilfreich ist dabei auch der Teamgedanke des Hockeyteams der Schule. Das aber sorgt auch für eine Zerreißprobe - denn bald steht ein Spiel gegen die "JoCats", die Mannschaft ihrer alten Schule, an.
Als bald darauf das ganze Internat in Gefahr gerät, wird Hanni und Nanni endgültig klar, dass sie hierher gehören. Sie hecken einen mutigen Rettungsplan aus...
Liebevolle Erstverfilmung
Die Bücher um die Abenteuer der Zwillinge Hanni und Nanni erfreuen sich in Deutschland bereits seit den 1960er Jahren einer nicht abnehmenden Beliebtheit.
Die ursprünglichen, sechs Bücher der englischen Autorin Enid Blyton wurden für die deutsche Übersetzung um über zwanzig weitere Bände erweitert.
Auch die Hörspiele zur Buchreihe können auf eine reichhaltige Veröffentlichung blicken.
Hanni und Nanni heißen im englischen Original übrigens Patricia "Pat" und Isabel O’Sullivan, das Internat "Lindenhof" heißt "St. Clare’s".
Diese erste Verfilmung des Hanni und Nanni-Stoffs gelingt sehr gut - und zwar weil Regisseurin Christine Hartmann und ihr Team die Geschichte in eine moderne Zeit gehoben haben, statt auf die originale Zeit (die Bücher spielen in den 1960er Jahren) zu bestehen.

Dadurch ist eine neue Geschichte entstanden, die den Charme der Enid Blyton-Figuren trotzdem behalten. Ganz wichtig war dabei die Wahl der Hauptdarstellerinnen. Mit den Mannheimer Zwillingen Sophia und Jana Münster wurde eine gute Entscheidung getroffen, denn die beiden Newcomer machen auf der Leinwand eine klasse Figur.
Auch der Großteil der Nebendarsteller kann überzeugen: Sowohl Hanni und Nannis Mitschülerinnen, als auch die erwachsenen Schauspieler wirken, als hätte der Dreh des Films eine Menge Spaß gemacht.
Mit der Mischung einer in moderner Zeit spielenden Geschichte, die die Abenteuer von Hanni und Nanni mit einer Menge Wiedererkennungswert erzählt, hat Regisseurin Christine Hartmann einen Volltreffer gelandet.
Denn so werden sowohl die neue Generation, als auch die Leser der alten Bücher auf ihre Kosten kommen. Und wer weiß, vielleicht fühlt sich manch ein Kinogänger ermuntert, nach dem Film die Buchklassiker der Eltern vom Speicher zu holen.
Fazit
"Hanni und Nanni" sind weltberühmte Literatur - nicht leicht, sich an deren erstes Kinoabenteuer zu wagen. Regisseurin Christine Hartmann hat aber einen tollen Weg gefunden, die phantasievollen Geschichten Enid Blytons in die Moderne zu bugsieren und einen unterhaltsamen Film zu drehen.
"Hanni und Nanni" - ab 17. Juni 2010 im Kino
