Unter dem Eis des Nordpols liegt die Machtzentrale der Familie Weihnachtsmann. Längst vergangen sind die Zeiten, wo sich der bärtige Geschenkebringer noch durch enge Kamine zwängen musste und mit einem Rentierschlitten herumflog - heute werden die Präsente für rund zwei Milliarden Kinder auf der Welt mithilfe neuester Technik und perfekter Logistik ausgeliefert. Steve, der älteste Sohn des aktuellen Weihnachtsmannes, organisiert für das große Fest eine ganze Heerschaar fleißiger Elfen, die sich um Fertigung, Verpackung und Auslieferung der Geschenke kümmern. Der Weihnachtsmann selbst ist längst überfordert und müde. Er hält seinen Posten als Oberhaupt des Familienbetriebs, obwohl Steve längst die Geschicke des Weihnachtsfests mit kühler Präzision lenkt.
Rettet die wahre Weihnacht!
Die Botschaft hinter "Arthur Weihnachtsmann" ist eindeutig: Weihnachten wird zur Konsum- und Logistikschlacht. Vor lauter Wirbel ums Schenken und beschenkt werden verliert man schnell einmal den Blick darauf, was Weihnachten eigentlich zu einem so schönen Fest macht. Im Film zeigt Arthur es noch einmal indem er nicht zulässt, dass auch nur ein einziges Kind zu kurz kommt - und rettet damit das "Fest der Liebe". Eine Botschaft, die von den Machern des Films - Sony Animation und Aardmann Studios - sicherlich auf den Zeitgeist zugestrickt war, von Regisseurin Sarah Smith aber hervorragend in die kurzweilige Story eingebunden wurde. Die Geschichte ist zwar recht geradlinig, strotzt aber nur so vor Details, die von den Animateuren noch ergänzt werden. Soviel sei gesagt: Wer den Film nur einmal anschaut, wird einige Mühe haben, alle Details zu entdecken. Besonders die ersten Szenen, als der Weihnachtsmann mit seinen Elfen die Geschenke ausliefert, sprühen nur so vor kreativen Ideen und können mit den Filmen der Marktführer Pixar und Dreamworks locker mithalten. Das gilt auch für die verschiedenen Nebenfiguren, die auffällig gut ausgearbeitet wurden und in mancher Szene den Protagonisten die Show stehlen.
Die Animationen sind insgesamt tadellos und die Szenen sehr stimmig. Dabei ist es egal, ob es sich um eine actionreiche oder eine ruhige Sequenz handelt - Sarah Smith und ihrem Team ist es gelungen, alle Bilder ins richtige Licht zu setzen und schön zu gestalten. Ein weiterer, positiver Aspekt von "Arthur Weihnachtsmann" ist, dass darauf verzichtet wurde, prominente Schauspieler, die oftmals unsicher oder schlicht unerfahren sind, als deutsche Synchronsprecher einzusetzen. Stattdessen wurden mit unter anderem Sebastian Schulz (Arthur), Jaron Löwenberg (Steve), Hans-Jürgen Dittberner (Opa Weihnachtsmann) und Roland Hemmo (Weihnachtsmann) professionelle Sprecher verpflichtet, die die Figuren doch deutlich realistischer klingen lassen, als das bei manchem Konkurrenz-Film der Fall ist. "Arthur Weihnachtsmann" ist auch in 3D zu sehen, allerdings bietet die dritte Dimension hier nicht wirklich einen nennenswerten Mehrwert.
Fazit
"Arthur Weihnachtsmann" schafft den Spagat zwischen temporeichem Actionkino, irrwitziger Komödie und warmherzigem Weihnachtsfilm. Das Zusammenspiel von Haupt- und Nebenfiguren, die fantasievolle Kulisse und die richtige Botschaft ergeben einen rundum gelungenen Familienfilm zur Vorweihnachtszeit.
"Arthur Weihnachtsmann" - in 3D seit dem 17. November im Kino!
