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Kinotipp: Berg Fidel - Eine Schule für alle

In der Schule Berg Fidel in Münster lernen behinderte und nicht-behinderte Kinder zusammen. Im Film berichten sie von ihrem ganz normalen Schulalltag

David möchte Astronom werden, denn er kann sich nicht vorstellen, dass der Weltraum kein Ende hat. Anita zieht es hingegen eher auf den Laufsteg: Sie möchte Topmodel werden. Und Lukas sehnt sich nach Geschwindigkeit. Er will später Sportwagenfahrer werden - oder doch etwas ganz anderes.

Wenn wir die drei zusammen mit ihren Klassenkameraden im Stuhlkreis sitzen sehen und sie über die typischen Probleme im Klassenverband sprechen - treten, ärgern, hänseln - haben wir ein bisschen das Gefühl, wir schauen durchs Schlüsselloch. In eine ganz normale Klasse eben. Doch die Klassen an der Schule Berg Fidel in Münster sind anders. Es sind Inklusionsklassen. Das bedeutet, dass dort behinderte und nicht-behinderte Kinder zusammen lernen können. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, doch leider gibt es nicht viele Schulen wie die Berg Fidel Schule. Eine Schule, in der alle Kinder gleich behandelt werden.

Die Dokumentation zeigt aber nicht nur die Schule und den Unterricht, sondern auch den Alltag von vier behinderten Kindern. Was für eine Behinderung sie haben, wird erst am Ende gesagt, denn eigentlich ist es gar nicht so wichtig - Lukas, David, sein Bruder Jakob und Anita haben Sorgen, Wünsche und Gedanken wie jedes andere Kind.

Kinotipp: Berg Fidel - Eine Schule für alle
© W-film / Donata Wenders

Zusammenhalt macht stark

Kinotipp: Berg Fidel - Eine Schule für alle
© W-film / Donata Wenders

"Ich hab halt meine Nachteile am Körper, dafür bin ich in den anderen Dingen sehr gut", erzählt David, der neun Einsen im Zeugnis hat. Im Stuhlkreis sorgt er für Ordnung und leitet die Diskussion.

Jakob kann gut trösten, aber kaum sprechen. Das sprechen übernimmt ein Computer für ihn - oder seine Mitschüler. Und während man den Kindern zuschaut, könnte man fast sagen: Gemeinsam ist man viel weniger behindert als alleine.

Fazit: Eine Dokumentation zum Nachdenken

"Berg Fidel - Eine Schule für alle" macht darauf aufmerksam, wie sehr behinderte Kinder in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und benachteiligt werden - und zeigt, dass es auch anders geht. An einigen Stellen ist es aber manchmal ein bisschen schwierig zu verstehen, was die einzelnen Szenen dem Zuschauer sagen wollen. Ab und zu hätten wir uns ein paar Erklärungen gewünscht, doch die Dokumentation bleibt fast komplett unkommentiert und ist deswegen vor allem für etwas ältere Kinder interessant. Wir empfehlen euch aber, am besten einen Erwachsenen mit ins Kino zu nehmen und nach dem Kino über "Berg Fidel - eine Schule für alle" zu sprechen.

Kinotipp: Berg Fidel - Eine Schule für alle
© W-film / Donata Wenders

Trailer zum Film "Berg Fidel - Eine Schule für alle"

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