Das Leben von Mobbing-Opfern ist die Hölle: Tag für Tag sind sie Grausamkeiten ausgesetzt - sie werden beleidigt, geschlagen, getreten und verspottet. Und das Schlimmste: Sie sind dem Mobbing hilflos ausgeliefert, denn Mitschüler, Lehrer und Eltern schauen oft weg.
Die Geschichte von fünf Mobbing-Opfern
Ein Jahr lang begleitete der Regisseur Lee Hirsch drei Schüler, die in der Schule gemobbt wurden. Er dokumentierte ihren Alltag, in dem sie ständig Schikanen und Beleidigungen ausgesetzt sind. "Fischgesicht" ist dabei wohl noch eine der harmlosesten Beschimpfung, die ein Junge täglich zu hören bekommt. Das Schockierende: Die Schüler werden in aller Öffentlichkeit fertig gemacht, zum Beispiel auf dem Schulflur oder im Schulbus, doch niemand greift ein - weder ein Lehrer, noch die Mitschüler oder der Busfahrer. Die Opfer von Mobbing stehen ganz alleine da und sind der Situation hilflos ausgeliefert.
Eine Filmszene zeigt die Hilflosigkeit besonders deutlich: Die Mutter eines Jungen, der im Schulbus aufs Übelste schikaniert wird, beklagt sich unter Tränen bei der Schulleitung, dass ihr Sohn im Bus nicht sicher sei. Doch die Schulleiterin antwortet nur, dass sie selbst in dem Bus gefahren sei und die Schüler brav wie Lämmchen gewesen wären. Auch Aussagen wie "Kinder sind nun mal grausam" oder "Das machen die Kinder unter sich aus" bekommen die Eltern von den Lehrern als Antwort. Niemand fühlt sich in der Pflicht zu helfen.
Der Film zeigt eindringlich, wie weit das Mobbing und die Hilflosigkeit führen kann: Von zwei Schülern erfährt man nur noch etwas in Rückblenden. Sie haben die täglichen Schikanen nicht mehr ertragen und sich das Leben genommen - Sie haben keinen anderen Ausweg mehr gesehen.
"Harte Schule" macht aber auch Hoffnung: Er zeigt die Anti-Mobbing-Bewegung an amerikanischen Schulen, die mit den Schicksalen der Mobbing-Opfer aufrütteln wollen: In Schulturnhallen wird diskutiert, auf den Straßen demonstriert und es werden Mahnwachen in Gedenken an die Opfer gehalten.
Fazit
Der amerikanische Regisseur Lee Hirsch war als Schüler selbst ein Opfer von Mobbing. Deswegen war es ihm so wichtig, das Thema allen Menschen ins Bewusstsein zu rufen. Das schlimmste am Mobbing ist die Hilflosigkeit der Opfer - Sie brauchen andere Menschen, die hinter ihnen stehen und die sie vor Schikanen und Gewalt in Schutz nehmen. Lee Hirsch will die Zuschauer aufrütteln und das schafft er auch: Wer diesen Film gesehen hat, wird zukünftig bestimmt besser hinschauen.
Auch wenn der Film die Geschichte von Kindern in Amerika erzählt, in Deutschland ist Mobbing ein ebenso großes Problem! Es passiert überall - in der Schule, im Schulbus, im Sportverein oder im Internet. Auch ihr könnt etwas dagegen tun: Helft denen, die nieder gemacht werden, trefft das Kind, das keine Freunde hat und vor allem: Schaut nicht weg!