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Bücher: "Der Herr der Finsternis" von Sergej Lukianeko

Ewige Nacht: In Sergej Lukianekos Fantasy-Roman "Der Herr der Finsternis" ist ein kleiner Junge dazu auserwählt, der Welt das Licht zurück zu bringen. Mit Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

"Der Herr der Finsternis"

Dankas Welt sieht düster aus. Er liegt mit Halzschmerzen und feuchten Wickeln im Bett und starrt gelangweilt an die Decke seines Zimmers.

Kein Sonnenstrahl findet den Weg zu seinem Fenster: Draußen regnet es und zudem versperren von allen Seiten Hochhäuser die Sicht.

Cover des Fantasy-Romans "Der Herr der Finsternis"
Cover des Fantasy-Romans "Der Herr der Finsternis"
© Gulliver

"In einer Wohnung wie dieser kann man höchstens Pilze züchten", hatte sein Vater immer gesagt. Doch dann geschieht etwas Ungewöhnliches! "Ein Sonnenfleck huschte über die Zimmerdecke, rutschte an der Wand runter, ließ die Glasschale auf der Kommode aufblitzen und kam mit einem leichten Zittern über dem Kopfende von meinem Bett zum Stehen.

»Bleib doch!«, sagte ich, denn mir war klar, dass der Sonnenfleck gleich weiterziehen und für immer aus meinem Zimmer verschwinden würde. »Geh nicht weg …« Und genau damit fing alles an."

Der Sonnenfleck verwandelt sich vor Dankas staunenden Augen in eine pelzige orangefarbene Kugel, aus der sich vier Pfoten herausstrecken, gefolgt von einem Schwanz und einem Kopf!

So macht Danka an diesem verregneten Nachmittag die Bekanntschaft mit einem Sonnenkater. - Prahlerisch stolziert das strahlende Fellknäuel über seine Bettdecke und bedenkt den Jungen mit herablassenden Blicken. Aber hinter den überheblichen Gebärden des Sonnenkaters steckt eine List.

Neugierig lässt sich Danka von dem Sonnenkater durch eine verborgene Tür hinter der Tapete seines Zimmers führen. Dort findet er sich in einer undurchdringlichen Dunkelheit wieder.

Den Wesen in dieser Welt, so erfährt Danka, wurde von dem Herrn der Finsternis das Sonnenlicht geraubt. Und kein Geringerer als Danka ist dazu auserwählt, den Kampf gegen diesen mächtigen Herrscher anzutreten...

Fazit

Sergej Lukianekos Fantasy-Roman "Der Herr der Finsternis" erschafft eine düstere und bedrohliche Endzeitstimmung. In dem Bemühen Gut und Böse von einander zu unterscheiden tappt der junge Held der Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln.

Von seinen Augen im Stich gelassen lernt er aber im Verlauf der Geschichte mehr und mehr seiner Intuition zu vertrauen – und die ist nicht gekoppelt an den Verstand, sondern das Herz.

Der russische Autor Sergej Luikaneko ist unter Fantasy Fans längst kein unbekannter Name mehr. Spätestens seit seinen erfolgreichen "Wächter-Romanen" hat sich Luikaneko neben Fantasy-Größen wie Joanne K. Rowling und Cornelia Funke eingereiht.

Die Ideen seiner Romane sind zwar nicht unbedingt originell – dafür aber unterhaltsam und spannend vermittelt. Zudem haben wunderbare Märchen in Russland Tradition. Und Luikaneko gelingt es an vielen Stellen seiner modernen Fantasy-Romane diese etwas schwermütige Poesie anklingen zu lassen. - Kein Wunder: Sind doch seine größten literarischen Vorbilder Puschkin, Gogol und die Gebrüder Strugatzki.

Ihnen den Rang abzulaufen ist bestimmt nicht sein Ziel. Aber zumindest unter den populären Fantasy-Autoren zählt Luikaneko derzeit zu den Erfolgreichsten.

Sergej Luikaneko: "Der Herr der Finsternis", Gulliver, ab 12 Jahren, 8,95 Euro

Leseprobe

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