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Buchtipp Chatroom-Falle

Ist das Internet wirklich anonym? Die ehemalige Kommissarin Helen Vreeswijk entwirft in ihrem neuen Krimi ein aufrüttelndes Missbrauchszenario. Nominiert zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2010
Buchtipp: Chatroom-Falle
© Loewe Verlag

Vor zwei Wochen war die Welt für Marcia und Floor noch in Ordnung. Die beiden Mädchen aus der niederländisches Provinz schienen sogar ihrem größten Traum, Model zu werden, ganz nah gekommen zu sein.

Dafür sind Marcia und Floor schließlich mit vollem Körpereinsatz zur Sache gegangen. Nach der Schule haben sie in einem Internet-Chatroom die Hüllen fallen lassen. Dass die 15-jährigen Mädchen dafür ihr Alter fälschen mussten, bereitet ihnen keine Sorgen. Ist doch nichts dabei, findet Marcia. In der digitalen Welt fühlt sie sich stark und sicher. Wer der Teenagerin blöd kommt, wird einfach weggeklickt. Was soll schon passieren!?

Floor dagegen schrecken die Sexangebote und aufreizenden Mails der anderen Surfer im Chatroom ab. Trotzdem lässt sie sich von der draufgängerischen Art ihrer Freundin anstecken. Als dann auch noch die E-Mail einer Modelagentur in ihrem Postfach landet, wähnen sich die beiden Schülerinnen am Ziel. Ohne lange nachzudenken nehmen sie die Einladung zum Fotoshooting an. Tage später werden sie bewusstlos hinter einer Bushaltestelle aufgefunden.

Fazit:

Helen Vreeswijk behandelt in ihrem Roman "Chatroom-Falle" eine reale Geschichte. Als ehemalige Kriminalpolizistin weiß sie leider zu gut, dass das Internet für Jugendliche auch Gefahren birgt. So ist ihr Buch zugleich ein spannender Krimi und eine Warnung an junge Leser: Wer seine Anonymität im Internet aufgibt oder sich im realen Leben mit einer Internetbekanntschaft trifft, kann auch mal an den Falschen geraten. Ein aktuelles Thema, das der Autorin sogar die Nominierung zum Jugendliteraturpreis eingebracht hat: „Dieses Buch überzeugt weniger durch seine eher einfache Sprache, als dadurch, dass es eindrücklich auf die Gefahren für Kinder und Jugendliche im Internet aufmerksam macht“, heißt es in der Begründung der Jury. Helen Vreeswijk schildert die Ereignisse, die zur Katastrophe führen aus der Sicht der Täter, der Polizei und der beiden Hauptfiguren. Dabei bleibt die Lösung des Falls spannend bis zur letzten Seite.

Helen Vreeswijk: "Chatroom-Falle", Loewe Verlag, ab 13 Jahren, 5,95 Euro

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