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Redewendung Sich in die Höhle des Löwen wagen

In einer Raubtierhöhle ist es sicher nicht sehr gemütlich. Vor allem nicht, wenn der Hausherr hungrig ist. Aber warum wagt sich dann manch Tollkühner in die "Höhle des Löwen"?
Redewendung: Man muss besonders tollkühn sein, um sich in seine Höhle zu wagen
Man muss besonders tollkühn sein, um sich in seine Höhle zu wagen
© John Lund/Blend Images/Corbis

Redewendung: Die Höhle des Löwen

Diese Redewendung geht zurück auf eine Fabel, die von einem alten Löwen:

So alt ist er, dass ihm das Jagen inzwischen schwer fällt. Aber denken kann er noch recht gut, also überlegt er sich eine List. Er lässt verkünden, dass er krank sei und bald sterben werde. Er, als König der Tiere, will sich nun von seinen Untertanen verabschieden. Und so ruft er alle Tiere auf, zu ihm zu kommen und Abschied von ihm zu nehmen. Gehorsam statten die Tiere ihrem Herrscher einen letzten Besuch ab. Manche bringen gar Geschenke mit!

Zuletzt erscheint der Fuchs vor der Höhle. Neugierig schaut er hinein und vernimmt die raue Stimme des Löwen, die ihn auffordert, die Höhle zu betreten. Der Fuchs allerdings zögert - vor der Höhle hat er viele Tierspuren entdeckt: die des Hasen und des Igels, eine Spur des Dachses und auch die Krallenabdrücke der Krähe sind dabei. Was den Fuchs aber wundert: Alle Spuren führen in die Höhle hinein - doch keine führt wieder hinaus. Der schlaue Fuchs begreift schnell, dass der alte Löwe seine leichtgläubigen Besucher verspeist hat. Also macht er vor dem Höhleneingang kehrt.

Wer sich sprichwörtlich "in die Höhle des Löwen" traut, wagt also eine tollkühne Tat und begibt sich damit nicht selten auch in Gefahr.

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