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Fernweh? Es gibt viele Möglichkeiten, Auslandserfahrungen zu sammeln. Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) ist eine davon. Das Besondere dabei: Das Aktionsprogramm wird von der Europäischen Union getragen und ermöglicht dir, ohne irgendwelche Vorkenntnisse oder Kosten für einige Zeit ins Ausland zu gehen. Natürlich nicht als Rucksacktourist, der von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten reist: Beim EFD unterstützt du die Arbeit einer gemeinnützigen Organisation. Zum Beispiel betreust du behinderte Jugendliche in einer Begegnungsstätte in Schweden, kümmerst dich um Huskies während der arktischen Winterspiele in Grönland oder spielst mit Waisenkindern in einem Wohnprojekt in der Türkei. Hier die wichtigsten Fakten auf einen Blick!
Worum geht's beim EFD?
Der EFD ermöglicht dir, ins Ausland zu reisen und dich dort in einem gemeinnützigen Projekt zu engagieren. Anders als im Urlaub, teilst du den Alltag der Menschen vor Ort und sammelst Erfahrungen über die kulturellen Besonderheiten des Landes. Dabei verbesserst du natürlich auch deine Sprachkenntnisse.
Wie lange dauert der EFD?
Wie viel Zeit du sinnvollerweise einplanen solltest, hängt ganz von dem Projekt ab, für das du tätig wirst. Die meisten EFD-Absolventen gehen neun bis zehn Monate ins Ausland. Aber auch ein zweiwöchiger EFD während der Schulferien ist möglich.
Wer kann am EFD teilnehmen?
Die Plätze sind rar, aber die Teilnahme am EFD hängt nicht von Zeugnisnoten oder Eignungsprüfungen ab. Jeder kann teilnehmen, der zwischen 18 und 25 Jahre alt ist. In einigen Projekten sind aber auch schon Jugendliche ab 16 Jahren zugelassen.
Brauche ich besondere Sprachkenntnisse?
In den meisten Projekten genügt es, wenn du dich mit Händen und Füßen verständigen kannst. Der EFD bietet dir aber die Chance, die Sprache deines Gastlandes zu erlernen. Dir wird ein Sprachkurs finanziert, der dir den Einstieg in die Fremdsprache erleichtert.
Was kostet mich der EFD?
Der EFD ist für dich komplett kostenfrei! Du bekommst für deine gemeinnützige Arbeit neben der Unterkunft und Verpflegung sogar ein kleines Taschengeld. Auch die Reisekosten, Versicherung, der Sprachkurs und die verschiedenen Begleitseminare werden von einem Förderprogramm der Europäischen Union getragen. Das Programm nennt sich "Jugend in Aktion". In Deutschland kümmert sich die Nationalagentur "Jugend für Europa" darum, dass die EU-Fördergelder gerecht an die verschiedenen Entsendeorganisationen verteilt werden. Außerdem erhalten deine Eltern während deines EFD weiterhin Kindergeld.
Wie viel Taschengeld bekomme ich?
Wie viel Taschengeld du bekommst, hängt von den Lebenshaltungskosten in deinem Gastland ab. Grundsätzlich darfst du das Taschengeld aber nicht mit einer Bezahlung verwechseln. Denn du arbeitest ja ehrenamtlich, also ohne Bezahlung.
Wie sind meine Arbeitszeiten?
Während des EFD bist du als volle Kraft in einem Projekt eingeplant. Das bedeutet 30 bis 35 Stunden Arbeit pro Woche. Die Wochenenden sind natürlich frei. Außerdem stehen dir zwei Urlaubstage pro Monat zu.
Wo bin ich untergebracht?
Die EFD-Absolventen sind in ganz unterschiedlichen Unterkünften untergebracht: In der Regel sind es Zimmer bei einer Gastfamilie oder in einer Wohngemeinschaft mit anderen EFD-Absolventen.
Wer kümmert sich um mich vor Ort?
Im Ausland arbeitest du in einem Projekt deiner Wahl. In diesem Projekt gibt es einen Ansprechpartner, der dich betreut. Seine Aufgabe ist es zum Beispiel, dir zu zeigen, wo du während des EFD untergebracht bist, sich um deine Verpflegung zu kümmern und dir einen Sprachkurs zu vermitteln.
Treffe ich andere EFD-Absolventen?
Häufig arbeiten in einem Projekt mehrere EFD-Absolventen zusammen. So triffst du zum Beispiel in einem Kinderheim in St. Petersburg auch andere Jugendliche - zum Beispiel aus Schweden, Italien oder Russland. Mit ihnen kannst du ständig deine Erfahrungen teilen. Außerdem gibt es während des EFD drei große Treffen für die Absolventen: das Vorbereitungsseminar, ein Treffen kurz nach deiner Ankunft im Gastland und ein Treffen zur "Halbzeit" deines EFD.
Wie finde ich einen EFD-Platz?
Organisiert wird dein EFD von einer sogenannten Entsendeorganisation. Das ist eine gemeinnützige Organisation, die dir konkret einen Arbeitsplatz in einem ihrer Projekte im Ausland zuweist und zudem noch den Papierkram für Verträge, Entlohnung und Versicherung für dich regelt. Grundsätzlich kann jede gemeinnützige Organisation deine Entsendeorganisation werden. Du musst dich also selber darüber informieren, welche Organisation einen interessanten EFD im Ausland anbietet. Im nächsten Schritt musst du dich direkt bei dieser Organisation auf eine freie Stelle bewerben. Das klingt sehr zeitaufwändig - ist es aber nicht! Als kleine Starthilfe haben wir hier die Internetseiten von 13 anerkannten EFD-Organisationen zusammengestellt. Auf geht's!
Hier geht's zu den Webseiten der Entsendeorganisationen
In welchen Ländern ist ein EFD möglich?
Du kannst den EFD in folgenden Ländern absolvieren: Albanien, Algerien, Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Belgien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Israel, Jordanien, Kosovo, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Libanon, Luxemburg, Malta, Marokko, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Ukraine, Schweden, Slowakische Republik, Serbien, Syrien, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Tunesien, Ungarn, Zypern
Andere Wege ins Ausland
Der EFD ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Hier stellen wir dir noch andere Programme vor!