Anzeige
Anzeige

Frauenrechte Frauen weltweit

Frauenrechte: Als Munni 17 Jahre alt war, wollte ihr Vater sie verheiraten. Doch sie und ihre Mutter konnten ihn umstimmen. Munni ist ein Vorbild für andere junge Frauen
Als Munni 17 Jahre alt war, wollte ihr Vater sie verheiraten. Doch sie und ihre Mutter konnten ihn umstimmen. Munni ist ein Vorbild für andere junge Frauen
© UNICEF/NYHQ2009-2210/Khemka
In vielen Teilen der Welt sind Frauen gegenüber Männern benachteiligt. Sie werden ausgenutzt, eingeschränkt oder Opfer von Gewalt. Wie die Probleme genau aussehen und wie sie zustande kommen, erfahrt ihr hier

Inhaltsverzeichnis

Unterdrückung durch Männer

  • Häusliche Gewalt gegen Frauen

Ein großes Problem weltweit ist häusliche Gewalt. Also Gewalt, die zuhause in der Familie stattfindet. In neun von zehn Fällen sind die Opfer Frauen. Und dann sind häufig auch die Kinder betroffen. Auch in Deutschland ist häusliche Gewalt ein Thema: Laut der Frauenrechts-Organisation Terre des Femmes (deutsch: Erde der Frauen) ist oder wird hier jede vierte Frau Opfer von Gewalt in den eigenen vier Wänden.

  • Sexismus im Alltag

Nicht nur körperliche Gewalt spielt eine Rolle. Ein aktuelles Thema in Deutschland ist die sogenannte Sexismus-Debatte. Wird jemand aufgrund seines Geschlechts abwertend behandelt, nennt man das Sexismus. Veraltete Ansichten und Vorurteile sorgen beispielsweise dafür, dass Frauen manchmal immer noch “nur“ als Hausfrau und Mutter gesehen werden.

Frauenrechte: Indische Frauen gehen für ihre Rechte auf die Straße und protestieren
Indische Frauen gehen für ihre Rechte auf die Straße und protestieren
© Terre des Femmes/ ASW;ISWO

In vielen Berufen ist es so, dass Frauen bis zu 20 Prozent weniger Geld verdienen als Männer in derselben Position.

Auch Werbung ist oft sexistisch geprägt. In vielen TV-Spots oder auf Reklametafeln werden Frauen als Objekte (Gegenstände) betrachtet.

  • Frauenhandel

Ein noch größeres Problem ist der Frauenhandel. Dabei wird die Frau als Ware angesehen und verkauft. Häufig betrifft das osteuropäische Frauen, die in ärmlichen Verhältnissen leben. In der Hoffnung auf ein besseres Leben lassen sie sich auf fragwürdige Geschäfte ein. Sie werden dann beispielsweise nach Deutschland geschmuggelt, wo sie ausgebeutet und benutzt werden.

Es geht ihnen dann noch schlechter als in ihrer Heimat. Sie haben keine Chance, von selbst aus dieser Situation herauszukommen. Die Organisation Terre des Femmes bezeichnet den Frauenhandel als moderne Form der Sklaverei.

Traditionelle Probleme

  • Beschneidung bei Frauen

Viele Probleme haben einen traditionellen Hintergrund. Es wird also etwas einfach deshalb gemacht, weil es schon immer Brauch ist oder weil die Religion es vorschreibt. Ein Beispiel dafür ist die Beschneidung von Frauen und Mädchen, die in einigen Teilen Afrikas und Asiens durchgeführt wird.

Dieser Vorgang ist sehr schmerzhaft und verursacht körperliche und oft auch seelische Schäden. Die Beschneidung von Mädchen kann sogar zum Tod führen, da sie meistens nicht von Ärzten ausgeführt wird. Weltweit sind laut der Menschenrechtsorganisation UNICEF bis zu 140 Millionen Frauen durch eine Beschneidung verstümmelt. Jeden Tag werden mehr als 8000 Mädchen beschnitten.

Frauenrechte: Die kleine Fatma hat Glück gehabt: In ihrem Dorf gab es eine große Aufklärungsaktion zum Thema Beschneidung. Daraufhin wurde sie verschont
Die kleine Fatma hat Glück gehabt: In ihrem Dorf gab es eine große Aufklärungsaktion zum Thema Beschneidung. Daraufhin wurde sie verschont
© UNICEF/NYHQ2009-1472/Holt
  • Zwangsheirat

In einigen kulturellen Gruppen ist die Zwangsheirat ein großes Problem. Dabei suchen die Eltern ihrer Tochter einen (meist viel älteren) Mann aus, den diese dann heiraten muss. In vielen Fällen werden "Frauen" verheiratet, wenn sie eigentlich noch Kinder sind. Dies ist unter anderem in der islamischen Welt Brauch, in Teilen Südamerikas und in Teilen Afrikas.

Diese Mädchen müssen dann oft selbst Kinder bekommen. Minderjährige Mütter sind in einigen Kulturen keine Seltenheit. Die sogenannten Kinderhochzeiten sind eine einschneidende Verletzung der Menschenrechte.

  • Ehrenmorde

Ein weiteres, traditionelles Problem sind die Verbrechen aufgrund der Ehre, wie sie in vielen Religionen üblich sind. Eine Tochter darf der Familie keine Schande bereiten. Sie muss heiraten, wen die Eltern ausgesucht haben und darf sich nicht einfach mit anderen Männern treffen.

Frauenrechte: Diese afghanischen Frauen werden im Zuge der Alphabetisierung im Lesen und Schreiben unterrichtet
Diese afghanischen Frauen werden im Zuge der Alphabetisierung im Lesen und Schreiben unterrichtet
© Terre des Femmes

Widersetzt sich ein Mädchen, so "muss" diese Schandtat gesühnt werden. Nicht selten werden Frauen in islamistischen Kreisen von Familienmitgliedern für solche "Taten" umgebracht oder in den Selbstmord getrieben.

Diese Ehrenmorde geschehen auch in Deutschland. Eine Untersuchung von Terre des Femmes ergab, dass es in Deutschland pro Jahr 12 Ehrenmorde gibt, die erfasst werden. Wahrscheinlich sind es aber noch mehr.

Frauenrechte: Die 13-jährige Asprina ist bereits zweifache Mutter. Das ist keine Seltenheit in Tansania. Aspria lebt wieder bei ihren Eltern, da ihr Mann sie misshandelt hat
Die 13-jährige Asprina ist bereits zweifache Mutter. Das ist keine Seltenheit in Tansania. Aspria lebt wieder bei ihren Eltern, da ihr Mann sie misshandelt hat
© UNICEF/NYHQ2010-1830/Shehzad Noorani

Benachteiligung von Mädchen

In vielen Teilen der Welt gelten Mädchen und Frauen weniger als Jungen und Männer und werden benachteiligt. Sie erfahren beispielsweise weniger Bildung als Jungen. Fast 65 Prozent aller Analphabeten, also Menschen, die weder lesen noch schreiben können, sind weiblich. Bildung ist aber der beste Schutz für Mädchen vor Kinderhochzeit und Ausbeutung. Gebildete Frauen heiraten meistens später, haben weniger und dafür gesündere Kinder und sind besser aufgeklärt.

Wie wenig Mädchen teilweise gelten, sieht man deutlich in Indien. Dort herrscht die sogenannte Zwei-Kind-Politik. Das bedeutet, Paare dürfen nur zwei Kinder bekommen. Jungen sind dort wesentlich höher angesehen als Mädchen, daher möchten die Familien am liebsten einen Sohn haben.

Die Folge ist, dass viele Mädchen bereits vor der Geburt abgetrieben werden. Mittlerweile herrscht in Indien ein alarmierender Männer-Überschuss. Es gibt fast 20 Prozent mehr Männer als Frauen. Viele Männer bleiben "übrig", finden keine Partnerin und können keine Familie gründen.

Mädchen müssen häufig unter widrigen Umständen arbeiten und werden dabei nur schlecht oder gar nicht bezahlt. Mädchenarbeit geschieht oft heimlich. Die Mädchen arbeiten oft als Dienstmädchen oder sie werden zur Prostitution gezwungen. Wenn Familien in Armut leben und nicht jedem Kind Schulbildung ermöglichen können, haben die Mädchen das Nachsehen und müssen stattdessen arbeiten.

Mädchen sind in vielen Teilen der Welt viel schlechter über HIV aufgeklärt als Jungen. Hinzu kommt, dass sie sich dagegen nicht schützen können. In den Entwicklungsländern sind wesentlich mehr Frauen mit dem HI-Virus infiziert als Männer.

Weltfrauen- und Welt-Mädchen-Tag

Frauenrechte: Eine Frau in Burkina Faso leistet Aufklärungsarbeit zum Thema Beschneidung von Mädchen
Eine Frau in Burkina Faso leistet Aufklärungsarbeit zum Thema Beschneidung von Mädchen
© Terre des Femmes/ Bangr Nooma

Jedes Jahr wird am 8. März von Frauenrechtsorganisationen der Welt-Frauentag gefeiert. Dieser entstand um die Zeit des ersten Weltkriegs, also zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gleichberechtigung und Wahlrecht für die Frauen war das Ziel. Weltweit hat sich seit dem eine Menge verändert. Vieles ist besser geworden, doch in manchen Ländern, Kulturen und Traditionen gibt es noch viel zu tun.

Seit dem 11. Oktober 2012 gibt es auch endlich den Welt-Mädchentag. Dieser wurde von den vereinten Nationen einberufen um auf die weltweiten Probleme von Mädchen aufmerksam zu machen. Jeden Tag werden überall auf der Welt Mädchen Opfer von Gewalt und Diskriminierung. Im ersten Jahr war Kinderhochzeit das große Thema des Weltmädchentages.

Bis eine endgültige Gleichstellung von Männern und Frauen erfolgt und die Gewalt gegen Frauen aufhört, werden aber wohl noch sehr viele Jahre vergehen, falls es denn überhaupt jemals der Jedes Jahr wird am 8. März von Frauenrechtsorganisationen der Welt-Frauentag gefeiert.

Dieser entstand um die Zeit des ersten Weltkriegs, also zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gleichberechtigung und Wahlrecht für die Frauen war das Ziel. Weltweit hat sich seit dem eine Menge verändert. Vieles ist besser geworden, doch in manchen Ländern, Kulturen und Traditionen gibt es noch immer jede Menge zu tun.

Frauenrechte: Die zehnjährige Djamilia aus Niger muss aus dem Nachbardorf Wasser holen.
Die zehnjährige Djamilia aus Niger muss aus dem Nachbardorf Wasser holen.
© UNICEF/NYHQ2007-2655/Giacomo Pirozzi

Seit dem 11. Oktober 2012 gibt es auch endlich den Welt-Mädchentag. Dieser wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die weltweiten Probleme von Mädchen aufmerksam zu machen. Jeden Tag werden überall auf der Welt Mädchen Opfer von Gewalt und Diskriminierung.

Bis eine endgültige Gleichstellung von Männern und Frauen erfolgt und die Gewalt gegen Frauen aufhört, werden aber wohl noch sehr viele Jahre vergehen. Glücklicherweise gibt es viele Organisationen und Gruppen von Frauenrechtlern, die sich für die Frauen weltweit einsetzen.

Organisationen

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel