
Das Chamäleon Rango lebt ziemlich einsam als Haustier in einem Terrarium. Um der Langeweile zu entfliehen, hat er sich die Schauspielerei zum Hobby gemacht, sich mit den Spielzeugen in seiner gläsernen Behausung angefreundet und plant sogar große Theaterstücke. Tagein, tagaus denkt sich Rango spannende Geschichten aus, in denen er den großen Helden verkörpert – belohnt vom tosenden Applaus des ebenfalls ausgedachten Publikums.
Nach einem Unfall, bei dem Rangos Terrarium von der Ladefläche eines Autos stürzt, landet der schreckhafte Held in der lebensfeindlichen Mojavewüste. Dem Ruf der Freiheit folgend und in der Hoffnung, sich endlich beweisen zu können, erkundet Rango seine Umgebung. Dabei landet er im staubigen Wüstenstädtchen "Dreck".
Statt sich dort jedoch unauffällig zu verhalten, lügt das Hawaiihemd tragende Chamäleon den Bewohnern in der örtlichen Kneipe eine abenteuerliche Geschichte zusammen, woraufhin er für einen knallharten Desperado gehalten wird. Seine angeblichen Heldentaten bringen ihm eine Menge Respekt ein - er wird sogar zum neuen Sheriff des Örtchens gekürt. Endlich hat Rango die Chance, der Held zu werden, der er immer sein wollte. Allerdings ruft der neue Ordnungshüter auch die örtlichen Ganoven auf den Plan, denen das tollpatschige und so gar nicht kämpferische Chamäleon erstmal ziemlich hilflos gegenüber steht.
"Dreck" erweist sich trotz seiner raubeinigen Bewohner als warmherziges Fleckchen, das Rango schnell ins Herz schließt. Er ist fest entschlossen, die Bösewichte, die die Stadt im Würgegriff halten, zu besiegen.
Turbulentes Westernabenteuer
"Rango" ist der erste Animationsfilm von Industrial Light and Magic (ILM), der berühmten Trickschmiede des „Star Wars“-Schöpfers George Lucas. Für einen guten Einstand in diesem Genre sollte das Duo Gore Verbinski (Regie) und Johnny Depp (Synchronsprecher von Rango) sorgen, das schon mit den „Fluch der Karibik“-Filmen große Erfolge feiern konnte. Und dieser Einstand ist absolut geglückt!
Verbinski und Drehbuchautor John Logan setzten im Gegensatz zu einem Großteil der sonst erscheinenden Animationsfilme nicht auf niedliche oder flauschige Hauptdarsteller, sondern auf kantige Figuren wie Echsen oder Schlangen. Einzige Ausnahme ist eine mexikanische Eulen-Band, die das Geschehen immer wieder musikalisch kommentiert.
Gesprochen beziehungsweise gesungen werden die niedlichen Nachtvögel übrigens von der Band „The BossHoss“. Fans von Filmen wie „Toy Story“ oder „Shrek“ werden sich an die etwas grobschlächtig wirkenden Charaktere erst gewöhnen müssen, spätestens ab der Mitte des Films hat man sie aber liebgewonnen.

Gleiches gilt für den Ort der Handlung: Das Städtchen Dreck erinnert stark an alte Italo-Western – schmutzig und etwas heruntergekommen – und die umgebende Mojavewüste ist ebenfalls alles andere als einladend. Dennoch geht das Konzept, die liebenswerten Figuren der lebensfeindlichen Umgebung gegenüberzusetzen, auf.
Immer wieder überzeugt „Rango“ mit witzigen Ideen und einer Menge Details. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und den Animationen merkt man nicht an, dass es die erste Produktion dieser Art für ILM ist. Auch die Geschichte verfügt über interessante und mitreißende Spannungsbögen, die keine Langeweile aufkommen lassen.

Unbedingt zu erwähnen ist der Soundtrack aus der Feder des Komponisten Hans Zimmer, der schon Filme wie „Fluch der Karibik“ oder „Der König der Löwen“ musikalisch untermalt hat. Die Filmmusik für „Rango“ untermalt nicht nur, sondern unterstützt und verstärkt die Gefühle einer Szene. Umgebung, Figuren, Handlung und Musik greifen nahezu perfekt ineinander und erzeugen so eine bemerkenswerte Dichte im Film.
Fazit
Mit „Rango“ ist der Special Effects-Schmiede ILM und Regisseur Gore Verbinski ein absolut überzeugendes Debüt im Genre der Animationsfilme gelungen. Dank ungewöhnlicher Figuren, viel Witz und Charme werden nicht nur Fans solcher Filme ihre Freude an „Rango“ haben!
„Rango“ – ab 3. März im Kino!
Die Gewinner der Filmpakete sind:
Sophie S. aus Hannover
Catrin R. aus Buseck
Frank R. aus Essen
Herzlichen Glückwunsch!