
Tom Popper (Jim Carrey) ist Immobilienunternehmer und erwirbt mit seinen Überredungskünsten die ausgefallensten Bauwerke für seine Auftraggeber. Seine Erfolge machen sich bezahlt: Tom verdient eine Menge Geld und wohnt in einem riesigen Luxusappartment in New York. Seine Kinder Janie (Madeline Carroll) und Billy (Maxwell Perry Cotton) allerdings leiden unter dem Job des Vaters, denn er hat kaum Zeit für sie. Sie wohnen bei ihrer Mutter und Toms Ex-Frau Amanda (Carla Gugino) und verbringen nur Wochenenden bei ihrem Vater. Dem jedoch fällt die Vernachlässigung gar nicht auf, besonders dann nicht, als ihm seine Auftraggeber eine lukrative Spitzenposition in ihrer Firma in Aussicht stellen. Dafür muss der Immobilienhai aber das in New York legendäre Restaurant "Tavern on the Green", dass mitten im Central Park gelegen ist, für sie kaufen. Dummerweise befindet sich das Restaurant im Besitz der etwas sturen Mrs. Van Gundy (Angela Lansbury), die ihren Laden auf gar keinen Fall aufgeben will. Tom Popper scheint an seine Grenzen zu stoßen, denn keine seiner Überredungsversuche ist bei Mrs. Van Gundy erfolgreich.
Mitten in den Verhandlungen erreicht Tom zudem die Nachricht, dass sein Vater, ein Abenteurer und Weltreisender, verstorben ist. Als Nachlass erbt Popper sechs lebende Pinguine, die sein feines Appartment in ihrer tollpatschigen Art erst einmal gründlich verwüsten. Für Tom ist der Fall klar: Er muss die Tiere schnellstmöglich wieder loswerden. Janie und Billy aber sind sofort bis über beide Ohren in die kleinen Frackträger verliebt und zum ersten mal seit langem fühlt Tom wieder eine Bindung zu seinen Kindern. Mehr noch: Er beginnt, die Pinguine liebzugewinnen. Nach und nach verwandelt er seine Wohnung in ein arktisches Paradies für die Haustiere und auch privat verändert er sich spürbar. Sogar mit Ex-Frau Amanda laufen die Dinge bald etwas besser. Dafür muss Tom im Beruf Abstriche machen und sich mit Tierschützern herumschlagen, die ihm die Pinguine wegnehmen wollen.
Vergebene Chance

"Mr. Poppers Pinguine" basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch des Ehepaars Richard und Florence Atwater. Das 1938 erstmals aufgelegte Buch gilt besonders in den USA als Klassiker und ist in vielen Grundschulen dort eine Pflichtlektüre. Regisseur Mark Waters hat von der ursprünglichen Geschichte nur den losen Handlungsrahmen übernommen und ihren Tiefgang völlig ausgelassen. Entsprechend groß war im Vorfeld die Kritik an der Verfilmung in den USA. Die Geschichte des Films ist sehr oberflächlich und findet auch in den etwas tiefgründigeren Szenen nicht den richtigen, emotionalen Ton. Die Gags wirken sehr konstruiert, lediglich Hauptdarsteller Jim Carrey kann manche schlechte Witze mit seinen typischen Grimassen ein wenig retten. Überhaupt ist es Carrey, der "Mr. Poppers Pinguine" noch halbwegs sehenswert macht. Die Pinguine - sicherlich als Stars des Films geplant - verblassen nämlich völlig neben ihm. Regisseur Mark Waters ließ die tapsigen Vögel zum größten Teil in 3D animieren, statt echte Tiere einzusetzen. Echte Pinguine kommen zwar vereinzelt auch vor, doch dominieren die mehr schlecht als recht animierten Biester aus dem Computer. Somit kommen Pinguinfans nicht auf ihre Kosten - zu unnatürlich wirken die animierten Frackträger.
Sowohl mit der Abflachung der Geschichte der Buchvorlage, als auch mit dem Einsatz von bestenfalls mittelmäßig animierten, statt echten Pinguinen wurde eine große Chance auf einen unterhaltsamen Film vergeben. Jim Carrey und einige motivierte Nebendarsteller allein schaffen es leider nicht, "Mr. Poppers Pinguine" vor der Mittelmäßigkeit zu retten. Einige wenige Lacher und und das versöhnliche Ende allerdings verhindern auch, dass der Film wirklich schlecht zu bewerten wäre. Als harmlose Familienunterhaltung taugt er durchaus noch. Dafür spricht auch, dass das Kinderbuch des Ehepaars Atwater in Deutschland längst nicht so erfolgreich ist, wie in den USA und daher den deutschen Zuschauer die schlechte Umsetzung der Originalgeschichte kaum auffallen wird.
Fazit
"Mr. Poppers Pinguine" ist ein leider nur mittemäßiger Film, der zur harmlosen Familienunterhaltung aber gerade noch ausreicht. Regisseur Mark Waters hat die große Chance, einen Film aus den vielversprechenden Zutaten eines berühmten Kinderbuchs, tapsigen Pinguinen und Grimassenkönig Jim Carrey zu zaubern, nicht genutzt. Dank Carrey ist der Film dennoch nicht völlig mißraten
„Mr. Poppers Pinguine“ – ab 23. Juni im Kino!
