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In Barrow, dem nördlichsten Städtchen der USA, herrscht im Jahr 1988 ein bitterkalter Winter. Deshalb zieht es den Lokalreporter Adam Carlson in wärmere Gefilde. Doch kurz bevor er Barrow den Rücken kehrt, entdeckt er eine Walfamilie, die vor der Küste vom Eis eingeschlossen wurde. Weil Wale zum Atmen auftauchen müssen, können sie ihre Reise nicht fortsetzen. Carlsons dramatische Bilder der eingeschlossenen Tiere gehen bald darauf um die Welt und lösen eine Welle des Mitgefühls aus. Es dauert nicht lange, da fallen Journalisten zu Hunderten in Barrow ein und berichten über die Wale.


Auch Carlsons Ex-Freundin Rachel Kramer ist nach Barrow gereist. Der leidenschaftlichen Umweltschützerin gelingt es, die amerikanische Regierung und einen Öl-Magnaten auf ihre Seite zu ziehen. Eine dramatische Rettungsaktion beginnt, doch das Wetter arbeitet gegen die Helfer. Als die Temperaturen stark fallen, scheint die Situation immer auswegloser. Die einzige Hoffnung, die Wale zu retten, wäre ein sowjetischer Eisbrecher. Doch im Jahr 1988 herrscht zwischen den USA und der Sowjetunion noch der Kalte Krieg. Ausgerechnet die Sowjets um Hilfe zu bitten, ist für die amerikanische Regierung undenkbar. Doch Rachel, Adam und die Einwohner Barrows geben nicht auf und kämpfen verbittert um das Leben der Walfamilie.
Eine wahre Begebenheit
Die Geschichte von "Der Ruf der Wale" hat sich im Jahr 1988 tatsächlich so zugetragen. Weltweit berichteten damals viele Medien über die eingeschlossenen Meeressäuger. Auch politisch sorgte die Geschichte für Aufsehen: Durch den Kalten Krieg waren die Fronten zwischen den USA und der Sowjetunion verhärtet – eine Zusammenarbeit war beinahe undenkbar. Als Nebenhandlung erzählt der Film die Liebesgeschichte von Rachel und Adam (Drew Barrymore und John Krasinski). Vor allem Drew Barrymore spielt ihre Rolle perfekt: locker und glaubhaft verkörpert sie die sympathische Umweltschützerin ebenso gut wie die schwierige Ex-Freundin.
Der Film ist zwar ohne Altersbeschränkung freigegeben, ist aber für das jüngste Publikum nur eingeschränkt geeignet. Die politischen Hintergründe sind ein wenig trocken, und wer über den Kalten Krieg gar nichts weiß, könnte manches nicht verstehen. Auch für Fans von schnellen, actionreichen Filmen ist "Der Ruf der Wale" nicht empfehlenswert. Regisseur Ken Kwapis zeigt eher ruhige Bilder von der atemberaubenden Eislandschaft Alaskas. Wer solche schönen Aufnahmen und eine gut erzählte Liebesgeschichte mag, dem wird "Der Ruf der Wale" gefallen. Das Drama um die Walfamilie kommt bei allem Drumherum fast ein wenig zu kurz. Doch am Ende findet der Film immer wieder zur Hauptgeschichte zurück.

Fazit
"Der Ruf der Wale" ist ein schön erzähltes und gut besetztes Naturdrama und gleichzeitig eine Liebeskomödie. Jüngere Zuschauer könnten wegen der politischen Verwicklungen Verständnisprobleme haben. Für alle anderen ist der Film uneingeschränkt zu empfehlen.
"Der Ruf der Wale" - ab 16. Februar im Kino! Keine Altersbeschränkung
