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Wie wir die Welt retten Imkern für die Bienen

Wie wir die Welt retten: Imkern für die Bienen
© GEOlino
Kolja Wichmann, elf Jahre, aus Hamburg ist Herrscher über ein ganzes Volk - ein Bienenvolk! Hier erzählt der Jungimker, warum die Insekten unsere Hilfe brauchen

Imker tragen eine große Verantwortung

Bienen wollte ich schon lange haben: Sie leben im Volk und arbeiten zusammen. Das können wir Menschen ja nicht immer so gut. Also habe ich mit meiner Mutter einen Imkerkurs gemacht und bin danach einem Hamburger Imkerverein beigetreten.

Von dem Vereinsvorsitzenden habe ich auch mein erstes eigenes Bienenvolk geschenkt bekommen. Jetzt bin ich Imker. Das macht mir riesigen Spaß! Wer imkert, muss wissen, dass er große Verantwortung trägt.

Bienen mit ihrer Bienenkönigin in einer Wabe
Ein Hoch auf die Königin! Kolja hat sie mit einem Plättchen markiert. Sie legt die Eier und ist somit für den Erhalt des Volkes zuständig
© Moritz Münch für GEOlino

Imker kümmern sich um ein ganzes Volk

Als Imker kümmert man sich um rund 20.000 Bienen, das darf man nicht vernachlässigen. Manchmal ist das auch sehr anstrengend, weil man sich zum Beispiel sehr viel merken muss und die Bienenkästen sehr schwer sind.

Außerdem ist es ein sehr aufwendiges Hobby: Ich muss den Stock sauber halten und im Winter die Bienenwaben reinigen. Außerdem die sogenannte Windel – eine Styroporplatte, die unten in den Stock geschoben wird und den Dreck der Bienen auffängt.

Mit dieser Windel kann man zudem überprüfen, ob Varroa-Milben in den Stock eingedrungen sind. Diese Milben sind Schädlinge. Sie ernähren sich vom Blut der Bienen und übertragen krank machende Viren. Die Milben löschen so manchmal ganze Völker aus.

Bienen im Bienenstock
In diesem Kasten, dem Bienenstock, leben rund 20.000 Bienen
© Moritz Münch für GEOlino

Bienen brauchen Imker

Ohne die Hilfe der Imker könnten die Bienen kaum noch überleben. Denn neben den Milben ist es auch problematisch, dass es auf dem Land viele sogenannte Monokulturen gibt, also zum Beispiel lauter Raps- und Maisfelder.

Viele unterschiedliche Bäume, Blumen und Sträucher, die Bienen brauchen, sind inzwischen sogar eher in den Großstädten finden. Wir haben zum Beispiel einen Apfel- und einen Kirschbaum im Garten, die lieben die Bienen!

Imker arbeitet mit dem Smoker, um die Bienen zu beruhigen
Nur die Ruhe! Will Kolja am Bienenstock arbeiten, startet er den "Smoker". Das Gerät erzeugt Rauch, der die Bienen beruhigt
© Moritz Münch für GEOlino

Meine Bienen fliegen einen Umkreis von ungefähr ein bis vier Kilometern ab. Auch wenn man kein eigenes Bienenvolk hat, kann man Bienen also helfen, indem man blühende Pflanzen im Garten setzt, die sie mögen.

Und es ist auch gut, Mäuselöcher nicht zuzuschütten, den Garten in einer Ecke ein bisschen verwildern zu lassen oder ein Bündel Stroh aufzuhängen. Denn da krabbeln Wildbienen gern hinein.

Man muss übrigens auch keine Angst haben, wenn man ein Nest im Garten hat: Bienen tun normalerweise nichts, wenn man ruhig bleibt, still steht und nicht wild um sich wedelt.

Imker bei der Arbeit mit den Bienen
Der elfjährige Kolja aus Hamburg ist Imker. In einem Kurs hat er gelernt, wie er sich richtig um die Bienen kümmert
© Moritz Münch für GEOlino

Noch mehr Bienen-Wissen:

  • Rund 80 Prozent der heimischen Pflanzenarten sind auf die Bestäubung durch Honigbienen angewiesen. Darunter fallen sämtliche Obst- und einige Gemüsesorten!
  • Jährlich sterben in Deutschland Hunderttausende Bienen, unter anderem, weil Milben Krankheiten übertragen und manchmal ganze Völker auslöschen.
  • Gibt es weniger Bienen, gibt es auch weniger Pflanzen und damit weniger Insekten, die sich davon ernähren. Letztere fehlen dann den Vögeln als Futter - und so weiter.
  • Schmetterlinge oder Motten können den Verlust der Bienen nicht ausgleichen. Deren Arbeitspensum ist zu hoch.
Geolino Nr. 08/2016 - Auge in Auge

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