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Vor rund 60 Millionen Jahren, lange bevor es überhaupt Menschen gab, lebte in den feuchtwarmen Urwäldern ein Tier, das nicht größer war als ein Fuchs. Eohippus, wie das niedliche Geschöpf genannt wird, war nur 35 Zentimeter hoch und besaß etwas, was unsere heutigen Pferde nicht mehr haben: Zehen. Mit der Zeit entwickelten sich weitere pferdeähnliche Tiere, die im Laufe der Jahrtausende immer größer wurden. Sie bekamen auch nach und nach längere Beine und hatten nur noch drei Zehen, von denen die mittlere die größte war. Aus ihr entwickelte sich der Pferdehuf wie wir ihn heute kennen. Der erste echte Einhufer war Pliohippus. Er war schon fast so groß wie heutige Pferde und passte sich ideal an das Leben in Grassteppen an.
Der Urgroßvater des Pferdes
Vor etwa zwei Millionen Jahren trat dann der direkte Vorfahre der modernen Pferde auf den Plan: Plesihippus. Durch Anpassung an die Umwelt entwickelten sich aus ihm wahrscheinlich vier Formen des Pferdes. Ganz genau weiß das natürlich niemand, aber die Mehrzahl der Wissenschaftler ist der Ansicht, dass diese vier Urtypen tatsächlich gelebt haben.
Die vier Urtypen
Da gab es das zähe Nordpony, das in Nordeuropa und in Teilen Ostasiens heimisch war, das graubraune Tundrenpony, dem wenig Futter und klirrende Kälte nichts anhaben konnten und das rund 120 Zentimeter große Steppenpferd, das Hals und Kopf immer so hoch wie möglich trug, um Feinde rechtzeitig zu entdecken. Das größte der Urpferde war das temperamentvolle Ramskopfpferd. Es lebte ursprünglich in Asien, Südeuropa und Nordafrika und war ein ausgezeichneter Springer.
Wie das Pferd zum Menschen kam
Wir wissen heute nur wenig darüber, wer die ersten Pferde zähmte, ritt oder gezielt züchtete. Knochenfunde aus der Steinzeit deuten darauf hin, dass Pferde schon rund 30 000 Jahre v. Chr. als Haustiere gehalten wurden. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Menschen das Pferd zunächst gar nicht als Reittier hielten, sondern als Fleischlieferanten. Erst sehr viel später kamen sie auf die Idee, ihre Pferde Lasten ziehen zu lassen und auf den Rücken der großen Tiere zu klettern.
Wer waren die ersten Reiter?
Bis heute sind sich Wissenschaftler nicht einig, welches Volk zuerst mit dem Reiten begann. Waren es Spanier? Nordafrikaner? Oder doch Asiaten? Viele Fragen sind noch offen. Fest steht allerdings, dass das Pferd in die Entwicklung der Menschen eine wichtige Rolle spielte. Es diente als Lasttier, Transportmittel und Kriegsgefährte und trug wesentlich zum wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt bei. Heute werden die klugen Tiere vor allem in Freizeit und Sport eingesetzt. Aber auch bei der berittenen Polizei, beim Rindertreiben und bei Jagden werden Pferde noch heute gebraucht.
Die Geschichte des Pferdes
Pferderassen
Es gibt rund 280 verschiedene Pferde- und Ponyrassen auf der Welt. Jede einzelne zeichnet sich durch ihre Besonderheiten und speziellen Talente aus. GEOlino.de stellt euch hier sechs davon vor.
Gotland Pony
Große Augen lugen fröhlich unter einem Stirnschopf hervor: Gotland Ponys haben mit ihrer breiten Stirn und den kleinen Ohren einen typischen Ponyausdruck. Diese Rasse gibt es in allen erdenklichen Fellfarben, wird aber nie größer als 130 cm. Wie der Name schon verrät, werden die Tiere vor allem auf der Insel Gotland gezüchtet. Noch heute sind sie hart im Nehmen. Gotland Ponys brauchen keinen Stall und nur wenig Futter, bringen aber trotzdem immer volle Leistung.
Paint Horse
Sie werden vorwiegend in den USA und Kanada gezüchtet: Die wie "angemalt" aussehenden Paint Horses halten, was ihr Name verspricht. In der Fachsprache wird eine solche Fellzeichnung als gescheckt bezeichnet. Obwohl sie 145 bis 160 cm groß sind, haben Paint Horses kleine Köpfe und kleine Hufe. Diese Rasse wird häufig als Ranchpferd, zum Westernreiten und bei Rodeos verwendet, weil sie schnell und geschickt ist.
Torisker
Diese Rasse wird auch als "Torgelsches Pferd" bezeichnet. Besonders attraktiv wirkt der gerade Kopf, der immer einen freundlichen Ausdruck hat. Durch ihre stabilen Beine haben diese Tiere ein gutes Galoppier- und Springvermögen. Fast alle Vertreter dieser Rasse sind fuchsfarben, ab und zu kommen aber auch braune Tiere vor. Torisker werden in Russland gezüchtet, wo sie vor allem als Nutztiere in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Bretone
Der "Franzose" unter den Pferden wird hauptsächlich in der Bretagne gezüchtet. Diese Tiere zeichnen sich in erster Linie durch Kraft, Ausdauer und Robustheit aus. Ihre Bewegungen sind leicht und energisch. Bretonen gehören zu den farbenfrohen Rassen: Es gibt sie als Fuchs, Schimmel, Rotschimmel und Rappen. Die rund 155 cm großen Pferde haben eine Jahrhunderte alte Tradition als Arbeits- und Zugtiere, landen aber auch oft auf dem Speiseteller der französischen Bevölkerung.
Shire
Sie sind die größten Pferde der Welt: Shires halten mit einem Stockmaß von bis zu 195 cm den Größenrekord. Trotzdem gelingt es den Tieren, ihren Bewegungen Anmut und Eleganz zu verleihen. Das liegt unter anderem daran, dass Shires für Kaltblüter ausgesprochen lange Beine haben. Heutzutage findet man diese riesigen Tiere vor allem in englischen Brauereien, wo sie zu Werbezwecken einen Karren ziehen.
Friese
Kraft und Eleganz zeichnen diese Tiere aus. Friesen sind mit mindestens 160 cm Stockmaß sehr große, kräftige Pferde. Sie sind immer tiefschwarz, ganz selten haben einige Vertreter einen kleinen weißen Stern auf der Stirn. Besonderes Kennzeichen: Friesen haben in der Regel eine ausgesprochen üppige Mähne. Weil diese Pferderasse als klug und gelehrig gilt, wird sie oft für Zirkuslektionen, die klassische Dressur und den Fahrsport eingesetzt.
Literaturtipp: Wisst ihr, was ein Achal Tekkiner ist, oder ein Yakute? Wenn nicht, könnt ihr es in diesem Buch erfahren: "Der neue Kosmos-Pferdeführer" von Martin Heller stellt alle 280 Pferde- und Ponyrassen dieser Welt vor. Auch zu Geschichte und Anatomie dieser Pferde hat er nützliche Informationen zusammengestellt. Kosmos. Stuttgart 2003. 270 Seiten. 24,90 Euro
Spar-Tipps für Reiter
Reiten ist kein so preisgünstiger Sport wie zum Beispiel Schwimmen oder Laufen. Aber gerade wenn man es vor allem aus Spaß betreibt, muss man kein Millionär sein, um das Glück auf dem Rücken der Pferde zu finden. GEOlino.de hat für euch ein paar Tipps zusammengestellt, mit denen ihr Bares sparen könnt.
Der Traum vom eigenen Pferd
Wenn du keine Lust hast, auf immer verschiedenen Pferden zu sitzen, sondern lieber eine engere Bindung zu einem einzigen Tier aufbauen möchtest, müssen deine Eltern dir nicht gleich ein eigenes kaufen. Viele Pferdebesitzer können sich nicht jeden Tag um ihr Tier kümmern oder möchten die Kosten für den Unterhalt nicht alleine tragen und bieten deshalb eine so genannte Reitbeteiligung an. Das heißt, dass du zu Zeiten, die ihr gemeinsam festlegt, das Pferd reiten darfst. Dafür beteiligst du dich ein wenig an den Kosten, z. B. für Stall und Futter, und hilfst bei den anfallenden Arbeiten (Stall ausmisten, Füttern). Eine Reitbeteiligung findest du über den nächsten Reitstall oder Aushänge.
Reithose
Die Reithose sollte vor allem bequem sein. Zwar sind die klassischen Reithosen mit Knielederbesatz (heute oft aus Kunstleder) sehr schick, aber gerade am Anfang genügt eine alte Jeans; vorausgesetzt sie wirft nicht viele Falten und hat keine zu starke Naht an der Beininnenseite, die dir beim Reiten die Oberschenkel wund scheuern könnte.
Reitstiefel
Wenn du nicht gerade auf Turnieren Dressur reitest, brauchst du auch keine Lederreitstiefel. Du kannst die günstigere Variante aus Gummi wählen. Zum Ausprobieren, ob dir das Reiten überhaupt liegt, reichen sogar Gummistiefel mit Absatz (damit Du nicht aus dem Steigbügel rutschst). Wenn du mit einem Pferd viel im freien Gelände bist und auch mal Strecken zu Fuß zurücklegen musst, sind Wanderstiefel keine schlechte Idee. Sie sollten über den Knöchel gehen und auch einen Absatz haben.
Reitkappe
Bei der Reitkappe solltest du jedoch auf keinen Fall sparen. Du kannst dir natürlich einen gebrauchten Helm kaufen, aber dann solltest du sicher sein, dass er noch nie einen Sturz hatte. Ist er nämlich einmal beschädigt, schützt er dich nicht mehr richtig. Übrigens sind solche Beschädigungen nicht immer von außen zu sehen, hier lohnt es sich also, etwas mehr Geld für eine neue Kappe zu investieren.
Das Putzzeug
Dafür lohnt es sich, im Baumarkt zu stöbern. Einen Strick, um das Pferd beim Putzen anzubinden, findest du hier genauso wie einen "Panikhaken" und vielleicht noch einen geräumigen Werkzeugkasten. Der eignet sich hervorragend, um das Putzzeug sicher zu transportieren. In deinem Kasten sollte ein Hufkratzer sein, mit dem du die Hufen von Stroh und Schlamm säuberst. Ebenfalls sinnvoll sind ein Striegel, um den gröberen Dreck vom Fell zu entfernen, eine weichere Bürste, um Staub abzubürsten, und eine Wurzelbürste für die Beine.
Literaturtipp: Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein eigenes Pferd zu kaufen, findet zahlreiche Tipps zu Pferdekauf und -pflege in dem Buch: "Viel Pferd für wenig Geld". von Silke Behling. 64 Seiten. Kosmos. Stuttgart 2003. 7,50 Euro