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"Dudley umnachtet" heißt das erste Kapitel aus "Harry Potter und der Orden des Phönix". Wer es lesen möchte, findet es aber in keiner Buchhandlung, dafür an Straßenecken in Hamburg, Hannover, Köln, Dortmund, Münster, Dresden, Düsseldorf, Essen, Kiel, Jena, Rostock, Kassel, Stuttgart und Berlin. Hier verkaufen Obdachlose den Vorabdruck, der in Magazinen wie "Draußen", "Strohhalm", "BoDo", "Hinz&Kunzt" erschienen ist.
Neugier stillen und Obdachlosen helfen
Wer sich ein Heft kauft, stillt nicht nur seine Neugierde auf die neuen Abenteuer von Harry Potter. Mit dem Kauf der Straßenmagazine hilft man zugleich den Obdachlosen, von denen viele keine eigene Wohnung haben. In Hamburg gibt es offiziell rund 1300 Menschen ohne festen Wohnsitz. Da sich aber Betroffene oft gar nicht melden, schätzen die Behörden, dass es in Wahrheit noch viel mehr Männer und Frauen ohne eigenes Zimmer und Bett gibt.
Viele Probleme
Sicher fragt ihr euch, warum haben die denn kein Zuhause? Oft haben die Menschen einfach kein Geld mehr. Oder es geht ihnen sehr schlecht, weil sie ihre Arbeit und ihre Lebenspartner oder gute Freunde verloren haben. Sie sind einsam und nicht selten nehmen sie Drogen, um ihre Probleme zu vergessen. Dadurch wird alles natürlich nur noch schlimmer.

Ein kleines Gehalt
Die Straßenmagazine wollen diesen Menschen helfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Erfahrene Journalisten schreiben darin die meisten Geschichten. Aber auch die Obdachlosen selbst informieren über ihren Alltag und ihre Probleme. Statt betteln zu gehen, können Obdachlose die fertigen Hefte an Passanten verkaufen und einen Teil des Erlöses behalten. In Hamburg sind es 80 Cent pro Heft.
JK Rowling hilft auch
Weil JK Rowling diese Idee unterstützen möchte, hat sie den Straßenmagazinen der Obdachlosen in Deutschland erlaubt, das erste Kapitel abzudrucken. Die Produzenten von "Hinz&Kunzt" in Hamburg freuen sich sehr. Normalerweise verkaufen sie pro Monat etwa 70000 Exemplare ihrer Zeitung. Diesmal sollen es mit Hilfe von Harry, Ron und Hermine 100000 oder vielleicht sogar 150000 Stück werden!
Mut zu fragen
Ihr habt also eine tolle Gelegenheit, Menschen in Not zu helfen und gleichzeitig eure Leselust zu befriedigen. Deshalb schaut euch in eurer Stadt um, ob es auch dort ein Obdachlosen-Magazin gibt, in dem Harry auf euch wartet. Und falls ihr nun mehr über Obdachlose wissen möchtet, die Verkäufer erzählen euch gerne über ihre Situation und beantworten eure Fragen - nur Mut!