Spiegeleiland, irgendwo vor der friesischen Küste: Hier führen Otto (Otto Waalkes) und seine Freunde Mike (Mirco Nontschew), Oskar (Max Giermann), Pit (Rick Kavanian) und Artur (Arnd Schimkat) ein ebenso bescheidenes wie beschauliches Inselleben. Das Postschiff bringt gelegentlich Touristen, die zum Broterwerb der Insulaner beitragen könnten - wenn sie nur wollten. Doch der eher verhaltene Charme des mit Attraktionen recht spärlich ausgestatteten Spiegeleilands (die Insel sieht von oben aus wie ein Spiegelei) zieht zu wenige Tagesbesucher an. Und die wenigen Touristen lassen sich von Pits gekochtem Kabeljau, Oskars Souvenirs und Mikes Fitness-Angeboten kaum beeindrucken. Auch Watt-Maler Otto, der seine immer gleichen Meeresansichten mit wenig Meer und viel mehr Watt zu Billigpreisen anbietet, bessert die Haushaltskasse nicht auf.
Zum Glück verfügt Artur über PC-Kenntnisse, und so beschließen die fünf Freunde, eine eigene Website zu kreieren und diese mit einem Werbefilm zu bestücken, der die Vorzüge ihres Urlaubsparadieses ins rechte Licht rücken soll. Dabei treten sie als hoffnungsvolle Animateure selbst vor die Kamera. Die Veröffentlichung des Films hat einen unerwünschten Nebeneffekt: Der skrupellose Casinobesitzer Jean Du Merzac (Sky Dumont) entdeckt darin Ottos wertvollsten Besitz - ein altmeisterliches Gemälde. Du Merzac - von Otto "Dummer Sack" ausgesprochen - beschließt,
mit seiner attraktiven Assistentin Carla Rossdal (Stephanie Berger) nach Spiegeleiland zu reisen, um Otto das wertvolle Bild abzukaufen. Vor Ort begreift er schnell, dass die Inselbewohner das Geld so bitter nötig haben, dass er sich Hoffnung machen kann, den Preis für das Gemälde zu drücken. Doch Otto weigert sich, das Familienerbstück zu verkaufen. Also stiehlt Du Merzac das wertvolle Bild. Als Otto den Verlust bemerkt, überfällt ihn eine lähmende Depression.
Um Otto aufzumuntern, wollen seine Freunde das Bild unbedingt wiederbeschaffen. Also reisen die Fünf aufs Festland nach Bad Reibach, wo Du Merzac sein Casino leitet.
Vor Ort erhalten sie unerwartete Unterstützung: Die Angestellten des Casinos Ling Lu (Jennifer Weller), Corinna (Sara Nuru) und Jenny (Jasmin Schwiers) können ihren Chef nicht leiden. Denn der diskriminiert die drei Mädchen. Von ihnen erfahren die fünf Freunde, dass das Gemälde in einem gesicherten Tresor verwahrt wird. Diese Hürde kann die Insulaner aber nicht von ihrem Plan abhalten.
Altbekannte Kost
Von einem Otto-Film kann man nicht gerade Innovationen erwarten. Und so ist es wenig überraschend, dass der Alt-Komiker (seit 1973 im Geschäft) auch in "Otto’s Eleven" seiner Linie treu bleibt. Das muss aber nicht negativ bewertet werden, schließlich hat er bis heute Millionen von treuen Fans. Und so blödelt Otto nach bewährtem Muster durch seinen mittlerweile neunten Kinofilm - das berühmte Jodeln und der Hasenlauf inklusive. "Otto’s Eleven" wird durch eine ganze Brigade deutscher Comedystars aufgewertet: Neben Rick Kavanian ("Der Schuh des Manitou"), Mirco Nontschew ("7 Zwerge") und Olli Dittrich ("Dittsche") gibt "Switch Reloaded"-Allroundtalent Max Giermann sein Kino-Debüt und macht seine Sache absolut gut! Mit der Namensvorlage "Oceans Eleven" hat "Otto’s Eleven" übrigens nur das grobe Thema gemeinsam: Der Einbruch in ein Casino. Eine klassische Parodie ist der Film nicht, allerdings ließ es sich Otto nicht nehmen, zahlreiche Anspielungen auf Filmklassiker einzubauen.
Die Geschichte ist kein Meisterwerk der Erzählkunst, spielt dennoch recht geschickt mit Höhen und Tiefen. Regisseur Sven Unterwaldt gab dem Film nahezu dieselbe Optik, die er zuvor schon den "7 Zwerge"-Filmen verpasst hatte. Diese ist ebenso Geschmackssache wie Ottos Humor - man mag es puristisch nennen oder zu simpel. In der Nebenrolle der Corinna ist übrigens Sara Nuru, die Gewinnerin der vierten Staffel von "Germany’s next Topmodel" zu sehen.
Fazit
Otto Waalkes kann man mögen oder man lässt es bleiben. Allen, die den Wortspiel- und Albernheiten-Humor des Ostfriesen mögen, wird "Otto’s Eleven" beste Unterhaltung bieten. Wer komödiantische Innovationen sucht, sollte lieber den Film meiden.
"Otto’s Eleven" - ab 2. Dezember im Kino!
