Beruf: Astronom/in
Im Weltraum ist es so ähnlich wie bei einer Textaufgabe im Matheunterricht: Ein paar Informationen sind euch gegeben, den Rest müßt ihr ausrechnen. Weltallforschung ist eine verzwickte Sache - denn das Universum ist riesig! Nur aus der Ferne können Astronominnen und Astronomen Himmelskörper erforschen. Und das ist schwierig.
Klare Sicht in den Weltraum
Denn der Blick ins All ist ausschließlich fernab von Städten noch ungetrübt: Nur dort ist die Luft klar genug und nicht von Abgasen verschmutzt. Deshalb brechen Astronominnen und Astronomen in der Regel alle paar Monate in entlegene Gebiete der Erde auf. Hans-Jürgen Hagen beispielsweise, ein Wissenschaftler aus Hamburg, fliegt regelmäßig zu einer Sternwarte nach Südspanien. Sie liegt auf dem Berg Calar Alto, in rund 2150 Meter Höhe.
Riesiges Teleskop
Eine Woche lang blickt er dort mit einem Teleskop ins All - natürlich nachts. Ein Teleskop ist ein riesiges Fernrohr, mit dem man bis an den Rand des Universums sehen kann. In Calar Alto steht eines, das rund sechs Meter lang ist und einen Durchmesser von etwas mehr als zwei Metern hat.
Computer und Astronomie
Wenn die Sonne untergeht, öffnet Hagen die große Kuppel über dem Teleskop, richtet es auf einen interessanten Himmelsfleck, zum Beispiel den Mars, und betrachtet seinen Computerbildschirm. Die Rechner spielen in der Astronomie eine große Rolle. Sie steuern nicht nur das Teleskop und die daran angebrachten Kameras, sondern speichern auch Lage und Helligkeit der Sterne.
Lage und Gewicht der Sterne
Aus diesen Daten kann Hagen später ermitteln, wie weit entfernt und wie schwer ein Stern ist oder aus welchem Material er besteht. Hagen sucht nach "Quasaren". Das sind Himmelskörper, die viel stärker leuchten als Sterne - ein einzelner strahlt sogar heller als alle Sterne unserer Milchstraße zusammen.
Unglaubliche Entfernungen
Deshalb sind Quasare auch gut zu erkennen, obwohl manche über 12 Milliarden Lichtjahre entfernt sind; ein Lichtjahr ist keine Zeitangabe sondern die Strecke, die das Licht in zwölf Monaten zurücklegt. Von der Sonne zur Erde, also für rund 150 Millionen Kilometer, braucht das Licht ungefähr acht Minuten.
Das hellste Objekt im All
Hagen möchte eine Karte mit allen auffälligen Quasaren des nördlichen Himmels erstellen. Eine Beobachtung brachte ihn sogar ins "Guinness Buch der Rekorde": Er hat das hellste Objekt im Universum gefunden - den Quasar HS 1946+7658.