Jedes Jahr das Gleiche: Gegen Ende des Schuljahres beginnen so einige deutsche Schüler zu zittern: Werden die Noten ausreichen, um in die nächste Klasse zu kommen? Wie viele Vieren sind es dieses Jahr geworden? Gibt es Ärger zu Hause wegen schlechter Noten? Schwedische Schüler kennen solche Sorgen nicht. Sie bekommen bis zur achten Klasse nämlich gar keine Noten. Überhaupt machen unsere skandinavischen Nachbarn in der Schule so einiges anders:
In Schweden gehen alle Schüler bis zur zehnten Klasse in dieselbe Schule. Danach können sie sich entscheiden, ob sie weitermachen und aufs Gymnasium gehen. Das machen aber die meisten: Neun von Zehn Schülern machen Abitur.
Auch der Schulalltag ist in Schweden ganz anders als bei uns: An manchen Schulen entwirft jeder Schüler zu Beginn der Woche zusammen mit seinem Lehrer einen eigenen Lernplan. Da schreibt er rein, was er diese Woche lernen möchte und wie er es lernen will. Die Schüler können sich Wissen selbst erarbeiten, mit anderen in der Gruppe lernen oder sich von den Lehrern den Stoff erklären lassen. Was sie davon machen, können sie selbst entscheiden.

PISA zeigt: Noten sind nicht nötig
Noten bekommen die schwedischen Schüler dann aber keine. Erst in der achten Klasse wird für jeden Schüler ein Zeugnis geschrieben.
Und das funktioniert? Ja, denn Schweden gehört mit zu den Besten bei den PISA-Tests. Komisch – man hört doch immer wieder, dass Schüler ohne Noten nicht lernen würden. Aber vielleicht ist es ja so, dass das Lernen endlich Spaß macht, wenn man nicht ständig Angst vor schlechten Noten haben muss.
Schwedische Schüler haben viel mehr Eigenverantwortung und sie wissen sie – wie PISA zeigt – auch zu nutzen.