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Und du wünschst dir, dabei zu sein (Larifari 20.08.2007)

Du betrittst den großen Raum,

suchst nach deinem Platz,

lässt dich nieder und richtest deinen Blick auf die leere Bühne vor dir.

Hinter der Bühne ist jetzt hektisches Gewusel, das Chaos ist perfekt, du hast davon keine Ahnung, doch auch deine Spannung steigt.

Der Techniker drückt den ersten Knopf, das Orchester stimmt die Instrumente, als die Lampen ausgehen,

beginnt die Ouvertüre.

Du vergisst, das Drumherum, du vergisst das Herz, das in dir schlägt, du vergisst, was draußen auf den Straßen ist: Im Theatersaal geht die reale Welt verloren.

Die ersten Akteure erscheinen jetzt auf der Bühne, das Gemurmel

verstummt, und dann beginnt die Zeit

zu vergehen, einfach so.

Du vergisst, wo du dich befindest, du vergisst, dass immer noch Leben in dir steckt, du vergisst die Menschen, die da draußen weiterleben: Im Theatersaal gerät die Realität in Vergessenheit.

Und du wünschst dir dabei zu sein, du willst mit auf der Bühne stehen, du willst einmal Teil des großen Ganzen sein, du willst das Gefühl erleben, das nur die kennen, die dort oben stehen.

Du willst einmal wissen, wie es ist, die Bühne zu betreten, du willst dich dazugehörig fühlen und du willst hören, wie das Publikum dir applaudiert.

Der letzte Ton verklingt, die Zuschauer erwachen aus ihrer Trance,

auch du honorierst die Leistung – und träumst doch nur davon, dass dieser Applaus dir gehöre!

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