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Einer nach dem anderen watscheln die kleinen Frackträger hintereinander her. Zwischendurch schmeißen sie sich auf ihren Bauch und rutschen auf dem Eis entlang, dann müssen sie wieder kilometerweit ins Landesinnere laufen. Die Kaiserpinguine sehen einfach unglaublich süß und niedlich aus. Und das, obwohl sie eine so lange und anstrengende Reise vor sich haben! Luc Jacquet, ein französischer Biologe und Naturfilmer, hat sie einen Winter lang auf ihrer beschwerlichen Reise begleitet.
Die Väter brüten die Eier aus
6 000 bis 7 000 Pinguine kommen jedes Jahr mitten in der Eiswüste zusammen, um ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Pinguine bauen nicht wie andere Vögel Nester, in denen die Mutter dann die Eier ausbrütet. Bei ihnen ist das Männchen dafür zuständig. Nachdem die Mutter das Ei gelegt hat, übergibt sie es ganz vorsichtig dem Vater.
Der balanciert das Ei auf seinen Füßen - und damit es in der Kälte auch nicht einfriert, wird das Ei unter einer Hautfalte versteckt. Ganz schön schwierig, das Ei in der Hautfalte zu behalten und damit zu laufen. Das Ei darf nämlich nicht wegrollen, denn: Wenn es zu lang auf dem kalten Eis liegt, stirbt es ab. Und dann würde das Pinguinpärchen in diesem Jahr keinen Nachwuchs bekommen - die Weibchen legen nämlich jedes Jahr nur ein Ei.
Die Mutter sucht nach Nahrung
Der Vater passt also während der nächsten zwei Monate auf das Ei auf - während die Mutter ihn alleine lässt. Sie hat während der Eiproduktion so viel Gewicht verloren, dass sie ganz dringend Nahrung braucht. Sie muss sich also neues Fett anfressen - und auch Vorräte für den Nachwuchs besorgen, denn der darf ja auch nicht hungern. Deshalb geht sie auf die Jagd. Sie wandert den ganzen langen, beschwerlichen Weg zurück zum Wasser und geht dort auf die Suche nach etwas Essbarem.
Zurück bei den Vätern
Weil die Pinguinjungen immer im tiefsten Winter schlüpfen, ist es ganz schön kalt. Deshalb müssen sich die Pinguinväter alle dicht aneinander stellen, damit sie nicht frieren. Dabei wechseln sie sich immer ab, damit keiner zu lange außen stehen und zu lange frieren muss. Im Durchschnitt wird es in der Antarktis zwischen minus 20 und minus 30 Grad Celsius kalt. Dazu kommt aber noch ein besonders kalter Wind, der den Pinguinen zu schaffen macht. Bis zu 300 Stundenkilometer kann der schnell sein. Über 60 Tage müssen sie so zusammen in der dunklen Kälte ausharren. Manchmal scheint die Sonne täglich nur für drei Stunden. Und das Ganze, ohne etwas zu essen!
Die Jungen schlüpfen
Mitte Juli haben die Väter es dann geschafft: Die Jungen schlüpfen. Aber wo bleiben die Mütter? Denn die haben doch nach Nahrung gesucht, ohne die Vater und Kind nicht weiter überleben können. Gemeinsam warten die beiden auf die Rückkehr der Mutter. Kommt sie nicht rechtzeitig zurück, muss der Vater, um nicht selbst zu verhungern, sein Kind allein zurücklassen. Er hat nämlich zu diesem Zeitpunkt schon das ganze Fett, das er sich vor dem Winter angefressen hat, wieder verloren.
Der Pinguin-Kindergarten
Endlich kommen die Pinguinweibchen wieder. Sie übernehmen die Aufzucht der Jungen und hüten sie auf ihren Füßen. Ist der Pinguinnachwuchs groß genug, kommt er in den Pinguin-Kindergarten. Dort treffen sich alle kleinen Frackträger der Kolonie - und wärmen sich gegenseitig.
Jetzt im Kino
Die faszinierende Geschichte der Pinguine und ihre lange Reise könnt ihr jetzt im Kino bestaunen. Der Film von Luc Jacquet zeigt die Tiere, die darin auch eine eigene Stimme haben. Sie reden über ihre Ängste und Hoffnungen. Dazu seht ihr tolle Bilder, die auch als Fotos in einem Buch zusammengestellt wurden - so dass man sich sie immer wieder angucken kann. Außerdem sind in diesem Buch alle Infos enthalten, die man über Pinguine wissen muss.